Die Zuger haben gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Doch wegen mangelnder Kreativität und Effizienz schaut im Zitterspiel gegen den Tabellenvorletzten Wangen bei Olten nur ein 2:2 heraus.

«Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, um uns etwas aus der Abstiegszone entfernen zu können», sagte der Zuger Trainer Mark Adams unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Dass sein Team die Erstligapartie gegen das nur einen Punkt weniger aufweisende, auf einem Abstiegsplatz liegende Wangen bei Olten nicht siegreich zu gestalten vermochte, hat zwei Gründe: mangelnde Kreativität im Spielaufbau und fehlende Effizienz im Abschluss.

Die offensiv eingestellten Zuger waren gegen die defensiv gut organisierten Solothurner zwar während gefühlter 70 Prozent der Spielzeit in Ballbesitz, aber sie agierten zu umständlich, um daraus Kapital schlagen zu können. Pasquale Martino schloss zwar eine herrlich vorgetragene Ballstafette schon in der 6. Minute erfolgreich ab, aber die Platzherren verpassten es trotz guter Abschlussmöglichkeiten, den knappen Vorsprung auszubauen. Und so kam es, wie es in solchen Situationen zu kommen pflegt: Die Solothurner glichen in der 36. Minute durch einen Treffer von Dragan Gyorgiev zum 1:1 aus, ehe derselbe Mann sein Team in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gar 2:1 in Front schoss. Den ersten Treffer hatte der Solothurner Stürmer mittels Foulpenalty erzielt. Magnum Paulino, der den Strafstoss verschuldete, sagt zerknirscht: «Mein Gegenspieler und ich stiessen im Zweikampf mit den Knien aneinander. Der Schiedsrichter hätte ebenso gut ein Stürmerfoul ahnden können.» Nichts zu beschönigen gibt es beim zweiten Gegentreffer: Der Ball setzte kurz auf, bevor er dem mit einem Gleittackling eingreifenden Zuger Verteidiger Manuel Riedweg über die Beine flog. Gyorgiev konnte allein auf Torhüter Dean Santangelo losziehen und erfolgreich abschliessen.

Doppelwechsel zeigt Wirkung
Nach dem Seitenwechsel machten die Zuger gehörig Druck auf das Tor der Solothurner. Der ersehnte 2:2-Ausgleich durch den lauffreudigen Adthe Gashi fiel allerdings erst in der 75. Minute. Nur eine Zeigerumdrehung nach der Einwechslung der Offensivspieler Lukas Bulut und Marko Marjanovic. Sie ersetzten die Verteidiger Erick Ntsika und Pasquale Martino. Die mit Mann und Maus verteidigenden Gäste vermochten sich nun kaum mehr aus der Belagerung ihres Tores zu befreien. Aber die Zuger stellten sich im Abschluss zu umständlich an. Am Ende musste die Elf von Trainer Mark Adams noch froh sein, dass sie einen Punkt zu ergattern vermochte: In der 91. Minute zischte ein Kopfball von Wangens Verteidiger Faton Hajdari um Haaresbreite über die Latte.

Zug 94 hat es verpasst, sich im Kampf gegen den Abstieg etwas Luft zu verschaffen. Noch zwei Spiele sind bis zur Winterpause zu absolvieren. In dieser muss das Team so oder so verstärkt werden – sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm.

Telegramm Zug 94 – FC Wangen bei Olten 2:2 (1:2)
Herti-Allmend. – 220 Zuschauer. – SR Odiet. – Tore: 6. Martin 1:0. 36. Gyorgiev (Penalty) 1:1. 45. (+1) Gyorgiev 1:2. 76. Gashi 2:2. – Zug 94: Santangelo; Gashi (88. Sylejmani), Weiss, Burkard, Mehidic; Peter, Feuchter; Martino (74. Marjanovic), Riedweg, Ntsika (74. Bulut); Paulino. – Wangen bei Olten: Häfliger; Osaj, Tahiri, Hajdari, Bekteshi, Milushev; Gjidoda, Ates (79. Churlino), Campello; Xhema (85. Otomo); Gyorgiev.