Der FC Hergiswil kann sich vom Tabellenende lösen. Er schlägt den Tabellenzweiten SC Zofingen souverän mit 3:0.
Na also! Der FC Hergiswil hat das Fussballspielen doch noch nicht verlernt. Im Team von Trainer Reto Burri erinnerte man sich kurz vor der Winterpause nochmals an die Möglichkeiten, welche die Nidwaldner in der Vergangenheit so stark machten. «Ja, wir haben, statt das Heil in langen Bällen zu suchen, wieder einmal Fussball gespielt und unsere Stärke auch auf dem Platz umgesetzt», freute sich Mittelfeldspieler Randy Würsch über den 3:0-Sieg gegen den Tabellenzweiten SC Zofingen. Und doppelte nach: «Es war eine mega geschlossene Mannschaftsleistung, die diesen Erfolg erst möglich machte.»
Der Aargauer Gast aus Zofingen, der auswärts noch nie verloren hatte, war zwar der erwartet starke Gegner und hatte zu Beginn auch die besseren Tormöglichkeiten. Doch nach dieser überstandenen starken Startphase der Gäste «hatten wir den Gegner und den Ball unter Kontrolle», wie der Hergiswiler Mittelfeldspieler bemerkte.
Pascal Zimmermann gelingt Doppelpack
Die Abwehr war nach der Rückkehr von Ives Erni sehr präsent und agierte stilsicher. In der Vorwärtsbewegung liessen die gut aufgelegten und spielfreudigen Hergiswiler den Ball und auch den Gegner laufen und bekamen in der 34. Minute einen Handelfmeter zugesprochen, den Pascal Zimmermann sicher zur 1:0-Führung verwertete. Und als Zimmermann kurz nach der Pause (46.) auf Flanke von Kim Marolf mit einem Kopfballtor auf 2:0 erhöhte, glaubte man bei Hergiswil an den erst vierten Saisonsieg. Dieser wurde in der 85. Minute durch ein Abstaubertor durch Livio Kauer, nach Vorarbeit von Flavio Weber, endgültig zementiert. Klar, dass die Hergiswiler Spieler diesen Sieg frenetisch feierten. «Dieser Sieg ist für uns brutal wichtig. Denn bei einer erneuten Niederlage wäre wohl der Teufel los gewesen», unterstreicht Randy Würsch die Wertung dieses Erfolges.
Nach einer sehr guten Leistung verliess der 25-jährige Spielgestalter in der 77. Minute den Grossmatt-Rasen und musste mit ansehen, wie sein Ersatz, Florian Lohberger, ihm nur eine Minute später folgte. Nach einem Gerangel mit Matteo Muscia schickte der Schiedsrichter beide Streithähne mit direkten roten Karten vom Platz. Dieser Platzverweis war aber der einzig negative «Tolggen» im Reinheft der sehr aggressiv spielenden und Präsenz markierenden Hergiswiler.
Weshalb Randy Würsch diesen Erfolg als «brutal wichtig» taxiert, bestätigt die unglaubliche Ranglistensituation dieser verrückten Gruppe. Zwischen dem achtplatzierten FC Hergiswil (14 Punkte) und dem Schlusslicht AS Castello (11) besteht eine Runde vor der Winterpause nur eine Differenz von drei Punkten. Andererseits liegen die Nidwaldner auch nur fünf Punkte hinter dem 4. Rang (19) zurück. Deshalb fällt Würschs Forderung an die Adresse seiner Mitspieler auch klar und deutlich aus: «Diesen schön herausgespielten und verdienten Sieg müssen wir im letzten Match beim FC Eschenbach bestätigen, wollen wir nicht einer ungemütlichen Winterpause entgegenblicken.» Den letzten Auftritt hat die Mannschaft von Trainer Reto Burri, der sich riesig über den Sieg gegen die Aargauer freute, auswärts im Cup gegen den FC Dulliken (Sonntag, 13. November, 14.00). Randy Würsch kämpferisch: «Wir wollen diese beiden Partien unbedingt gewinnen und so die Vorrunde einigermassen versöhnlich abschliessen.»
Telegramm FC Hergiswil – SC Zofingen 3:0 (1:0)
Grossmatt. – 180 Zuschauer. – SR Jerkic. – Tore: 34. Zimmermann (Handspenalty) 1:0. 46. Zimmermann 2:0. 85. Kauer. 3:0. – Hergiswil: Bernasconi; Andrin Arnold, Mombelli, Erni, Weber, Norman Blättler (77. Kauer), Zimmermann, Würsch (77. Lohberger), Devin Arnold, Jason Blättler (87. Allgäuer), Marolf. – Zofingen: Vodola; Roth, Emmenegger (86. Schmutz), Mamone (70. Islami), Muscia, Jonjic (35. Malundama), Duzhmani, Savic, Sieber, Sommer, Quinjica. – Bemerkung: 78. Platzverweise Lohberger und Muscia (Unsportlichkeiten).