In der Gruppe 1 der 3. Liga hat die Winterpause begonnen. Hinter dem Tabellenführer Sins tummeln sich sechs Zuger Mannschaften, deren Beurteilung der Vorrunde höchst unterschiedlich ausfällt.

Die Zuger Drittligisten haben die Vorrunde der Saison 2016/17 mit gemischten Gefühlen abgeschlossen. Baar, Cham II, Steinhausen und Zug 94 II dürfen mit der Punkteausbeute mehr oder weniger zufrieden sein. Nicht so Rotkreuz, von dem man aufgrund des guten Kaders mehr als nur den 9. Platz hätte erwarten dürfen. Dass Menzingen im Besitz der roten Laterne überwintert, ist noch kein Beinbruch, zumal der Rückstand auf den ersten der beiden Abstiegsplätze nur vier Punkte beträgt. Unsere Zeitung wollte wissen, wie die Verantwortlichen die derzeitige Lage ihrer Dritt­liga-Teams beurteilen.

FC Baar, 20 Punkte, Rang 2
Der FC Baar, der sich das Erreichen der Aufstiegsrunde als Ziel gesetzt hat, ist zur Halbzeit im Fahrplan. Das Punktepolster auf die direkten Verfolger ist aber noch zu dünn, um sich in Sicherheit wiegen zu können. Trainer Roli Widmer ist sich dessen bewusst. Er betont: «Unserer noch jungen Mannschaft fehlt noch eine gewisse Konstanz. Die beiden wichtigen Siege am Ende der Vorrunde zeigen aber, dass wir auf einem guten Weg sind, unser Saisonziel zu erreichen. Mit unserer derzeitigen Platzierung bin ich sehr zufrieden.»

SC Cham II, 18 Punkte, Rang 3
Der SC Cham II verfügt über eine spielstarke Mannschaft, die durchaus in der Lage ist, den Spitzenteams Sins und Baar auf die Pelle zu rücken. Zu vermerken ist allerdings, dass die Elf von Trainer Marco Spiess im Verlauf der Vorrunde das in ihr steckende Potenzial nicht immer abzurufen vermochte. Spiess erklärt: «Meiner vorwiegend aus jungen Nachwuchsspielern bestehenden Mannschaft fehlte es hin und wieder an der nötigen Konstanz, um über die gesamte Spielzeit gleichbleibend gute Leistungen erbringen zu können. Zudem müssen wir noch lernen, mit Druck umzugehen. Es war oft so, dass wir Punkte liegen liessen, wenn wir mit einem Sieg die Tabellenspitze hätten einnehmen können.»

SC Steinhausen, 15 Punkte, Rang 6
Der SC Steinhausen musste in der Sommerpause infolge von mehreren Abgängen und Rücktritten von bewährten Spielern einen regelrechten Aderlass in Kauf nehmen. Dass das nun vorwiegend aus jungen Spielern bestückte Team auf dem 6. Tabellenplatz überwintert, darf als Erfolg bezeichnet werden. Trainer Kusi Winiger sagt sichtlich zufrieden: «Wir haben zwar den einen oder anderen Punkt unnötig liegen gelassen, aber mit dem bisher Erreichten dürfen wir tatsächlich zufrieden sein. Ich bin überzeugt, dass wir auch eine gute Rückrunde spielen werden und uns den angestrebten Ligaerhalt vorzeitig sichern können.»

Zug 94 II, 13 Punkte, Rang 8
Es war anzunehmen, dass Zug 94 II hin und wieder über sich hinauswachsen muss, um den angestrebten Ligaerhalt realisieren zu können. Auf dem 8. Tabellenrang liegend, darf das Team von Trainer Besnik Reci – zumindest nach der Hälfte der Saison – mit der Punkteausbeute zufrieden sein. Beat Knoblauch, der Präsident von Zug 94, sagt: «Es freut mich, dass unsere zweite Mannschaft einen erfrischenden Offensivfussball spielt. In Anbetracht dessen, dass Trainer Reci immer wieder Spieler an die vom Verletzungspech heimgesuchte erste Mannschaft abtreten musste, verdient die von seiner Mannschaft erbrachte Leistung Anerkennung und Respekt.»

Claudio Carbone: «Ich werde erst in Ruhe analysieren, bevor ich eventuelle Massnahmen treffe.»

FC Rotkreuz, 13 Punkte, Rang 9
Der FC Rotkreuz, der mehrere Akteure in seinen Reihen hat, die schon in höheren Ligen gespielt haben, wurde vor dem Saisonstart vielerorts als Aufstiegskandidat gehandelt. Dass das hoch dotierte Team des Trainerduos Roger Mathis/Enzo Palatucci nach dem Abschluss der Vorrunde auf dem 9. Platz liegt, ist enttäuschend und schwer nachvollziehbar. Präsident Claudio Carbone bestätigt: «Ich bin tatsächlich schwer enttäuscht. Unsere Mannschaft vermochte ihr zweifellos vorhandenes Potenzial zu wenig zu nutzen.» Auf die Frage, woran dies liege, meint Carbone diplomatisch: «Ich werde die bisher erbrachten Leistungen erst in Ruhe analysieren, bevor ich eventuelle Massnahmen ergreife.»

SC Menzingen, 9 Punkte, Rang 12
Dass der SC Menzingen bei Saisonhälfte die rote Laterne trägt, ist unerfreulich – aber bei näherem Hinsehen erklärbar. Dem aus mehreren A-Junioren bestehenden Fanionteam scheint schlichtweg das nötige Format zu fehlen. Trainer Maurizio Melina, der um seine Aufgabe nicht zu beneiden ist, relativiert: «Unsere jungen Spieler verfügen durchaus über Potenzial. Aber Tatsache ist, dass wir bereits einige A-Junioren früher als geplant ins kalte Wasser werfen mussten. Mit ein wenig mehr Wettkampfglück hätten wir wohl den einen oder anderen Punkt mehr auf unserem Konto.»