In der Pfaffenmatt kann ein Grossprojekt in Angriff genommen werden. Die Bevölkerung unterstützt den Bau neuer Sport- und Freizeitanlagen. Gemeindepräsidentin Pia Tresch ist froh und erleichtert.

Das neue Clublokal auf der Pfaffenmatt (Visualisierung: PD).

Mit 906 zu 391 Stimmen sagen die Erstfelder klar Ja zum 4-Millionen-Kredit für die neue Sport- und Freizeitanlage in der Pfaffenmatt. «Wunderbar», kommentierte Gemeindepräsidentin Pia Tresch gestern das Abstimmungsergebnis. «Wir sind froh und erleichtert.»

Die Stimmbeteiligung von 52,2 Prozent zeige, dass das Projekt auf Interesse stiess und mit einem hohen Ja-Anteil in der Bevölkerung breit abgestützt sei, so Pia Tresch.

Auch Trachtenanlass oder Schwingfest denkbar
Die Kritik von Seiten der SVP-Ortspartei, die Investitionen seien zu hoch, und nur der Fussballverein sei hauptsächlicher Profiteur, relativiert Pia Tresch. «Auf dem Sportplatz soll nicht nur der ESC Erstfeld Fussball spielen.» Der Platz solle vielmehr multifunktional genutzt werden. «Denkbar ist auch, dass hier ein Trachtenanlass oder ein Schwing­fest stattfinden kann.»

Der Gemeinde ist wichtig, dass der Sportplatz öffentlich zugänglich sein soll und beispielsweise von Schulkindern an einem freien Nachmittag oder einem Wochenende genutzt werden kann.

Das Kernelement des Projektes – mit knapp 2 Millionen Franken höchster Kostenpunkt – bildet das neue Garderoben- und Restaurantgebäude (12 auf 35 Meter). Sechs Garderobenräume sind darin enthalten. «Auch das Gebäude soll nicht alleine dem Fussballklub dienen», sagte Pia Tresch. «Die übrigen Erstfelder Vereine und Private können dieses ebenfalls nutzen. Beispielsweise für Festanlässe, Kurse, Sitzungen oder Übungen.»

Bereits die zweite deutliche Zustimmung
Die Investitionen in der Pfaffenmatt sind dringend notwendig. Seit über 40 Jahren betreibt der Eisenbahner-Sportclub Erstfeld (ESC) dort einen Fussballplatz. Das Gelände gehört den SBB. Im März 2015 wurde einem Kredit von 1,4 Millionen Franken mit knapp 80 Prozent zugestimmt, um das Land für das neue Projekt zu erwerben.

Entstehen sollen nun ein neuer Kunstrasenplatz, ein neues Gar­deroben- und Restaurantgebäude und ein neuer Parkplatz. Zudem soll das Naturrasenfeld saniert und auf die regelkonformen Vorgaben angepasst werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 5 Millionen Franken. Die Gemeinde beteiligt sich mit 4 Millionen. 750000 Franken werden von Drittpersonen finanziert. Darin enthalten sind Beträge des Kantons, aber auch von Stiftungen, Gönnern und Sponsoren sowie der Betrag, den der Kanton Uri für die Erstellung des Kunstrasens sprechen wird. Die Mitglieder des ESC Erstfeld haben einer Investition von 250000 Franken bereits zugestimmt.

Kommentar: Investition für die Jugend
Das Verdikt ist klar und deutlich: Die Erstfelder Bevölkerung steht hinter einer neuen Sport- und Freizeitanlage in der Pfaffenmatt. In der Gemeinde besteht seit Jahren ein Mangel an zeitgerechten Infrastrukturanlagen für die Bedürfnisse der Vereine. Die Stimmbevölkerung hat dies erkannt und entsprechend an der Urne votiert. Bereits 2015 haben die Erstfelder ihre Chance gepackt und die mit dem Ende der Neat-Baustelle frei gewordenen Flächen erworben. Das Kreditbegehren wurde mit knapp 80 Prozent von den Erstfeldern angenommen.

Der ESC ist ein Verein mit viel Herzblut. Freiwillige, engagierte Helfer verrichten unzählige Stunden. Sie opfern ihre Freizeit im Dienst der Jugend. Damit ein Verein existieren kann, sind Anlagen und Räumlichkeiten unerlässlich. Der Fussballplatz ist in den letzten Jahrzehnten arg strapaziert worden und muss saniert werden. Das neue Kunstrasenfeld wird zudem Engpässe bei den Trainingseinheiten lösen.

Beim Unterhalt des Fussballplatzes ändert sich grundsätzlich nichts. Der Verein wird weiterhin dafür sorgen, wie er es schon seit 40 Jahren tut. Ein Punkt ist herauszustreichen: Sämtliche Vereine können künftig die Anlage nutzen. Es profitiert keineswegs nur der Fussballverein, wenn auch der ESC Erstfeld den grössten Nutzen dieser Millionen­investition hat.

Vier Millionen sind viel Geld, unbestritten. Das Ja der Stimmbürger ist aber eine gezielte Investition in die Zukunft für eine nachhaltige Förderung der Erstfelder Jugend und eröffnet der Bevölkerung neue Perspektiven.