Der SC Cham startet in Köniz mit einem 2:1-Sieg in die Rückrunde der Promotion League. Matchwinner ist Roman Herger (23), der nach der Pause gleich doppelt trifft.
Mit einem Doppelschlag innert vier Minuten ebnete Roman Herger dem SC Cham den Weg zum Sieg auswärts gegen Köniz. Der 23-jährige Stürmer schloss dabei zwei herrliche Kombinationen erfolgreich ab: Das 1:0 (50.) leiteten Reto Scherer (27) und die Neuverpflichtung Marco Trachsel (20) mit einer schönen Ballstafette ein, das 2:0 bereitete Pascal Christen (24) mustergültig vor. «Das waren zwei herrliche Treffer», freute sich Chams Sportchef Marcel Werder (39).
Der 1:2-Anschlusstreffer (56.) der Stadtberner kam nach einem Freistoss postwendend und brachte so die Spannung ins Spiel zurück. Doch dies Tor sollte nur noch Resultatkosmetik sein. Die Ennetseer verwalteten den Vorsprung über die Zeit, wenn auch mit viel, viel Glück in den Schlussminuten. «Klar, wir mussten etwas Glück beanspruchen, doch wir haben uns diesen Sieg redlich erkämpft und somit sicher verdient», sagte Werder nach dem Spiel. «Dieser Sieg war enorm wichtig. Schön, dass ich dem Team mit meinem Doppelpack helfen konnte. Dieser Erfolg war auch wichtig für die Moral», ergänzte Doppeltorschütze Herger Werders Worte. Herger war es auch, der in der ersten und über weite Strecken ereignisarmen Halbzeit die beste Möglichkeit zur Chamer Führung hatte. Der Stürmer scheiterte jedoch in der 25. Minute an Köniz-Schlussmann Kelion Ruiz.
Torhüter Merlo strahlt viel Sicherheit aus
Der Sieg war letztlich das Produkt einer kämpferisch tadellosen Chamer Vorstellung. Seinen Beitrag zum Erfolg hatte auch Keeper Alessandro Merlo geleistet. Der 23-Jährige wirkte sicher und strahlte während der gesamten Partie die nötige Sicherheit auf seine Vorderleute aus. Unter anderem bewahrte er mit einer Glanzparade sein Team nach einem Missverständnis in der Abwehr vor einem Rückstand.
«Unsere Mannschaft hat mit diesem Sieg auch den Charaktertest bestanden und mentale Stärke bewiesen», weiss Sportchef Werder, «denn wir standen in Köniz unter Druck und mussten unbedingt punkten. Das Team meisterte diese nicht einfache Aufgabe mit Bravour.» Die Erleichterung auf Seiten der Chamer nach Spielschluss war verständlich. Es war bereits eine richtungsweisende Partie gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaerhalt.
Angesichts der Tabellenlage war die Devise für das Team von Trainer Jörg Portmann (39) schon vor diesem Duell klar: Verlieren verboten! Die Ennetseer, die vor dem Auftakt mit einer Reserve von fünf Punkten auf den Abstiegsplatz in die 18. Runde der Promotion League starteten, durften sich beim siebtplatzierten Köniz (24 Punkte) keine Niederlage leisten. «Wir wollten den Sieg unbedingt», monierte Verteidiger Pascal Nussbaumer (32), «unsere Vorbereitung haben wir auf dieses Spiel gelegt, wir waren bestens vorbereitet. Kampf und Disziplin stimmten heute.»
Köniz scheint den Ennetseern also zu liegen. In der Vorrunde besiegte Cham diesen Gegner in einer torreichen Partie mit 4:3. Und auch in der vergangenen Spielzeit konnten die Zuger ungeschlagen mit zwei Remis (1:1; 2:2) aus diesen Duellen gehen.
Der Wunsch von Sportchef Marcel Werder
Am nächsten Samstag (16.00, Eizmoos) trifft Cham auf den Nachwuchs von Sion. Auch gegen die Walliser ist ein Sieg Pflicht. Das würde Chams Sportchef Werder natürlich erneut in die Karten spielen. Er forderte letzte Woche, möglichst schnell die 32-Punkte-Marke zu knacken, was zum Klassenerhalt reichen sollte. Die Walliser (24 Punkte) spielten heute Nachmittag gegen Leader Kriens (41) und verloren mit 0:3 Toren.
Telegramm FC Köniz – SC Cham 1:2 (0:0)
Hessgut, Liebefeld. – 220 Zuschauer. – SR Jancevski. – Tore: 50. Herger 0:1. 54. Herger 0:2. 56. Walther 1:2. – Köniz: Ruiz; Stauffiger, Koubsky, Portillo, Carrasco; Miani (80. Zenuni), Schubert, Naili (57. Henzi), Melo (64. Kasai); Walther, Osmani. – Cham: Merlo; Nussbaumer, Elvedi, Niederhauser, Walker; Christen (67. Nimi), Bader, Hammerich (87. Sturzenegger), Trachsel; Herger (73. Stojanov); Scherer. – Bemerkungen: Cham ohne Gasser, Thöni und Wüest.