Der Erstligist Zug 94 gerät gegen Thun U21 entgegen dem Spielverlauf 0:1 in Rückstand. Eine Willensleistung trägt schliesslich einen verdienten 3:1-Sieg ein.
In der 19. Minute stockte den Zugern der Atem, als Schiedsrichter Morais nach einem Foul im Strafraum auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Thuner Stürmer Fuhrer bezwang den Zuger Keeper Georgios Marinis. Er schoss seine Elf, die zuvor einige brenzlige Situationen schadlos überstanden hatte, entgegen dem bisherigen Spielverlauf 1:0 in Front.
Manuel Riedweg, der den Strafstoss verursachte, gestand hinterher: «Wir wurden von einem Steilpass in die Tiefe überrascht. Ich machte einen Schritt nach vorne statt zurück und ging dann etwas zu ungestüm ans Werk. Dabei brachte ich den Thuner Angreifer zu Fall.»
Nach einer kurzen Schockstarre nahmen die Zuger wieder Fahrt auf. Sie erarbeiteten sich mehrere gute Abschlussmöglichkeiten gegen die verunsichert wirkende Thuner Hintermannschaft, die den 1:0-Vorsprung mit vereinten Kräften in die Pause zu retten vermochte.
Der Zuger Trainer Roland Widmer appellierte in der Kabine an den Siegeswillen seines Teams. Er verlangte ein präziseres Passspiel, noch mehr Laufbereitschaft und Konzentration im Abschluss. In der 51. Minute trugen die Anweisungen des Trainers erstmals Früchte, als Davide Palatucci vorpreschte und Ruben Burkard bediente, der zum 1:1-Ausgleich einschoss.
Zugs Trainer Widmer warnt
Obschon sich die Zuger in der Folge wiederum mehrere Torchancen erarbeiteten, lief bereits die 70. Minute, als Petar Ugljesic den Ball aus rund 30 Metern technisch gekonnt über den zu weit vor seinem Tor stehenden Thuner Keeper in die Maschen setzte. Die 1:2 in Rückstand geratenen Berner Oberländer reagierten heftig. Aber die bestechend sicher agierende Zuger Defensive, die vom kopfball- und zweikampfstarken Mentor Latifi hervorragend dirigiert wurde, liess sich nicht erwischen. Die mit der Brechstange den Ausgleich anstrebenden Thuner wurden endgültig aller Hoffnungen beraubt, als sich Toneatti die zweite gelbe Karte einhandelte und vom Platz gestellt wurde. In der 92. Minute machte der hinter der Mittellinie startende Ugljesic alles klar, indem er den Ball zum hochverdienten 3:1 Sieg der Zuger im gegnerischen Tor versenkte.
Als Widmer nach dem Spiel gefragt wurde, weshalb er seine Elf gegen die unsicher agierende Abwehr der Gäste nicht vehementer pressen liess, sagte er: «In unserer derzeitigen Tabellenlage müssen wir vorerst auf Konter spielen. Ein Pressing können wir erst aufziehen, wenn wir uns stabilisiert haben.» Dass Zug nun den Sprung vom zweitletzten Tabellenrang auf Platz 10 geschafft habe, sei zwar erfreulich, aber sich nun schon in Sicherheit zu wiegen, sei nicht angebracht.
Telegramm Zug 94 – FC Thun U21 3:1 (0:1)
Herti-Allmend. – 250 Zuschauer. – SR Morais. – Tore: 19. Fuhrer (Foulpenalty) 0:1. 57.Burkard 1:1. 70. Ugljesic 2:1. 92. Ugljesic 3:1. – Zug 94: Marinis; Weiss, Latifi, Ntsika, Riedweg; Burkard, Mani (82. Bernet), Peter, Palatucci (75. Mehidic); Gygax (68. Gashi); Ugljesic. – Thun U21: Hornung; Hauswirth, Righetti, Hischier, Toneatti; Ribeiro (71. Collard), Scheller, Ueltschi (61. Avdukic), Wyder; Tifeki (86. Ademi); Fuhrer. – Bemerkungen: 78. Offside-Tor von Righetti aberkannt. 86.Platzverweis Toneatti (gelb-rot).