Menzingen und Zug 94 II trennen sich nach einer umkämpften Begegnung 3:3 unentschieden. Das Kopf-an-Kopf-Rennen im Abstiegskampf in der 3. Liga ist offen wie selten zuvor.
Nicht weniger als sieben Teams der 3.-Liga-Gruppe 1 schweben in Abstiegsgefahr. Zu ihnen gehören auch der SC Menzingen und Zug 94 II, die sich jüngst auf der Menzinger Chrüzegg gegenüberstanden. Die Platzherren überzeugten mit Einsatz und Kampfkraft, was den technisch und spielerisch stärkeren Gäste einiges Kopfzerbrechen bereitete. Diese gingen zwar durch Maurin Gut (5.) schon früh 1:0 in Führung, aber die von Trainer Maurizio Melina hervorragend auf den Gegner eingestellten Menzinger zeigten sich keineswegs geschockt. Sie wussten um die Mängel der Stadtzuger Abwehr, die sie überfallartig in Bedrängnis zu bringen versuchten.
In der 18. Minute erzielte Cédric Hürlimann mit einem sehenswerten Kopfballtor den 1:1-Ausgleich, und in der 33. Minute schoss derselbe Spieler das 2:1 zu Gunsten der Platzherren. Nur wenige Sekunden später vermochte der schnelle und wirblige Stadtzuger Stürmer Fatlum Sylejmani die Partie zum Pausenstand von 2:2 auszugleichen.
Im zweiten Durchgang zirkelte Sylejmani (55) einen Freistoss gekonnt über die Menzinger Abwehrmauer in die hohe vordere Torecke – 3:2 für die Gäste. In der Folge verstrickten sie sich zu sehr in Einzelaktionen und in unnötige Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Zugs Trainer Besnik Reci monierte nach dem Abpfiff: «Der Schiedsrichter hat meine Jungs verunsichert und den Gegner aufgebaut.» Tatsache ist, dass der Unparteiische einige unverständliche Entscheide getroffen hat, die aber beide Teams betrafen. Im Gegensatz zu den Gästen blieben die Platzherren ruhig und wichen nicht von ihrer taktischen Marschroute ab. Dafür wurden sie belohnt, als Spiro Stoisavljevic kurz vor dem Spielende den Ball zum 3:3-Schlussresultat zu versenken vermochte.
Der nach dem Schlusspfiff merklich angesäuerte Besnik Reci fauchte: «Ich habe nichts zu sagen. Es hat doch jeder gesehen, dass wir benachteiligt wurden.» Wenig später gestand er: «Wir haben zwei unnötige Gegentore kassiert, weil wir hinten schlecht standen.» Verteidiger Leonard Reci meinte: «Das Glück war heute nicht auf unserer Seite. Mit etwas mehr Fortüne im Abschluss hätten wir gewonnen.» Maurizio Melina befand sachlich: «Wir haben in der Rückrunde zweimal gewonnen und zweimal unentschieden gespielt. Das Remis gegen die Zuger tut uns gut, zumal wir einen direkten Rivalen im Abstiegskampf nicht enteilen lassen. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Ligaerhalt schaffen.»
Melina lässt die Zukunft offen
Melina, dessen Trainervertrag mit dem SCM im Sommer abläuft, den der Verein gerne verlängern würde, sagte vor dem Rückrundenstart: «Ich werde nach drei Spielen eine Entscheidung treffen.» Nach dem bereits vierten Rückrundenspiel sagt er nun: «Ich lasse mir noch etwas Zeit.» Immerhin liess er durchblicken, dass ihm der SC Menzingen «sehr ans Herz gewachsen» sei, was als gutes Omen für einen Verbleib betrachtet werden darf.
Telegramm SC Menzingen – Zug 94 II 3:3 (2:2)
Chrüzegg. – 200 Zuschauer. – SR Zanini. – Tore: 5. Gut 0:1. 18. Cédric Hürlimann 1:1. 33.Cédric Hürlimann 2:1. 34. Sylejmani 2:2. 55. Sylejmani 2:3. 69. Ottiger 3:3. – Menzingen: Mollo; Michel Hürlimann, Nussbaumer, Elsener, Müller, Stoisavljevic, Zeno Hürlimann, Staub, Cédric Hürlimann, Kiatprasert, Von Holzen. (Ottiger, Jovanovic, Bosshart). – Zug 94: Rechi; Halef, Salihaj, Bagavac, Gut, Sylejmani, Bulut, Gashi, Reci, Nurcaj, Kolonja (Pasalic, Memeti, Kahveci, Hoxha, Maric, Beran).