Spielbericht FC Wolhusen:

Wer hätte das gedacht? Am Morgen lag die Blindei noch als verträumte „Biathlonanlage“ im prächtigen weiss. Am Abend präsentierte sich die Sportstätte im kräftigsten Grün und zum Schluss siegte das Team „grün weiss“ in Blau. Die Mannen von Trainer Ronny Bossert siegten mit einer durchschnittlichen Leistung in einer Partie in welcher der Siegeswille der Platzherren, wie der Frühlingsschnee, in der Sonne, dahingeschmolzen war.

Wetterkapriolen auf der Blindei
Am Morgen präsentierte sich der Sportplatz Blin-dei in einem prächtigen, weissen Winterkleid. Die Sportanlage glich mit ihren gestellten Zielscheiben für den Obligatorischen Schiessanlass eher einer Biathlonanlage statt einer Fussballstätte. Um ca. halb zehn dachten wohl nur die grössten Optimisten an ein Fussballspiel am Abend. Dies schien sich bei den Einheimischen in dessen Köpfen festgesetzt zu haben und so schmolz der Siegeswille wohl dahin wie der Frühlingsschnee in der Sonne. Dabei hätten die Spieler vom Duo Schumacher/Bürkli gewarnt sein müssen. Die Gäste waren durch die bekanntgegebene Vertragsverlängerung mit Ronny Bossert hoch motiviert und der „Trainer Nimbus“ spielte sicherlich mit. Jeder Akteur versuchte seinem Trainer die Nomination für das Spiel zurechtfertigen. Zudem präsentierte sich die Blindei in sattem Grün und bot eine optimale Spielunterlage. Wenn da nicht das Fussbal-lerherz jubelt, wann dann?

Gleich von Beginn an nahmen die Gäste um Kapitän Cyrill Bossert das Heft des Spieldiktates in die Hand. Nur mit einem Sieg konnten sich die Luzerner Hinterländer noch Hoffnungen im Kampf um die Aufstiegsplätze machen. Alles andre würde ein dahin dümpeln im Niemandsland der Liga bedeuten. Diesen Eindruck hinterliessen die Gastgeber, welche vom Anpfiff an von Schiedsrichter Paul Kaufmann kaum ein Bein vor das andre kriegten. Die beiden Siege (Sursee, Dagmersellen) in jüngster Ver-gangenheit vertrieben etwas das Abstiegsge-spenst von der Blindei. Die Wetterkapriolen machten sich aber bei den Platzherren in einer ausgedehnten „Frühlingsmüdigkeit“ bemerkbar. Sie liessen die Gäste in den Startminuten schal-ten und walten wie sie wollten. Zum Glück trafen diese zuerst nur links und rechts neben die Pfos-ten vom von David Wicki gehüteten Tor. Marcel Koller und Dominik Luder waren die Adressaten der ersten Schüsse. Lanciert wurden die beiden meist über die linke Aussenbahn, wo Yves Ortteli die Wolhuserabwehr stets unter Druck setzte. Die Einheimischen tauchten da erst mit dem ersten Eckball nach rund einer Viertelstunde in Tornähe von Christian Wyss auf. Der Kopfball von Alain Brunner verfehlte aber das angepeilte Ziel. In der 19. Spielminute düpierte Dominik Luder Roland Burri im seitlichen Strafraum. Sein anschliessen-der Schuss parierte Torwart Wicki und lenkte das Leder zum Eckball um den Pfosten. Die Hereingabe von links verpassten einige, jedoch nicht der rechte Innenverteidiger Kilian Affentranger. Plötzlich stand dieser im Fünfmeterraum alleine vor dem Wolhuser Keeper. Den ersten Schussver-such vermochte Wicki zu parieren, doch im Nachfassen drückte der Algroaner den Ball über die Linie zum 0:1 in der 20. Spielminute. Dieser Gegentreffer zeichnete sich je länger je mehr ab und war die Quittung für die sich lethargisch bewegemden Blindei Kicker.

Mit Fuss verschossen, mit Brust getroffen
Die Einheimischen mussten einige Male die Abseitsfalle benützen um die Gäste Stürmer, wie Yves Ortteli zu bändigen. In der 33. Minute liess sich Alain Brunner im Mittelfeld unnötigerweise übertölpeln. Im Anschluss daran rappelte sich der gestürzte Dominik Luder am Strafraum auf und drang zwischen zwei Wolhusern in diese Zone ein um wenig später erneut von den Beinen geholt zu werden. Christoph Eiholzer versuchte vom Punkt aus David Wicki links unten tief zu bezwingen, sah aber dessen Reflexschnelle Handbewegung und den Ball anschliessend am Pfostenvorbei zum Eckball kullern. Bei der unmittelbar darauffolgenden Hereingabe von links fühlte sich niemand für den Unglücksraben Eiholzer zuständig. Völlig unbehelligt drückte dieser den Ball mit der Brust über die Torlinie zum 0:2. Was ihm mit dem Fuss nicht gelang holte er nur wenige Sekunden später mit der Brust nach und brachte die seinen „grünweissen“ heute in Blau spielend mit zwei Längen in Front. Eine verdiente Halbzeitführung, welche durchaus höher hätte ausfallen können.

Reaktion war gefragt, bei tiefstehender Sonne
Obwohl die Gäste die erste Chance der Reprise verzeichneten, erarbeiteten sich die Platzherren schon in den ersten Minuten mehr Torchancen als während der ganzen ersten Halbzeit. Statt die immer tiefer ins Gesicht von Torwart Christian Wyss scheinende Abendsonne zu nutzen, verstrickten sich die Einheimischen immer wieder in unnötige Ballverluste und zu ungenauen Zuspielen im Mittelfeld. Der Gästekeeper musste sich erst Mitte des zweiten Spielabschnittes wieder mal entscheidend hinlegen. Ansonsten verbrachte er einen eher geruhsamen Fussballabend. Mit Auswechslungen versuchte Wolhusen neuen Schwung in den Angriffsreihen zu bewirken. Dem setzten die Gäste mit ihren Wechseln einen Rhythmusbruch dagegen. Das Spiel plätscherte so zwischen den beiden Strafraumzonen hin und her und Abschlüsse der Einheimischen waren da eher als Rückgaben, denn als gefährliche Schüsse zu bezeichnen. Um Wolhusens Schlussmann steigerte sich die Abwehrkette und bildete den solidesten Teil vom Wolhuser Spiel. Algro ruhte sich auf dem komfortablen Vorsprung aus und versuchte ab und zu Nadelstiche zu setzen. Dominik Luder verpasste in der 86. Minute mit seinem gedachten Querpass oder Schuss eine Resultaterhöhung. Den Gästen reichte aber auch so eine durchschnittliche Leistung um den Sieg ins trockene zu Bringen. Einzig kurz vor dem Abpfiff verpasste Alain Brunner eine Resultatverkürzung und die Hoffnung auf einen Punktgewinn. Mirakulös lenkte aber Christian Wyss das Leder zur Sei-te und behielt das Gehäuse „weiss“ vor Schaden, wie sich die hervorragend bespielbare Rasenunterlage bis zum Schluss in „grün“ präsentierte. Wenig später setzte der sehr gute Schiedsrichter Paul Kaufmann, welcher immer Herr der Lage war, dem Spiel ein Ende. Algro darf mit diesem Sieg weiterhin mit den Aufstiegsspielen liebäu-geln.

Kann Wolhusen den „Brand“ löschen?
Am kommenden Samstag reisen die Wolhuser zum SC Eich auf dessen Sportanlage „Brand“. Die Wolhuser müssen das sich unmittelbar hinter ihnen befindende Team von Trainer Michael Kaufmann in die Schranken weisen. Ein Sieg würde den „Abstiegsbrand“ wohl endgültig löschen und dabei Schüpfheim in die Karten spielen. Diese empfangen anschliessend die „Brandelf“ zum Nachtragsspiel im Kampf um die Relegationsplätze. Algro empfängt auf dem heimi-schen Aengelgehr den FC Entlebuch im Direktduell um das Pflänzchen Aufstiegsspiele zu pflegen.

Spielbericht FC Algro: Algro bezwingt Wolhusen

Der FC Algro kam in Wolhusen zu einem verdienten, jedoch etwas zu mager ausgefallenen 2:0 Erfolg.

Das Blindei-Geläufe zeigte sich trotz der vielen Niederschläge der letzten Tage als überraschend gute Spielunterlage. Dies kam der technisch versierten Gastmannschaft aus dem Hinterland natürlich sehr gelegen. Von Beginn weg übernahm Algro das Spieldiktat und hatte bereits nach zwei Zeigerumdrehungen die erste Grosschance. Marcel Koller wurde vom Omnipräsenten Algro-Captain Cyrill Bossert in die tiefe geschickt, verfehlte mit seinem Abschluss das Gehäuse jedoch. Ein Querpass auf den mitgelaufenen, völlig freistehenden Dominik Luder wäre wohl die bessere Lösung gewesen. Genau dieser Luder hatte nur weitere Zwei Minuten später selbst das 1:0 auf dem Fuss. Doch auch er verzog am Pfosten vorbei in Behind. Algro konnte in diesen Startminuten ganz nach seinem Gusto schalten und walten. Die Einheimische Defensive war gegen die Algro-Offensive um Luder, Koller und Yves Ortelli ganz einfach überfordert. In der 20. Minute tanzte Luder Roland Burri im Sechzehner aus und zwang Goali David Wicki zu einer Glanzparade. Der darauffolgende Corner sollte dann aber die längst fällige Führung für die Algroaner bedeuten. Kilian Affentranger netzte eine Ortelli-Hereingabe am hinteren Pfosten zum 0:1 ein.

Den nächsten Hochkaräter hatte dann wieder Dominik Luder, auf blendende Vorarbeit Ortellis, auf dem Fuss. Doch diesmal flog die Kugel übers Gehäuse. Ja Luder war in diesen Minuten kaum zu bändigen. Zumindest regulär nicht. Denn er war es auch, welcher wenig später alleine vor Goali Wicki von den Beinen geholt wurde. Klares Verdikt: Penalty. Den letzten Elfmeter setzte Yves Ortelli in Eich an die Latte. So durfte nun der sonst sichere Schütze Christoph Eiholzer antreten. Doch auch er konnte nicht reüssieren. David Wicki kratzte den Ball aus der Ecke. Beim darauffolgenden Eckball drehte sich das Szenario. Der Ortelli-Corner segelte an Wicki vorbei durch den Fünfmeterraum zu Christoph Eiholzer, welcher mit der Brust dann doch noch auf 0:2 stellte. Kurz vor der Pause lag das 0:3 in der Luft. Doch Ortelli verzog knapp am Gehäuse vorbei. So ging es mit einer hochverdienten, jedoch viel zu mageren 0:2 Führung für Algro zum Pausentee. Die Wolhuser, welche in dieser ersten Halbzeit kein Bein vors andere brachten, waren mit diesem Zwei-Tore-Rückstand noch sehr gut bedient.

Wolhusen jetzt aggressiver…
Und vor allem sind Zwei Tore mit einer verbesserten Leistung und dem nötigen Wettkampfglück durchaus aufzuholen. Die Schumacher-Elf kam tatsächlich viel aggressiver und williger aus den Katakomben. Sie konnten die Partie nun auf Augenhöhe mit dem Bossert-Team bestreiten.

Doch in der Offensive der Einheimischen passte wenig bis gar nichts zusammen. Einige Standards wurden gefährlich in den Algro-Sechzehner getreten. Das war’s. Aus dem Spiel heraus konnten sich die Blindei-Kicker erst in der 92. Minute die erste und einzige Torchance erarbeiten. Goali Christian Wyss hielt jedoch gegen Alain Brunner den Shutout fest. Auch von den Gästen kam im zweiten Durchgang nicht mehr viel. Was vor allem der Defensiv-Reihe der Wolhuser geschuldet war. Sie zeigten sich nach dem Seitenwechsel doch stark verbessert.
So kamen die Algroaner auf der Blindei zu einem verdienten Auswärtssieg, welcher auf Grund der ersten Halbzeit jedoch deutlich höher hätte ausfallen müssen.

Spiel der letzten Chance…
Am nächsten Sonntag (14.00 Uhr, Aengelgehr) erwartet der FC Algro den FC Entlebuch zum Spiel der letzten Chance. Wollen die Algroaner noch ein Wörtchen um die Vergabe der Aufstiegsrundenplätze mitreden, ist ein Sieg gegen die Farbschachen-Elf Pflicht! Speziell motivieren muss Ronny Bossert seine Mannen für dieses Spiel sicher nicht. Da ist noch eine Rechnung offen. Setzte es doch in der Vorrunde bei der 0:5 Klatsche im Entlebuch eine der deftigsten Algro-Niederlagen der letzten Jahre ab.

Telegramm FC Wolhusen – FC Algro 0:2 (0:2)
Sportplatz: Blindei – Zuschauer: 130 – Schieds-richter: Paul Kaufmann, Rothenburg – Tore: 20. 0:1 Kilian Affentranger, 34. 0:2 Christoph Eiholzer – Wolhusen: David Wicki, Claudio Imfeld, Heinz Schumacher, Roland Burri, Christoph Wicki, Daniel Brunner, Alain Brunner, Oliver Röösli, Reto Wicki, Fabian Marti, Nikson Tomaj, (Angelo Zimmermann, Jonas Wicki, Patrick Zurkirchen, Dominik Röösli) – Algro: Christian Wyss, Marcel Koller, Kilian Affentranger, Cyrill Bossert, Shkelzen Alusi, Yves Örtelli, Dominik Luder, Christoph Eiholzer, Alain Schmidlin, Matthias Eiholzer, An-dreas Hofer, (Adriatik Alusi, Sven Geiser, Marc Ötterli, Mike Iskandar) – Bemerkungen: 33. David Wicki hält Foulpenalty von Christoph Eiholzer, 45 + 1 Kilian Affentranger (gelb), 64. Yves Ortelli (gelb), gute Schiedsrichterleistung, sensationeller Rasen. Algro ohne Peter, Ronny Bossert (verletzt), Ogjaj (abwesend).