Ungereimtheiten innerhalb der Mannschaft von Zug94 gaben Anlass zur Sorge. Im wichtigen Spiel gegen den Tabellenletzten Muri zogen aber wieder alle am gleichen Strang.

Der Trainerwechsel bei Zug94 von Mark Adams zu Roland Widmer kam nicht bei allen Spielern gut an. Im Verlauf der Woche brodelte es intern derart, dass Daniel Feuchter und Athe Gashi auf eigenen Wunsch auf weitere Einsätze im 1.-Liga-Team verzichteten. Zudem wurde der Assistenztrainer Enzo Puntillo freigestellt. Unter diesem Aspekt betrachtet, musste man sich um den Tabellenvorletzten vor dem Gang zum Tabellenletzten Muri ernsthafte Sorgen machen. Umsonst, wie sich herausstellte.

Die Zuger Spieler zeigten Charakterstärke. Sie stiegen resolut in die Zweikämpfe. Roland Widmer sagte nach dem Schlusspfiff: «Meine Mannschaft hat nach einer turbulenten Woche die richtige Antwort gegeben. Alle, die auf dem Platz standen, haben sich an die Vorgaben gehalten und ihr Bestes gegeben.» Daniel Gygax meinte diplomatisch: «Es standen erfahrene Spieler in unserem Team. Das zeigt, was möglich wäre.» Er verzichtete darauf, dezidierter Stellung zu nehmen.

René van Eck ist Interimstrainer bei Muri
Petar Ugljesic, der Zug 94 in der 30. Minute nach einem genialen Zuspiel von Gygax 1:0 in Front schoss und in der 59. Minute nach einer mustergültigen Vorlage von Mirzet Mehidic das zwischenzeitliche 4:1 und damit sein siebtes Tor in seinem siebten Spiel nach der Rückkehr für Zug 94 erzielte, betonte: «Wir haben solidarisch gekämpft und waren in jeder Hinsicht das bessere Team als Muri.» René van Eck, der ehemalige Trainer des FC Luzern, der die Freiämter unter der Woche unter seine Fittiche genommen hatte, um den drohenden Abstieg zu vermeiden, pflichtete Ugljesic bei. Er sagte: «Wir haben zu kompliziert gespielt und die Mehrzahl der Zweikämpfe verloren. So wird es schwierig, den Ligaerhalt realisieren zu können.»

Von der ersten Spielminute an war ersichtlich, dass sich zwei verunsicherte Teams gegenüberstanden. Die erste nennenswerte Torchance eröffnete sich in der 22. Minute dem Murianer Christian Ianu, der den halbhoch zur Mitte gespielten Ball aus rund zehn Metern über die Querlatte dirigierte. Dank des eingangs erwähnten Treffers von Petar Ugljesic führte Zug94 zur Halbzeit 1:0. Nach dem Seitenwechsel schien die Elf von Trainer Widmer einem ungefährdeten Kantersieg entgegenzusteuern. In der 49.Minute erhöhte Daniel Gygax nach einer sehenswerten Ballstafette über mehrere Stationen auf 2:0, und sieben Minuten später vermochte Pasquale Martino den Ball nach einem Pfostenschuss von Davide Palatucci zum 3:0 zu Gunsten der Zuger ins leerstehende Tor zu schieben.

Die Platzherren setzten danach auf totale Offensive. Nur drei Minuten nach dem 3:0 vermochte Christian Ianu auf 1:3 zu verkürzen. In der 59. Minute krönte Petar Ugljesic einen schnell vorgetragenen Konterangriff der Gäste mit dem 4:1, ehe Tobias Müller die Platzherren in der 65. Minute nochmals auf 2:4 heranbrachte. Ausser einem Pfostenschuss von Mirzet Mehidic in der 83. Minute ereignete sich bis zum Schlusspfiff nichts Nennenswertes mehr.

Telegramm FC Muri AG – Zug 94 2:4 (0:1)
Brühl. – 500 Zuschauer. – SR Ricci. – Tore: 30. Ugljesic 0:1. 49. Gygax 0:2. 52. Martino 0:3. 55. Ianu 1:3. 59. Ugljesic 1:4. 65. Müller 2:4. – Muri: Gashi; Knezevic, Parente, Stadelmann, Nietlispach (46. Tafa); Müller, Belusci (64. Thaqaj), Streuli; Milicaj, Ianu, Matoshi (46. Marjanovic). – Zug 94: Marinis; Weiss, Latifi, Martino, Riedweg; Mehidic, Peter, Mani (44. Burkard), Palatucci; Gygax (89. Bernet); Ugljesic (79. Festic). – Bemerkungen: 52. Pfostenschuss Palatucci. 83. Pfostenschuss Mehidic.