Nach dem hohen Sieg gegen den FC Küssnacht am Rigi von vergangener Woche wollte der SCOG im nächsten direkten Abstiegsduell gegen das Tabellenschlusslicht Nottwil nachlegen und den Vorsprung auf fast uneinholbare elf Punkte ausbauen. Die spielerische Leistung des Fanionteams war dazu allerdings zu bescheiden, sodass sich die erste Mannschaft über den gewonnenen Punkt glücklich schätzen kann. Hier gehts zum Telegramm und Spielbericht.
Momentum. Dieses Wort machte am Samstag Abend immer wieder die Runde unter den Zuschauern. Gleich mehrere Male war man als OG-Sympathisant versucht, seine Hoffnungen auf einen Vollerfolg der Orange-Schwarzen in diesem Begriff zu kulminieren, weil der SCOG vor allem in der zweiten Halbzeit durch spielerische Mittel diese Hoffnungen nie wecken konnte. Im ersten Durchgang geriet die Mannschaft nach einem Konter der Gäste zwar bereits nach einer Viertelstunde in Rückstand, drückte dem Spiel danach allerdings seinen Stempel auf. Weil vor dem Tor des Gegner aber immer entweder die Überzeugung oder die Präzision und bei Mutters Kopfball an den Innenpfosten auch das nötige Glück fehlten, war es schliesslich Günther, der kurz vor der Pause nach einer Standardsituation den verdienten Ausgleichstreffer erzielen konnte. Wenn in Expertenrunden nach solchen Treffern kurz vor dem Pausenpfiff nun immer über den günstigen Zeitpunkt des Tores oder eben, über das Momentum gefachsimpelt wird, so sollte die zweite Halbzeit all diese Experten und Floskeln Lügen strafen.
Fast schon etwas fahrig kam der SCOG aus der Garderobe, wirkte zeitweise unkonzentriert und geriet als logische Konsequenz schon wenige Minuten nach Wiederanpfiff erneut in Rückstand. Doch gerade, als sich ob dem bescheidenen Auftritt der Stadtluzerner Unmut auf und neben dem Platz breit machen wollte, war Albisser mit einem Kabinettstückchen der Marke „Sonderklasse“ für den 2:2 Ausgleich besorgt. Nachdem er bereits gegen Altdorf und Küssnacht zwei sehenswerte Freistosstreffer erzielen konnte, setzte er am Samstag noch einen oben drauf und zirkelte den stehenden Ball aus 25 Metern wunderschön ins Lattenkreuz. Angesichts solcher Leistungen wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis man ihm den Spitznamen „2. Liga-Pirlo“ oder „Regiofussball-Juninho“ verpassen wird. Auf jeden Fall wollte man als OG-Fan nun meinen, dass dieser Freistoss ein Wendepunkt in dieser Partie darstellen, der SCOG zu seinem überzeugenden Passpiel der ersten Halbzeit zurückfinden und somit den so wichtigen Sieg doch noch erreichen sollte. Doch was beide Mannschaften in der Folge zeigten, hatte mit 2. Liga-Fussball nicht viel zu tun. Missverständnisse, Fehlpässe, Befreiungsschläge und viele Fouls prägten die zweite Halbzeit, was OG-Trainer Egli mit der treffenden Bezeichnung „Grottenkick“ quittierte. Es waren in wenigen Situationen die Nottwiler, aufgrund der Tabellensituation auch stärker auf einen Sieg angewiesen, die gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten. Doch stand dem Siegtreffer zweimal der Pfosten im Weg und als Hajnal sogar noch einen Foulelfmeter parieren konnte (Hajnal hielt zuletzt drei Elfmeter in Folge!), legte der OG-Anhang seine Hoffnungen zum dritten Mal in das Momentum, welches sich an diesem Abend aber offenbar nicht zeigen wollte. Stattdessen bekundete der SCOG mit der letzten Aktion des Spieles ein letztes Mal Glück, als der vermeintliche Lucky-Punch der Nottwiler zu Recht wegen Abseits aberkannt wurde.
Die Wartegg-Elf zeigte im direkten Abstiegsduell eine diskrete Leistung, kommt allerdings mit einem blauen Auge davon und hat weiterhin acht Punkte Vorsprung auf die rote Laterne. Zudem ist sie seit drei Spielen ungeschlagen und hat nach wie vor gute Voraussetzungen, den Klassenerhalt aus eigener Kraft erreichen zu können. Zwar sind die kommenden Gegner vermehrt in der oberen Tabellenhälfte anzutreffen, doch haben die Spiele gegen Gunzwil oder Altdorf in der Rückrunde gezeigt, dass man sich auch gegen solche Gegner auf keinen Fall zu verstecken braucht.
Telegramm SC Obergeissenstein – FC Nottwil 2:2 (1:1)
Wartegg. – 130 Zuschauer. – SR Mattmann. – Tore: 16. Peter 0:1. 43. Günther 1:1. 54. Arnold 1:2. 58. Albisser 2:2. – Obergeissenstein: Hajnal; Albisser, Scherer, Meier (38.Günther), Wattenberg (75. Barmettler), Bussmann, Stalder (65. Soydan), Mutter, Lingg, Paci, Illi. – Nottwil: Weingartner; Bühlmann, Egli, Bislimi, Arnold, Estermann (77. Rüttimann), Peter (88. Basler), Imgrüt, Heini, Portmann, Metzler (46. Koch). – Bemerkungen: 27. Pfostenkopfball Mutter. 63. Pfostenschuss Peter. 73. Hajnal hält Foulpenalty.

























