Unverdiente Sinser Niederlage

Sins, hier mit Michael Hohl (rechts), zeigen gegen Willisau eine haarsträubende Chancenauswertung (Archivbild: Philipp Schmidli, Luzerner Zeitung).

Sins, hier mit Michael Hohl (rechts), zeigen gegen Willisau eine haarsträubende Chancenauswertung (Archivbild: Philipp Schmidli, Luzerner Zeitung).

Am letzten Samstag stand für die 1. Mannschaft des FC Sins wieder ein Auswärtsspiel auf dem Programm. Mit Sack und Pack reiste man daher ins verregnete Willisau. Eine haarsträubende Sinser Chancenauswertung und ein komplett unverständlicher Elfmeter für Willisau waren wohl die Schlüsselelemente in diesem Spiel.

Es dauerte seine Zeit, bis sich die beiden Mannschaften aneinander und an die Platzverhältnisse gewöhnten. Letztere waren eigentlich für das Regenwetter in Ordnung, doch auf einer Fläche von etwa 10 Quadratmetern glich der Rasen eher einem Reisfeld als einem Fussballplatz – überfüllt mit Wasser. Nach zehn Zeigerumdrehungen zückte der Schiedsrichter zum ersten Mal die gelbe Karte, diese an die Adresse vom Sinser Marco Fuchs. Im ersten Moment nicht allzu tragisch, doch das sollte sich im Verlauf des Spiels dann noch ändern. In der 22. Minute setzten die Gastgeber ein erstes Ausrufezeichen. Kapitän Binde schockte die Sinser Verteidigung mit einem Pfostenschuss. Wo gerade eben noch die Torumrandung rettete, half bei der nächsten Aktion dann nichts mehr und das Führungstor der Willisauer war Tatsache. Mit einem weiten Ball wurde in der Sturmspitze Paluca angespielt, der sich nicht zweimal bitten liess und clever zum 1:0 einschob.

Auch in den Folgeminuten liess die Druckphase der Platzherren nicht nach, jedoch sündigten sie nun an vorderster Front und so blieb es bei der knappen Führung. Nach einer halben Stunde rappelten sich die Sinser endlich wieder auf. Michael Hohl schnappte sich den Ball in der eigenen Platzhälfte, bahnte sich seinen Weg an den Gegenspielern vorbei und legte mit einer Flanke in den Strafraum herrlich auf für den mitgelaufenen Jann Stutz, der dieses Zuspiel aber nicht verwerten konnte. Auch wenige Augenblicke später befand sich Hohl wieder in Position rechts aussen und spielte den Ball gekonnt in den Strafraum. Diesmal war es Gabriel Gumann, der scheiterte. Der vorherige Passgeber versuchte kurz vor der Halbzeit dann selber sein Glück, sein satter Schuss landete aber in den Beinen des Gegners. Es half nichts, mit diesem 1-Tore-Rückstand ging es nach einer umkämpften ersten Halbzeit in die Pause.

Was war denn das?
Den Gästen gelang ein starker Wiedereinstieg, wieder war es Hohl, der den ersten Angriff vorbereitete. Sein Ball fand dann aber im gegnerischen Strafraum keinen Abnehmer. Nach einer Stunde bot sich den Sinsern die wohl grösste Chance des gesamten Spiels. Mathias Müller dribbelte sich durch die Willisauer Defensive und zog eiskalt ab. Sein Schuss verfehlt das Ziel und somit den Ausgleich nur um Haaresbreite. Vom Gästeteam etwas in den Schatten gestellt, schafften es die Willisauer kaum noch mit gefährlichen Aktionen vors Tor von Fredy Leuthard. Bis…ja bis zur 63. Spielminute. Für die Zuschauer, die Sinser Spieler und auch für die Willisauer unerklärlich entschied der Unparteiische nach einem Zweikampf im Sinser Strafraum auf Penalty. Was war denn das?, fragten sich alle und die Verwunderung über diesen Entscheid war jedem Einzelnen anzusehen. Natürlich half kein Reklamieren und so nutzte Ostojic die Möglichkeit und brachte seine Mannschaft mit 2:0 in Front.

Erschwerend für die Gäste kam noch hinzu, dass der bereits mit Gelb verwarnte Fuchs in der Folge mit Gelb-Rot vom Platz flog. In der 86. Minute hatten die Sinser noch einmal grosses Glück, denn bei Wirz’s Schuss ertönte erneut das metallische Geräusch der Torumrandung. Doch auch auf der anderen Seite blieb es gefährlich. Nach einer guten Aktion vom eingewechselten Noël Bertelsen blieb das Leder auf der Torlinie stehen, wo es ein Willisauer Verteidiger gerade noch wegschlagen konnte. Auch weitere Versuche, den Anschlusstreffer zu erzielen und somit eine hektische Schlussphase einzuläuten, misslangen, wenn auch teilweise nur wenige Zentimeter fehlten. Knapp daneben ist aber eben auch vorbei.

Ab der Hälfte der ersten 45 Minuten spürte man eine deutliche Überlegenheit der Freiämter. Diese hielt auch nach dem Platzverweis, also in Unterzahl noch an. Trotz herrlichen Kombinationen und unzähligen Chancen wollte die wichtigste Sache im Fussball an diesem Abend für das Gästeteam nicht gelingen: das Toreschiessen. Nach vier gespielten Runden und vier Punkten hat sich der FC Sins im Mittelfeld der Gruppe eingereiht.

Nächstes Spiel: Am kommenden Wochenende empfängt die 1. Mannschaft zuhause den nächsten Gegner aus Gunzwil. Mit zwei Punkten Vorsprung liegen die Gunzwiler in Reichweite.
Spielbeginn: Samstag, 09. September, 18 Uhr, Sportanlage Letten, Sins.

Telegramm FC Willisau – FC Sins 2:0 (1:0)
Schlossfeld. – 100 Zuschauer. – SR Buess. – Tore: 25. Paluca 1:0. 64. Ostojic (Foulpenalty) 2:0. – Willisau: Bolliger; Dahinden, Ostojic, Vogel, Salihaj; Paluca (58. Brun), Wirz, Karajcic, Kohler (89. Etemi); Bühler (78. Tschopp), Binde. – Sins: Leuthard; Brügger, Fuchs, Ueberschlag, Feer; Gumann (82. Robin Niederberger), Müller (80. Bertelsen), Sven Niederberger, Sandro Von Flüe; Jann Stutz (67. Würsch), Hohl. – Bemerkungen: Pfostenschüsse: 22. Binde; 86. Wirz.