Spielbericht FC Wolhusen:

Ein Derby hat nun Mal eigene Gesetze. Dies erfuhren einmal mehr die Zuseher, als die Platzherren in der Startviertelstunde die Höchststrafe einfingen. Nach der Notbremse von Daniel Brunner, verwandelte Michael Bättig, wunderprächtig den Freistoss zur Führung von Buttisholz. Diese verpassten es in der Folge den Sack der Partie zu schnüren. In der Reprise kämpfte die Blindeielf mit dem Messer zwischen den Zähnen und wendete durch Joker Kevin Küng das Blatt zu seinen Gunsten. Darum lieben oder hassen wir Fussball?

Höchststrafe für Gastgeber
Keine drei Wochen nach dem deutlichen 6:2 Sieg gastierten die Rottaler aus Buttisholz erneut auf der Wolhuser Spielstätte. Diesmal in der Mission Meisterschaft und wie schon im Cup standen nicht alle Akteure bis zum Schluss auf dem Spielfeld. Zwar freuten sich die Einheimischen darüber, dass sie nach den ersten zehn Spielminuten nicht wie im Cup schon zurück lagen. Wenige Augenblicke später wanderte aber Daniel Brunner nach seiner Notbremse erneut frühzeitig unter die Dusche. Michael Bättig zirkelte zudem den Freistossball wunderprächtig ins hohe rechte Eck und erteilte so den Gastgebern die Höchststrafe. Eine Intervention um Zentimeter später, hätte nach neuer Regelauslegung zwar Strafstoss bedeutet, aber der Unglücksrabe hätte nur „gelb“ kassiert. Dezimiert standen die Wolhuser mit dem Rücken zu Wand, während Buttisholz sich auf der Führung etwas ausruhte und versuchte die entscheidenden Nadelstiche zu setzen.

Als die ersten fünfundzwanzig Spielminuten absolviert waren, zogen die Zahlreichen Fans ein Resümee gegenüber der Cuppartie. Damals war die Partie beim Stande von 0:4 bereits entschieden. Diesmal musste man von einer sehr knappen Führung sprechen. Dieses Zwischenergebnis veranlasste wohl den Torschützen Bättig das Leder wieder mal auf Tor von David Wicki zu schiessen. Sein Schuss verfehlte das Gehäuse um Haaresbreite. Es bedurfte schon der Weckrufe von Trainer Geri Prudente, dass die Gäste etwas aus ihrer Lethargie erwachten. Der Freistossball von Elias Häfliger (33.) toll getreten, war in der Justierung jedoch zu genau auf Silvan Jost eingestellt. In der 37. Minute versuchte es Alain Brunner und scheiterte wiederum knapp. Die Gäste aus dem Rottal verliessen sich vorwiegend auf das Konterspiel und den Vorteil vom Überzahlspiel. Praktisch mit dem Pausenpfiff verpasste Linus Klemenjak eine höhere Pausenführung. Trotz Unterzahlspiel hielten die Einheimischen gut mit und es entwickelte sich im Verlaufe des ersten Spielabschnittes ein Duell auf gleicher Augenhöhe.

Mit geschwellter Brust
Für den ersten Torabschlussversuch nach Wiederanpfiff zeichnete Alain Brunner. Er verdeutlichte damit, dass die Wolhuser das Spiel, trotz Unterzahl noch nicht abgeschrieben haben. In der Folge rafften sich die Gäste etwas auf und schienen das Heft der Partie in die Hände zu nehmen. Just in diesem Augenblick stemmte sich die Blindeielf mit geschwellter Brust dagegen. Alain Brunner stoppte mit dem Brustkorb das Leder und verwertete anschliessend das Korpus Delikte am verdutzten Silvan Jost vorbei im Netzhimmel. Die Rottaler versuchten auf diesen Schock zu reagieren, fanden aber in Torwart Wicki einen Hexer vor, welcher mit seinen „Big save“ die seinen im Spiel hielt.

Der Gästeführung standen Michael Bättig und Mattias Erni in der 58. Minute am nächsten. Der Schuss von Bättig verfehlte das Tor nur knapp und am hinteren Pfosten kam Erni um einen Hauch zu spät um das Leder ins Wolhusertor zu schieben. In der 62. Minute blieb den Zuschauern der Wurstzipfel im Halse stecken als Jonas Wicki das Netz von der falschen Seite erzittern liess. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Bei den Einheimischen spürte man von Minute zu Minute, wie sie förmlich das Messer zwischen die Zähne nahmen um zum Angriff zu blasen. Die Krampferscheinungen bei Kapitän Alain Brunner verdeutlichten, wie die in Unterzahl spielenden Wolhuser ackerten und sich nicht scheuten die langen Wege zu gehen. Selbst die Joker fügten sich nahtlos ins Team ein. Sie liessen der Abwehrkette von Buttisholz keine Entfaltungsmöglichkeit um sich in die Angriffe einzumischen.

Vom gescholtenen zum Helden
Der harte Zusammenprall zwischen Torwart Silvan Jost und dem eigenen Teamspieler Mario Casciano trug nicht gerade das seine zum Halali bei den Gästen bei. Vor Wochenfrist noch für das auslassen der Torchance gescholten, zeigte sich Wolhusens Kevin Küng von der verbesserten Seite. Aus dem Mittelfeld heraus lanciert stand er plötzlich von rechts kommend alleine vor Torwart Jost und schob das Leder am machtlosen Keeper vorbei zum 2:1 (84.) in die Maschen. Eine Art Erdbeben erschütterte die Blindei, als die einheimischen Fans in Jubelstürme ausbrachen.

Geschockte Rottaler vermochten zwar in den Schlussminuten ein Tohuwabohu vor dem Wolhuser Tor zu veranstalten, aber den entscheidenden Torabschluss verpassten alle samt. Ab und zu gerieten dabei die kleineren Spieler der Blindeielf bös unter Räder und trugen einen Brummschädel von dannen. Bei der letzten Aktion des Spieles klärte Torwart David Wicki, die Eckballhereingabe souverän in der Luft, fing sich dabei aber ein Augenveilchen ein, welches ihn in den nächsten Tagen als „Boxer“ kennzeichnet. Die Aktion verdeutlicht aber auf eindrückliche Art und Weise, wie die Blindeielf um ihr Leben kämpfte. Mit toller Moral und dem Messer zwischen den Zähnen wurde ein Buttisholz bezwungen, welches sich nach dem deutlichen Cupsieg sicherlich mehr ausgerechnet hatte.

Zwei harte Nüsse
Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) empfängt Buttisholz im Rottalderby den Gast aus Ruswil zu einem harten Tete a Tete. Wolhusen muss am Dienstag 3. Oktober (20.00 Uhr) zum Leader ins Luzerner Hinterland reisen. Punkte waren da für die Diethelm/Imfeld Truppe in den letzten Jahren Mangelware auf dem Sportplatz Angelgehr.

Spielbericht FC Buttisholz: Gegen 10 Mann verloren

Buttisholz begann die Partie gegen Wolhusen etwas verhaltener als im Cupspiel, wollten zuerst Sicherheit in die Abwehr bringen und dann den Angriff lancieren. Das gelang ihnen in dieser Phase auch gut und die Rottaler waren die aggressivere und spielbestimmende Mannschaft. In der 14. Spielminute wurde der Wolhuser Daniel Brunner nach einem Notbremsefoul des Feldes verwiesen und Michael Bättig erzielte mit dem fälligen Freistoss dann auch die Buttisholzer Führung zum 0 : 1. Wolhusen kam aber nun auch auf und erspielte sich ebenfalls Torgelegenheiten. Allerdings hätte der Gast noch vor der Pause das zweite Tor erzielen müssen, doch der Buttisholzer Angreifer konnte nicht wunschgemäss reüssieren. So blieb es bis zur Pause bei der knappen Führung für den Gast.

Zweite Halbzeit war Wolhusen effizienter
Nach dem Tee dauerte es gerade 5 Minuten, ehe Alain Brunner im Strafraum völlig frei an den Ball kam und aus der Drehung den Ausgleich zum 1 : 1 erzielen konnte. Die Buttisholzer aber nahmen vorerst das Kampfspiel an und kamen zu weiteren guten Chancen. Eine davon verpasste Erni nach einer schönen Hereingabe von Rölli nur ganz knapp und bei der zweiten Gelegenheit wartete Klemenjak zu lange mit dem Abschluss und somit waren beide Möglichkeiten zu einer erneuten Führung vertan. Wolhusen verstärkte nun den Druck und die Buttisholzer bauten sie immer wieder durch leichtfertige und unnötige Fehlpässe auf. Mit schnellem Konterfussball setzten diese ihre Stürmer ein und die Gäste verloren die Zweikämpfe und die Ballkontrolle. Sie zeigten in dieser Druckphase der Einheimischen wenig „Körpersprache“ und waren zudem meistens einen Schritt zu spät. Der Schiedsrichter musste wiederhol Foul gegen Buttisholz pfeifen, weil die Aggressivität beim Zweikampf fehlte. Eine altbekannte Tatsache wurde auch in diesem Spiel wieder einmal mehr war….wer die Zweikämpfe verliert….und prompt wurden sie in der 84. Spielminute nach einem Abwehrfehler durch mangelhaftes Defensiverhalten bestraft.

Eine bittere Niederlage einmal mehr. Eine Verunsicherung und mangelndes Selbstvertrauen waren feststellbar und im Umfeld (Ersatzbank) konnten die Buttisholzer gegenüber den Wolhusern ebenfalls nicht mithalten.

Am nächsten Freitag abend steht das Derby gegen Ruswil auf dem Programm. Ruswil wird spielerisch ebensogut sein wie die Wolhuser. Buttisholz muss sich mental steigern und die Platzpräsenz dokumentieren. Dass sie das können, hat die Mannschaft schon wiederholt bewiesen.

Telegramm FC Wolhusen – FC Buttisholz 2:1 (0:1)
Sportplatz: Blindei – Zuschauer: 250 – Schiedsrichter: Paul Kaufmann, Rothenburg – Tore: 14. 0:1 Michael Bättig, 50. 1:1 Alain Brunner, 84. 2:1 Kevin Küng, – Wolhusen: David Wicki, Daniel Brunner, Cyrill Marbacher, Marc Niederberger (35. Patrick Zurkirchen), Elias Häfliger (73. Angelo Zimmermann), Michael Wirz, Roland Burri, Alain Brunner, Dominik Röösli (59. Edison Krasniqi), Jonas Wicki (81. Kevin Küng), Nikson Tomaj, – Buttisholz: Silvan Jost, Martial Theiler, Martin Bühler, Lukas Portmann, Mario Casciano, Pascal Fischer, Damian Meier, Matthias Erni, Philipp Rölli (75. Michael Erni), Michael Bättig, Linus Klemenjak (81. Philipp Rölli, 86. Linus Klemenjak), – Bemerkungen: 13. Daniel Brunner (rot, Notbremse), 33. Mario Casciano (gelb, Foulspiel), 65. Pascal Fischer (gelb, Foulspiel), 66. Silvan Jost und Mario Casciano (Zusammenprall), 73. Alain Bruner (Krämpfe) 80. Lukas Portmann (gelb, Foulspiel) 86. Cyrill Marbacher (Brummschädel) 90+1 Michael Bättig (gelb, Foulspiel), 90+3 David Wicki (fängt bei Rettungstat ein Augenveilchen ein).