Wer diesen Beitrag liest, wird sich denken, dass der Spielbericht frei erfunden wurde oder durch eine «FCL Brille» geschrieben worden sei. Doch die folgenden Zeilen entsprechen tatsächlich der Wahrheit! Aber alles der Reihe nach…
Der FC Luzern, war sich durchaus bewusst, dass sie am vergangenen Samstag beim wohl stärksten Team der Liga zu Gast sein durften. Der FC Basel ist bespickt mit genialen Einzelspielerinnen mit viel internationaler Erfahrung. Geführt von einem riesigen Staff, auf einer Infrastruktur, welche jedes Fussballerherz höherschlagen lässt. Der FCB verfügt über das ca. 4-fache Budget des FC Luzerns. Doch das junge FCL-Team hatte nicht vor, durch diese Fakten in Ehrfurcht zu erstarren – auf gar keinen Fall!
Die erste Halbzeit ist schnell zusammengefasst. Die Innerschweizerinnen waren aggressiver, gewannen mehr Zweikämpfe und drückten Basel in die eigene Platzhälfte. Die omnipräsente Brütsch, lief in der 9. Minute alleine auf Michel im Basler Tor zu, doch sie konnte den Ball nicht im Netz unterbringen. Das Heimteam tauchte in der darauffolgenden Minute zum ersten Mal vor Honegger auf – 1:0 durch ein Kopfballtor von Sundov. Die Gäste aus Luzern powerten weiter und kamen in der 15. Minute durch Reuteler zum Anschlusstreffer – doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. In der 21. Minute war es wiederum Reuteler, welche nur einen Schritt zu spät kam um den Ausgleich zu erzielen. Der FCB war zu ungenau und hatte grösste Mühe mit dem aggressiven Pressing der Luzernerinnen. Doch in der 24. Minute liessen sich Gäste für einmal auf der rechten Aussenbahn überlaufen und Rinast spielte einen gut getimten Steilpass auf Beckmann. Diese um kurvte Honegger und legte den Ball aus spitzem Winkel quer auf Bunter. Durch grosse Mithilfe des Innenpfosten lag der Ball erneut, total gegen den Spielverlauf, im Tor der Gäste. Die letzte Chance der ersten 45. Minuten gehörte wiederum den Innerschweizerinnen. Die unermüdliche Graf legte, nach einem Sprint in die Tiefe den Ball zurück auf Brütsch, doch der Ball flog wieder in die Arme von Michel.
Nach der Pause ging es im selben Stil weiter. Luzern hatte mehr Spielanteile, war aber nicht in der Lage Profit daraus zu schlagen. So scheiterte, auch kurz nach der Pause, die U19 Spielerin Schnider mit ihrem Distanzschuss knapp. In der 64. Minute liefen die FCL Frauen dann in einen Konter – Beckmann zog ab und der Ball wurde von einer Abwehrspielerin unhaltbar für Honegger abgelenkt – 3:0. Wer dachte, dass die Gäste nun aufgeben würden, sah sich getäuscht. Immer noch dieselbe Laufbereitschaft, immer noch dieselbe Aggressivität, immer noch derselbe Siegeswille. Ein Team mit einem unbeschreiblichen Teamspirit! Aufgeben kam nicht in Frage. So bediente in der 67. Minute Reuteler mustergültig Brütsch, doch auch diesen Ball parierte Michel im Tor des FCB. Nur eine Zeigerumdrehung später zwang, der Aktivposten Reuteler, Michel erneut zu einer Grosstat.
In der 71. Minute brachte sich dann Luzern mit einem unglücklichen Torwartfehler – und dem 4:0 selbst um die letzte Hoffnung. Der Rest ist Geschichte. Kurz gesagt, Luzern war 70. Minuten lang das bessere Team, tat mehr fürs Spiel aber ohne Erfolg. Der FCB zeigte sich (nicht wie in den vergangenen Partien) höchst effizient und steht mit diesem Sieg an der Tabellenspitze. Die FCL Frauen bewiesen eine unbeschreibliche Moral und mussten dennoch ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Bleibt zu hoffen, dass diese Niederlage schnell verarbeitet werden kann – die erneute Nationalmannschaftspause kommt da leider wieder nicht zu einem guten Zeitpunkt. Kopf Hoch Ladys und – HOPP LOZÄRN!!!
Telegramm FC Basel – FC Luzern 7:0 (2:0)
St.Jakob, Basel – 250 Zuschauer
Tore: 10. 1:0 Sundov, 24. 2:0 Bunter, 64. 3:0 Beckmann, 71. 4:0 Sundov, 75. 5:0 Bangerter, 88. 6:0 Banecki, 92. 7:0 Beckmann. FCL: Honegger, Sager (82.Ruf), Lötscher, Egli, Remund, Schnider (66. Stapfelfeldt), Wyser, Graf, Videira (78. Schegg), Brütsch, Reuteler. Bemerkungen: 61. Minute Gelb Graf (Foul). Luzern ohne: Schürch, Scodeller, Tschopp (alle verletzt), Haller (rekonvaleszent).