Auf schwerem Terrain bewegte sich die Partie mehrheitlich zwischen den beiden Strafräumen, ohne die Torwarte besonders zu beschäftigen. Die aggressiven Rottaler aus Grosswangen liessen wenig zu und waren über weite Strecken ein ebenwürdiger Kontrahent. In einer von Fehlpassorgien geprägten Partie nickte die Wolhuser „Lebensversicherung“ Alain Brunner die Blindeielf in der 34. Minute zum Sieg. Den möglichen Gästeausgleich setzte in der 58. Minute Francesco Nassa an die Latte.
Bei besten äusseren Bedingungen, aber auf tiefem Terrain trafen zwei Teams aufeinander, bei welchen man jeden Ausgang erwarten durfte. Bei den Gästen kannte Trainer Marco Blasuci die Wolhuser Spielstätte besonders gut, trainierte er doch vor rund zehn Jahren die Blindeielf. Dies gab der Affiche einen besonderen Reiz. Die kecken Aufsteiger aus dem Rottal wollten mit einem Sieg zum Heimteam in der Tabelle aufschliessen. Pipo Diethelm und Claudio Imfeld mussten die Mannen, welche während der Woche wegen dem Derbysieg in Entlebuch in allen Tönen gelobt und wie Helden gefeiert wurden, an die Pflichtaufgabe gegen den Aufsteiger Grosswangen erinnern. Der Beginn der Partie bewies, dass die Bäume nicht endlos in den Himmel wachsen und wenn die Blätter von diesen fallen, die Unterlage besonders „schmierig“ wird. Die Startviertelstunde war bereits verstrichen als die erste Nennenswerte Chance, eine Randnotiz für die Wolhuser ergab. Der Eckball bewies jedoch eine Art Mittel um die kompakte Gästeabwehr aus den Angeln zu heben. In der 21. Minute klärte Gästekeeper Nino Bähler glänzend gegen Alain Brunners Kopfball. Grosswangen trat, meist über die Linke Seite, mit seinen wirbligen Angreifern Francesco Nassa und Elmar Studhalter in Strafraumnähe auf. Die Wolhuser Abwehr um Regisseur Roland Burri blieb jedoch meist Herr der Lage und sonst Pflückte Torwart David Wicki die Bälle vom Abendhimmel.
In Anlehnung ans Wembleytor
Die Einheimischen bekamen in der Folge einige Standards zugesprochen. Diese schienen die Schlinge immer enger zu ziehen. In der 34. Minute köpfte Alain Brunner auf das Tor und via Latte und Torlinie sprang der Ball in den Netzhimmel und zurück. Zum Glück stand Schiedsrichter Muralitharan ausgezeichnet im Rückraum um die Szene genau zu beobachten. Er entschied in dieser Art „Wembley Szene“ sofort auf Tor, was Torwart Bähler am Ende der Partie auch wörtlich bestätigte. Die Wolhuser „Lebensversicherung“ hatte mit seinem zehnten Saisontreffer vorgelegt. Nun mussten die Akteure von Marco Blasuci das Spiel bestimmen, während sich die Einheimischen aufs Konterspiel einstellten. Kurz vor dem Pausenpfiff klärte Roland Burri eine brenzlige Situation gegen Francesco Nassa und führte so die seinen mit der knappen Führung in die Halbzeit. Eine sehr ausgeglichene Partie wartete auf seine Fortsetzung bei der vor allem die Spannung das Zepter führte.
Latte verhinderte Ausgleich
Ab Wiederaufnahme vom Spiel versuchten die Gäste möglichst rasch den Ausgleich zu bewerkstelligen. Die Einheimischen mit dem Bewusstsein der Führung im Nacken, liessen sich öfters auf ein Spiel mit dem Feuer ein. Die Interventionen trugen ihnen einige gelbe Karten ein, bei deren Aktionen das Mass der Toleranz überschritten wurde. Auf der andren Seite beanspruchten die Gäste das Glück des Tüchtigen als Jeffal Mohamed Amine im Strafraum zu Fall kam. Augenblicke später hätte es dafür bei den Wolhusern einschlagen können. In Ausgezeichneter Abschlussposition verzog Francesco Nassa seinen Schuss derart, dass dieser an die Torumrandung klatschte. Das Aluminium schepperte über die Blindei und läutete bei den Wolhusern eine Fehlpassorgie ein. An diese schlossen sich die Gäste Nahtlos an. Um die Spielstunde wechselten die Bälle einige Male ungewollt in die Reihen der Antipoden. Das Geschehen wickelte sich meist zwischen den beiden Strafräumen ab, ohne die beiden Schlussmänner auf Herz und Nieren zu prüfen. Während in der 66. Minute der Ball quer durch den Gästestrafraum, ohne Adresse kullerte, benötigte es in der 70. Minute doch noch die Fussabwehr von David Wicki um den Spielstand beizubehalten. In dieser Phase befand sich die Partie auf des Messers Schneide. Es schien eine Frage der Zeit und Kräfte zu sein, um das Spiel neu zu lancieren. Dazu genügte auf der schmierigen Unterlage ein ungewollter Ausrutscher.
Ausrutscher blieb ungenutzt
Einen solche produzierte Mark Dedaj auf der linken Aussenbahn und ermöglichte damit einen Wolhuser Konterangriff. Die rechtsflanke vermochte der Doppeltorschütze vom vergangenen Wochenende, Kevin Küng in einer seiner letzten Aktionen nicht zu nutzen. Die Schlussviertelstunde war lanciert und das Fehlpassfestival fand weiterhin seine Fortsetzung. Dieses verliehen der Begegnung ein ganz besonderes Spannungsmoment, da jedes Fehlzuspiel das Entscheidende hätte sein können? Die Matchuhr hatte seine Schuldigkeit bereits getan, als in der Nachspielzeit die Gäste nochmals versuchten die Kastanien, sprich Punkte aus dem Feuer zu holen. Zu überhastete Abschlussversuche raubten sie aber der Chance doch noch ein Remis zu ergattern. Wolhusen durfte sich schlussendlich über einen mühevollen „Arbeitssieg“ freuen, in dem sie einen beharrlichen Aufsteiger in die Schranken wiesen. Die Gäste seinerseits durften mit erhobenem Haupt den Gang ins Rottal antreten, obwohl sie keine Punkte im Gepäck mit nach Hause nahmen. Die bisher erspielten dreizehn Punkte kann ihnen niemand mehr nehmen und da die beiden Schlusslichter Remis spielten beträgt der Abstand nach hinten immer noch stolze zehn Punkte.
Vorrunden Dernierè
Bereits in der nächsten Begegnung kommt es zur Vorrunden Dernierè. Während die Gäste aus Grosswangen am Samstagabend um 18.00 Uhr im Rottaler Derby Ruswil auf dem Gutmoos empfängt, müssen die Wolhuser bereits am Donnerstagabend bei Gunzwil auf dem Sportplatz Linden antreten. Das vorgezogene Spiel wird von Schiedsrichter Rasid Sahinagic um 20.00 Uhr frei gegeben. Mit einem Sieg könnten sich die Mannen von Pipo Diethelm und Claudio Imfeld den Vorrundenabschluss selber versüssen.
Telegramm FC Wolhusen – FC Grosswangen 1:0 (1:0)
Sportplatz: Blindei – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Thanabalasingam Muralitheran, Root – Tor: 34. 1:0 Alain Brunner – Wolhusen: David Wicki, Cyrill Marbacher, Elias Häfliger (79. Adrian Brunner), Roland Burri, Michael Wirz, Alain Brunner, Daniel Brunner (85. Dominik Röösli), Edison Krasniqi, Jonas Wicki, Kevin Küng (79. Oliver Röösli), Jeffal Mohamed Amine (70. Angelo Zimmermann) – Grosswangen: Nino Bähler, Mark Dedaj, Patrick Bocaj, Elias Wälti, Endrit Tarashaj, Sven Baumeler, José Manuel Marciel Chaves, Michael Stöckli (72. Marco Hofstetter), Francesco Nassa (83. Sandro Stöckli), Shendrit Krasniqi, Elmar Studhalter, – Bemerkungen: 50. Shendrit Krasniqi (gelb), 54. Michael Wirz (gelb) 54. Edison Krasniqi (gelb), 57. Alain Brunner (gelb), 58. Francesco Nassa (Lattenschuss), 88. Francesco Nassa (gelbe Karte auf der Bank).