Neue Technologien sind auch auf den Sportanlagen nicht aufzuhalten. Neue LED-Beleuchtungen werden in Zukunft die herkömmliche Beleuchtung von Fussballspielfeldern verdrängen. Die Sportplatzkommission des Schweizer Fussballverbandes (SFV) gibt nun in einem Brief an die Vereine Empfehlungen bezüglich der neuen Beleuchtung ab.
Beleuchtungsanlagen von Fussballspielfeldern wurden bis dato mit Natrium- Hochdruck oder Halogen-Metalldampf Lampen betrieben. Lampentypen mit veralteter Technologie wurden in der Zwischenzeit verboten, hingegen sind die Lampentypen mit Keramikbrenner immer noch gestattet.
Nun scheinen die mit LED bestückten Beleuchtungen die alte Technologie zu verdrängen. Seit anfangs 2016 häufen sich die Anfragen von Anbietern, Vereinen und Gemeinden bezüglich einer Installation von LED Beleuchtungen. Hauptargument der öffentlichen Hand sind die Einsparungen im Energieverbrauch. Herkömmliche Beleuchtungen für Spielfelder der Amateurliga verbrauchen mit 10 Strahlern ca. 21 kW/h, LED Beleuchtungen hingegen lediglich 14 kW/h. Nebst den Einsparungen im Verbrauch ist die Brenndauer der Leuchtmittel ein gewichtiges Argument. Halogen-Metalldampf Lampen haben eine Brenndauer von ca. 5-6‘000 Stunden bevor sie ausgewechselt werden müssen, LED hingegen ca. 50‘000. Es gibt im Moment noch viele Unklarheiten über LED Beleuchtungen, welche vorgängig geklärt werden müssen.
Insbesondere sind die Daten über Lichtverteilungskurven, Betriebsstrom, Restlichtstrom nach 50’000 Stunden Lebensdauer, Planungsfaktoren, etc. unbekannt. Bisherige Beleuchtungsprojekte, d.h. mit Halogen-Metalldampf Lampen waren aufgrund bekannter technischer Daten der Leuchten und den anerkannten Planungsfaktoren überprüf- und homologierbar.
Für die eindeutige Beurteilung von Beleuchtungsprojekten mit LED Technik fehlen die oben erwähnten Parameter, insbesondere die Angaben über die Strahler und deren Lichtverteilungskurven. Die Produkte kommen häufig aus dem asiatischen Raum und eine Vielzahl von Anbietern ohne spezifisches Know-how, möchte auf die Schnelle ein lukratives Geschäft abschliessen.
Zum Schutz der Vereine will die Sportplatzkommission des Schweizer Fussballverbandes (SFV) deshalb eine seriöse Überprüfung der Beleuchtungsprojekte vornehmen.
Die SPK hat im Moment noch zu wenig Fachkenntnisse um die LED Beleuchtungsprojekte allein zu prüfen und konnte sich die Zusammenarbeit mit einem Beleuchtungsexperten, zugleich auch Präsident der FG 7 Beleuchtung von Sportanlagen der Schweizer Lichtgesellschaft, sichern.
Die SPK /SFV hat in einem 1. Schritt eine Check-Liste für LED Anbieter erstellt. (Beilage) Die Check-Liste zeigt auf, wie komplex die Bewertung von Beleuchtungsanlagen ist. Ohne die Angaben der Anbieter ist es nicht möglich eine präzise Nachberechnung des offerierten Beleuchtungsprojekts zu erstellen.
Bis dato wurden 7 Projekte einzelner Anbieter beurteilt. Die Beurteilung und Nachkalkulationen wurden mit Hilfe des Beleuchtungsexperten erarbeitet. Wenn auch die Beleuchtungswerte auf dem Spielfeld den Anforderungen des SFV teilweise genügen, musste festgestellt werden, dass – im Moment noch – die zum Einsatz stehenden symmetrischen Scheinwerfer aufgrund der Lichtstreuung das Umweltschutz-gesetz verletzen.
Die SPK hat darum mit Herrn Robert Breiter (Leiter Rechtsdienst SFV), ein Homologationsschreiben verfasst, welches ausdrücklich darauf hinweist, dass die Beleuchtungsanlage Lichtemissionen verursacht, welche möglicherweise Gesetzesvorschriften verletzen und die Homologierung ohne Prüfung der Einhaltung dieser Vorschriften erfolgt (Beilage).
Aus oben dargelegten Gründen bittet die Sportplatzkommission des SFV LED Beleuchtungsprojekte vor Auftragserteilung dem regionalen Sachbearbeiter zur Prüfung einzureichen. Die Prüfung der LED-Beleuchtungsprojekte wird dann in Zusammenarbeit mit dem regionalen Sachbearbeiter und allenfalls unter Beizug des Beleuchtungsexperten vollzogen.
Die Homologierung der Beleuchtungsanlage wird in Zusammenarbeit mit der Region erfolgen – allenfalls unter Beilage des Vorbehalts bezüglich der zu hohen Lichtemmissionen.