Kriens: Verwandlung vor dem Match des Jahres

Wichtig: Der Krienser-Captain Daniel Fanger (links) stand wieder auf dem Platz (Bild: Reto Müller).

Wichtig: Der Krienser-Captain Daniel Fanger (links) stand wieder auf dem Platz (Bild: Reto Müller).

Kriens gewinnt am Gründonnerstag das brisante Derby in Cham 4:1 (3:1). Nach der Osterpause kommt der absolute Spitzenkampf in Nyon.

Frohe Ostern beim SC Kriens. Nach dem miserablen 2:3-Auftritt im Heimspiel gegen Köniz (Trainer Bruno Berner: «Drei Gegentreffer in einer Halbzeit, furchtbar!») schaffte der SCK am Gründonnerstag die Verwandlung und spielte Cham mit einem glatten 4:1 an die Wand. Auch diesmal gab es grobe Unaufmerksamkeiten in der Verteidigungsarbeit, auch diesmal gab es krasse Unterlassungen bei der Chancenverwertung – aber das sah doch alles wieder viel, viel besser aus als in den vier Spielen zuvor. Kriens-Präsident Werner Baumgartner meldete am Karfreitag beim Ski-Plausch vom Jochpass herab: «Die Mannschaft ist richtig frisch und couragiert aufgetreten.»

Ja, wie kam diese Verwandlung zu Stande? Sicher, es geht manchmal ganz schnell im Fussball – plötzlich ein unerklärlich schwaches Spiel, dann läuft’s wieder wie geschmiert über den Rasen. Kriens-Trainer Bruno Berner schmunzelte nach dem 4:1 gegen Cham und zitierte den «Zauberstab», meinte dann aber: «Dass unser Captain Daniel Fanger wieder auf dem Platz stand, war sehr wichtig für uns. Ansonsten haben wir in dieser Woche vor allem im mentalen Bereich gearbeitet.» Es sei eine Freude gewesen, wie seine Mannschaft im Training auf­getreten sei und Teamgeist de­mons­triert habe. «Miteinander – Füreinander», das habe er doziert, und das habe er auch von seiner Mannschaft zurückerhalten. «Mit diesem Sieg haben wir uns wieder auf Kurs gebracht», sagte Berner.

2:0-Torschütze Nico Siegrist, neben Fanger ein weiterer Teamleader, auch er wie verwandelt im Vergleich mit dem Spiel gegen Köniz, trug derweil einen Harass Bier in die Spielerkabine und lauschte in der Folge den österlichen Worten von Trainer Berner und Sportchef Bruno Galliker. Danach: tosender Applaus. «Wir haben der Mannschaft lediglich gratuliert. Und drei schöne Osterfreitage gewünscht», hielt Galliker hinterher den Ball flach.

Konkurrent Nyon spielt heute in Köniz
Auch er, Sportchef Galliker, hatte das «Comeback» mit Genug­tuung registriert. Galliker möchte nicht auf die Negativspirale der vergangenen Rückrunde zurückblicken und schon gar nicht zu weit vorausblicken. «Klar», sagt Galliker, «wenn du in der Winterpause Leader bist, dann steigen die Ansprüche. Aber wir vom SC Kriens leben nicht in diesen statistischen Kurven und Bilanzen, wir wollen uns schlicht aufs nächste Spiel konzentrieren.» Galliker möchte betont wissen: «Wir spielen nach wie vor auch unsere Heimspiele auswärts. Wir haben unter der Woche die Trainingsbedingungen eines Viert­ligisten und sind in provisorischen Containern untergebracht. Es ist schlicht eindrücklich, wie das Team damit umgeht.»

Galliker lobt auch die Arbeit von Trainer Berner, der in Kriens mindestens bis Sommer 2019 unter Vertrag steht. «Man spürt bei Bruno Berner, dass er mehr als ein Jahrzehnt im Profifussball tätig und auch Nationalspieler war. Für Berner ist klar, dass die Spieler Motivation und Eigeninitiative mitbringen müssen. Das ist für ihn die Basis und die erste Voraussetzung, auf solche Spieler setzt er.» Als Beispiel nennt Galliker den ehemaligen Super-League-Spieler Nico Siegrist: «Er ist keine Diva, er ist sehr selbstkritisch, was seine eigene Leistung betrifft.» Nach dem feinen Sieg in Cham muss Kriens in einer Woche im totalen Spitzenkampf in Nyon, in der Federer-Sprache ausgedrückt, das «Break bestätigen». Für Kriens ist es so etwas wie der «Match des Jahres». Doch warten wir zuerst einmal ab, wie Stade Nyonnais heute in Köniz spielt …

Hinweis: Ausführlicher Bericht zum Spiel Cham – Kriens gibts hier >>