
Samuel Pereira (29) vom Drittligisten FC Rotkreuz fühlt sich wohl in seiner Haut. Sportlich, beruflich und familiär läuft es wie geschmiert für den Autowerkstattleiter.
Der FC Rotkreuz hat in der laufenden 3.-Liga-Meisterschaft in 13 Partien 37 Punkte eingefahren und führt die Gruppe 1 unangefochten an. Die Elf des Trainerduos Roger Mathis/Enzo Palatucci hat den Tabellenzweiten Zug 94 II bereits um 10 Punkte distanziert. Rotkreuz ist auf dem besten Weg, sich für die Aufstiegsrunde zur 2. Liga zu qualifizieren. Samuel, genannt Sämi, Pereira, der 29-jährige rechte Flügelspieler der erfolgreichen Truppe, betont: «Unser Ziel, dem wir alles unterordnen, ist der Aufstieg. Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass wir die Promotion schaffen werden.»
Die zum Erfolg führende Basis sei im vergangenen Sommer mit der Verpflichtung mehrerer ehemaliger 1.-Liga-Spieler gelegt worden. Der dadurch entstandene Konkurrenzkampf habe die Karten neu gemischt. Spieler, die den Konkurrenzkampf gescheut hätten, hätten den Verein verlassen. Übrig geblieben seien jene Akteure, die sich der Herausforderung stellten. «Unsere Mannschaft ist schnell zu einer verschworenen Einheit zusammengewachsen. Die erfahrenen Protagonisten reissen die jungen Teamkollegen förmlich mit.»
Die Erfahrung hat ihn gelehrt
So sei beispielsweise der erst 17-jährige Belmin Dedukic bereits im Stande, jederzeit einen Stammspieler vollwertig zu ersetzen. Aber angesichts des harten Konkurrenzkampfes sei klar, dass einige Kaderspieler geduldig auf einen Einsatz warten müssten, obschon sie dreimal pro Woche intensiv trainierten. «Mir ging es genauso, als ich vom FC Rotkreuz zum SC Cham wechselte. Ich musste viel Geduld aufbringen, bis ich unter Trainer Jean-Daniel Gross einen Stammplatz im Erstligateam hatte», erinnert sich Pereira. Er gesteht: «Als kleiner Junge träumte ich von einer Profikarriere. Ich war bereit, alles zu tun, um meinen Traum realisieren zu können. Ein wegen eines Knorpelschadens stark aufgeschwollenes, mit grossen Schmerzen verbundenes Knie, setzte meinem Traum ein jähes Ende.» Der Arzt habe ihm geraten, fussballerisch kürzerzutreten. So sei er vor rund vier Jahren zu seinem Stammverein Rotkreuz zurückgekehrt, mit dem er den Aufstieg in die 3. Liga feiern durfte und nun nochmals eine Stufe klettern möchte.
Sämi Pereira, der sich als «leidenschaftlicher, zielstrebiger und begeisterungsfähiger, im positiven Sinn verrückter Fussballer» bezeichnet, geniesst im Team und im gesamten Umfeld des FC Rotkreuz einen ausgezeichneten Ruf. Der Fan von Real Madrid und ganz speziell von Cristiano Ronaldo, sagt: «Als Portugiese bin ich natürlich auch ein grosser Fan unserer Nationalmannschaft. Ich wäre gerne im Stadion gewesen, als Portugal Europameister wurde. Aber ich lag zu diesem Zeitpunkt nach einer Kreuzbandoperation im Spital.» Er sei sicher, dass der Titelgewinn seiner Landsleute seinen Genesungsprozess positiv beeinflusst habe, sagt Pereira.
«Bin rundum glücklich und zufrieden»
Der 29-jährige Stammspieler des FC Rotkreuz schwebt derzeit nicht nur in sportlicher Hinsicht auf Wolke 7. Mit strahlenden Augen versichert er: «Seit Anfang Jahr bin ich rundum glücklich und zufrieden.» Seine Freundin schenke ihm Liebe und Geborgenheit, und als Werkstattleiter der Garage Conrad Keiser in Cham habe er sehr viel Freude und Spass. «Ich geniesse den Umgang mit meiner Kundschaft und das angenehme Klima, das in unserem Betrieb herrscht. Es versteht sich von selbst, dass ich jeden Tag top motiviert zur Arbeit gehe», versichert Pereira. Sportlich und privat läuft es also wie geschmiert. In der Familie finde er zudem einen starken Rückhalt. «Ich habe das Gefühl, dass nichts schiefgehen könnte.»
Auf dem Weg zum nächsten Sieg
Am Samstag tritt der FC Rotkreuz in Küssnacht am Rigi an (20.15 Uhr, Lutherbach). «Wir haben genug Klasse, um gegen jeden Gegner in unserer Gruppe bestehen zu können. Ich will keinen Tipp abgeben, aber ich gehe davon aus, dass wir unser gewohntes Kombinationsspiel aufziehen und Küssnacht erneut schlagen werden», sagt Sämi Pereira. Die Zuversicht ist angebracht, zumal der ungeschlagene Leader Rotkreuz das Vorrundenspiel gegen den morgigen Gegner mit 4:0 gewann.