Das letzte Heimspiel der Saison stand auf dem Programm und der FC Luzern musste sich vor dem Spiel noch von diversen Spielerinnen verabschieden. Géraldine Reuteler wechselt in die Bundesliga zum vierfachen Champions League Sieger Frankfurt. Fabienne Lötscher und Emanuela Schürch zieht es in die USA. Luisa Felder und Antonia Albisser beenden ihre Karriere. Wir wünschen den Spielerinnen für ihre Zukunft nur das Allerbeste und bedanken uns für ihren unermüdlichen Einsatz für den FCL.

Nun zum Spielgeschehen: Zu Gast war der grosse FC Basel, der sich durchaus noch Hoffnungen auf den Schweizermeistertitel ausrechnen durfte. Doch man hätte meinen können, dass der FC Luzern um den Titel spielen würde. Luzern war lauffreudiger, aggressiver in den Zweikämpfen, machte die Räume eng und agierte cleverer als die Gäste aus Basel. Aber trotzdem wurde man das Gefühl nicht los, dass der FCL viel zu viel Ehrfurcht vor dem FCB-Starensemble hatte. So ging Basel durch Topsoccerin Beckmann schliesslich auch mit 0:1 in Führung. Dieses Tor war für den FC Luzern wie eine Befreiung und man legte den zu grossen Respekt ab.

Die tolle und lautstarke Zuschauerkulisse, welche das Team mit Kuhglocken und Sprechchören nach vorne Peitschte sollte noch vor der Pause belohnt werden. Chantal Ruf zirkelte einen Flankenball mit viel Gefühl in den Rücken der Abwehr wo Géraldine Reutler ihre ganze Klasse noch einmal unter Beweis stellte. Sie sprang mit dem perfekten Timing dem Ball entgegen und lupfte den Ball direkt aus der Luft, mit viel Gefühl über Torhüterin Michel. Ein Wahnsinnes-Tor! Wo alle bereits mit dem Unentschieden zur Pause gerechnet hatten, kam es noch einmal zu einem Eckball für den FC Luzern. Chantal Wyser zirkelte den Ball genau auf den Kopf von Reuteler, welche mit einem wuchtigen Kopfball einnetzte – 2:1.

Trotz eines Basler-Doppelwechsels zur Pause, war Luzern das bessere Team. Der FCB schaffte es einfach nicht zu reagieren. Sinnbildlich dafür, dass das Heimteam, in Unterzahl (da Remund sich pflegen lassen musste), in der 51. Minute sogar das 3:1 erzielen konnte. Géraldine Reuteler verabschiedet sich somit mit einem Hattrick von ihrem Heimpublikum! Der FCB stand unter Schock und die Meisterträume rückten in weite Ferne.

Luzern kämpfte im prasselnden Regen um jeden Meter auf dem Rasen. Hätte man an diesem Abend Irina Brütsch einen Kilometerzähler angehängt, wäre sie wohl einen „Ironman „ gelaufen. Immer wieder überlief sie die komplette Baselerabwehr, blockte Bälle, rackerte defensiv, warf sich in jeden Zweikampf und grätschte sogar Bälle in FCB-Kontern ab. Unfassbar! Und wenn der FCB dann tatsächlich einmal einen Konter fahren konnte, war die junge, kleine Chantal Wyser jedes Mal zur Stelle. So gut wie jedes Laufduell und jeder Zweikampf entschied „der kleine Pitbull“ für sich und die FCB-Stars bissen sich an ihr die Zähne aus.

Luzern war gezwungen zu wechseln und danach bäumte sich der FCB noch einmal auf und warf alles nach vorne. 10 Minuten vor Schluss erzielte Beckmann dann tatsächlich noch den Anschlusstreffer. So ging das Zittern noch einmal los. Doch die Innerschweizerinnen kämpften als Team und brachten den verdienten Sieg über die Zeit. Lötscher hätte in der 90. Minute sogar noch auf 4:2 erhöhen können, doch sie traf nur die Latte.

Fazit: Durch diesen unglaublich tollen Sieg vom FC Luzern ist der FC Zürich Schweizermeister – Gratulation! Auf Luzern wartet nun das letzte Saisonspiel auswärts in Lugano – HOPP LOZÄRN!

Telegramm FC Luzern – FC Basel 3:2 (2:1)
Allmend Süd – 200 Zuschauer. Tore: 24. 0:1 Beckmann, 41. 1:1 Reuteler, 45. 2:1 Reuteler, 51. 3:1 Reutler, 80. 3:2 Beckmann FCL: Honegger, Felder (62. Sager), Graf, Wyser, Bitzi, Odermatt, Tschopp, Remund (75. Videira), Ruf, Reutler (80. Lötscher), Brütsch Bemerkungen: 73. Gelb Rinast (Foul), 90. Lattenschuss Lötscher Luzern ohne: Egli, Häring, Schnider (verletzt), Schürch, Scodeller (rekonvaleszent).