Es war von Anfang an klar ersichtlich, dass es für Rotkreuz höchstens noch ums Prestige ging. Dies im Gegensatz zu Verfolger Zug welcher diese Punkte unbedingt wollte um den 2. Platz zu sichern.
Wenig verwunderlich übernahm Zug 94 von Anfang an das Kommando und kämpfte bis in die Haarspitzen motiviert mit grossem Einsatz, teilweise hart an der Grenze. Rotkreuz nahm die Zweikämpfe viel zu wenig an und versuchte ohne grossen Aufwand zum Erfolg gelangen. Das ging bereits in der 5. Minute ein erstes Mal schief. Anstatt unter dem gegnerischen Pressing einen sicheren ersten Pass aus der Abwehr zu spielen, versuchte man die Gegner elegant auszuspielen – bis es schiefging. Die Situation konnte anschliessend knapp innerhalb des Strafraumes nur mit einem unerlaubten Halten geklärt werden. Zug nahm den fälligen Elfmeter dankend an und schon stand es 1:0. Rotkreuz schlief aber weiter den Schlaf des Gerechten und wurde nach einem erneut zu wenig konsequenten Defensivverhalten bereits in der 15. Minute mit dem 2:0 bestraft.
Selbst der Anschlusstreffer durch einen sicher durch FCR Topscorer Dragan Gyorgiev verwerteten Handelfmeter (17.) Minute änderte nichts am Spielgeschehen. Im Gegenteil. Zug traf nach teilweise inferiorem Zweikampf- und Abwehrverhalten des FCR in der 18. und 27. Minute nur den Pfosten. Rotkreuz hatte zwar nun wieder etwas mehr vom Spiel, kam aber kaum zu grossen Chancen. Kurz vor der Pause überschlugen sich dann die Ereignisse nochmals. Erst erhöhte Zug nach einem Blackout der Roktreuzer gar auf 3:1 ehe Zug Verteidiger Valentin Bagavac nach einem weiteren harten Einsteigen die zweite gelbe Karte sah und Zug fortab zu zehnt agierte. Trotz einer kurzen Druckphase gelang dem FCR der Anschlusstreffer aber nicht mehr vor der Pause.
Rotkreuz mit etwas mehr Zielstrebigkeit in Hälfte zwei
Nach der klar schlechtesten Halbzeit der aktuellen Saison, versuchten die Ennetseer nochmals zu reagieren. Zug agierte notgedrungen etwas defensiver, blieb aber mit Kontern stets gefährlich. Etwas Spannung kam dann kurzzeitig nochmals auf, als Gyorgiev einen Freistoss an der Strafraumgrenze zum Anschlusstor zum 3:2 verwerten konnte. In der 75. Minute war dann aber der Ofen endgültig aus und das 4, entscheidende Tor für Zug passte zum gebrauchten Abend beim FCR: Torhüter Stefan Hilpert wollte einen Ball klären, schoss aber den einzigen weit und breit stehenden Zuger Angreifer an und von diesem kullerte der Ball zur 4:2 Führung der Zuger ins FCR Tor…ein Abend zum Vergessen aus Sicht des FCR. Rotkreuz, dass längst komplett durchgewechselt hatte, kam durch einen schönen Schuss des eingewechselten Juniors Yannik Huwiler zwar noch zum 4:3 (88.). Das Anschlusstor fiel aber zu spät um etwas am verdienten Erfolg der an diesem Abend klar besseren Zuger zu ändern.
Fazit
Diskussionsloser Sieg der aufsässigen, kämpferischen Zuger gegen einen lethargischen FC Rotkreuz welcher ohne Biss und Tempo spielte. Gelingt es dem FCR nicht, in der nächsten Zeit nach der schon länger feststehenden Qualifikation zur Aufstiegsrunde den Schalter wieder rechtzeitig auf die Aufstiegspiele hin umzulegen, geht man trotz einigen sehr starker Individualisten im Team weiteren schweren Aufstiegs-„Cupspielen“ entgegen.
Telegramm Zug 94 II – FC Rotkreuz 4:3 (3:1)
Hertiallmend – 150 Zuschauer.
Tore: 5. Zug 1:0 (Foulelfmeter). 15. Zug 2:0. 17. Gyorgiev 2:1 (Handselfmeter). 42. Zug 3:1. 60. Gyorgiev 3:2. 75. Zug 4:2. 88. Huwiler 4:3.
Rotkreuz: Hilpert; Schelbert, Besic, Milushev; Mehicic, Nabarro, Palatucci, Leite-Pereira; Merola, Churlinov, Gyorgiev (Zabelaj, Dedukic, Radic, Träger, Huwiler, Benhauresch).
Bemerkungen: 18. Pfostenschuss Zug. 27. Pfostenschuss Zug. 41. Gelb-rot Zug (Bagavac).