Spielbericht FC Rotkreuz:
Rotkreuz schafft den erstmaligen Aufstieg in die regionale 2. Liga! Nach der Niederlage im Auswärtsspiel gegen Emmenbrücke war der Druck für den FC Rotkreuz enorm. Man wusste um die Bedeutung dieses wegweisenden Spiels das man unbedingt gewinnen musste.
Nach einem ersten Abtasten übernahmen die spielerisch klar besseren Rotkreuzer die Spielkontrolle und kamen in der 6. Minute zu einem ersten Abschluss nach einem schnellen Umschaltspiel durch Topskorer Dragan Gyorgiev. In der 12. Minute dann ein weiterer, sehr schöner, schnell gespielter Angriff. Zvetan Churlinov bediente an dessen Ende Gyorgiev mustergültig und dessen noch abgelenkter Schuss landete unhaltbar zur FCR Führung im Netz. Fast aus dem Nichts dann der überraschende Ausgleich: FCR Verteidiger Mattia Palatucci, normalerweise die Ruhe in Person, rutscht im dümmsten Moment auf dem harten aber trockenen Boden aus (falsches Schuhwerk?), Algro’s Koller schnappt sich die Kugel und schiesst trocken und präzise in die untere Ecke zum 1:1 ein. Rotkreuz blieb trotz des Rückschlages fokussiert, nahm die vielen Zweikämpfe diesmal besser an als noch in Emmenbrücke und brachte die Algro Abwehr in dieser Phase ein ums andere Mal in Verlegenheit.
Aber auch der FCR hatte seine Schrecksekunde zu verdauen als man sich in der FCR Abwehr nicht einig war, wer nach einem Pass in die Schnittstelle für Algros Mike Iskandar zuständig war. So kam dieser gegen zwei Verteidiger zum Abschluss, verzog seinen Schuss aus guter Position aber knapp. Danach war aber Rotkreuz wieder am Drücker. Nach einem weiteren schnell vorgetragenen Angriff war es diesmal Gyorgiev der Churlinov bediente und der FCR führte wieder (21. Minute). In der 23. Minute versuchte Algro den Rotkreuzer Express in Abseits laufen zu lassen. Aniello „Nello“ Merola steckte den Ball aber klug auf den im Gegensatz zu Churlinov nicht im Offside stehenden Gyorgiev durch der eiskalt durchlief und unhaltbar zum 1:3 abschloss. Rotkreuz hätte die Führung nach einigen weiteren Gelgenheiten gar noch ausbauen können, traf aber nicht mehr. Da Rotkreuz im Mittelfeld klar die Oberhand, kontrollierte man das Spiel anschliessend weiter und so ging es mit der 3:1 Führung für die Zuger in die Pause.
Rotkreuz im „Verwaltungsmodus“. Der FCR machte in der zweiten Hälfte da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte und kontrollierte das Spiel ohne grössere Probeme. Ab Mitte zweiter Halbzeit wurde man angesichts des Spielstandes und der bis dahin mehrheitlich ungefährlichen Angriffe der Heimmannschaft aber etwas gar zu passiv und spielte auch nicht mehr so konsequent nach vorne wie noch vor der Pause wenn sich Räume ergaben. Als schliesslich der bereits verwarnte Rotkreuzer Lukas Schelbert für ein, nach Ansicht des Schiedsrichters, zu langsames Wechseln! eine (angesichts des vor allem in der ersten Hälfte zuvor tolerierten Einsteigens) harte) zweite gelbe Karte sah, (78. Minute) kam nun plötzlich Hektik in die Partie. Algro witterte nun seine Chance geen 10 Rotkreuzer und warf nochmals alles nach vorne. In der 80. Minute kam man dann an der Strafraumgrenze der Gäste zu einem direkten Freistoss. Der eingewechselte Ogjaj zirkelte diesen sehenswert in die hohe Ecke und so stand es trotz der langen, klaren Überlegenheit der Rotkreuzer plötzlich nur noch 3:2 für den FCR. Trotz aller Bemühungen Algros musste aber FCR Torwart Luca Bernasconi nur noch einmal ernsthaft eingreifen als er einen nicht einfach zu haltenden Flachschuss parierte.
Da der FCR, der nun zur Sicherung des knappen Vorsprungs in Unterzahl etwas tiefer stand, seine Konter aber nicht mit der letzten Konsequenz zu Ende spielte, musste der Schlusspfiff eher unnötig erdauert werden. In der 96.! Minute (es waren eigentlich keine langen Verletzungspausen oder Trinkpausen nachzuspielen) lancierte FCR Hüter Bernasconi mit einem präzisen Auskick schliesslich den schnellen Ranzenberger. Dieser setzte sich gegen die aufgerückte Algro Abwehr durch und schoss mit seinem Treffer in zum 4:2 ins verwaiste Algro-Tor den FC Rotkreuz definitiv ins Glück denn kurz darauf pfiff SR Matosevic den Match dann tatsächlich doch noch ab…und Rotkreuz fand sich erstmals in der diesen Sommer 60-jährigen Vereinsgeschichte in der höchsten regionalen Liga wieder! Als nach dem Bekanntwerden der anderen Resultate feststand, dass der FCR den Aufstieg soeben eine Runde vor Schluss geschafft hatte, gab es kein Halten mehr und die improvisierte, unerwartete vorzeitige Aufstiegsfeier konnte beginnen. Herzliche Gratulation FC Rotkreuz zum Aufstieg in die regionale 2. Liga!
Fazit: Hochverdienter Sieg des FCR der über lange Zeit klar die bessere Mannschaft stellte an diesem Abend. Dass das Spiel zum Schluss nochmal eng wurde, hatte man sich durch die – wohl angesichts des Resultates, etwas (zu) passive Spielweise in der zweiten Hälfte in erster Linie selbst zuzuschreiben. Algro war zwar der erwartet kampfstarke, niemals aufgebende Gegner, hatte jedoch spielerisch einige Defizite sodass öfters zu langen Bällen gegriffen werden musste.
Am nächsten Samstag, 16. Juni (Sportpark, 18:00 Uhr) trägt der FC Rotkreuz sein letztes, nunmehr bedeutungslos gewordenes zweites Aufstiegsrundenheimspiel aus. Gegner wird dannzumal Mitaufsteiger FC Sursee II sein der sich mit einem fulminanten 6:0 Erfolg gegen Horw gleichfalls den vorzeitigen Aufstieg sicherte. Man kann also dannzumal gemeinsam mit den Surentalern auf den Aufstieg anstossen.
Spielbericht FC Algro: Wieder nicht!
Für den FC Algro ist der Traum vom Aufstieg nach der Heimniederlage gegen den FC Rotkreuz zu Ende. Einmal mehr scheiterte man in den Aufstiegsspielen.
Drei Punkte. Das war das Ziel für dieses Spiel gegen Rotkreuz. Eine Herkules-Aufgabe sollte es werden, wie sich schon bald einmal herausstellen sollte. Denn der Favorit aus dem Zugerland begann die Partie sehr dominant. Liess Ball und Gegner gekonnt laufen. Im Zentrum gaben die beiden brasilianischen Samba-Kicker Alan Nabarro und Gustavo Campello den Takt vor. Und vorne drin sorgten die beiden Mazedonier Dragan Gyorgiev und Cvetan Churlinov für die Musik. Für den ersten Torerfolg brauchte es allerdings einen verunglückten Befreiungsschlag aus der Algro-Defensive. Doch Gyorgiev vollstreckte cool. Für die Zuger lief also alles nach Plan. Bis nur zwei Minuten später Thomas Peter mit einem langen Ball Marcel Koller lancierte, welcher ebenso cool zum vielumjubelten 1:1 Ausgleich einnetzte. Wie aus heiterem Himmel waren die Algroaner wieder mittendrin in der Partie. Ja fast wäre es noch besser gekommen. Skelzen Alusi schickte Mike Iskandar in den Sechzehner, welcher es aus sehr aussichtsreicher Position aber vorzog, nochmals quer zu legen. Ohne Erfolg. So waren es halt wieder die Gäste, welche Jubeln durften. Immer wieder zogen sie ihr schnelles, sicheres Kombinationsspiel auf. Bis es der Algro-Defensive zu schnell ging. Nabarro – Gyorgiev – Churlinov, drin das Ding. 1:2. Und weil es so schön war, durfte Dragan Gyorgiev nur eine Zeigerumdrehung später gleich nochmal ran. Laserpass von Campello auf den dreifachen Mazedonischen Ex-Nationalspieler, welcher wieder eiskalt verwandelte. Die Zuger nahmen dann etwas Tempo raus, was es dem Heimteam erlaubte, nun besser in die Partie zu kommen. Und weiterhin auch zu tollen Tormöglichkeiten. So in der 27. Minute. Thomas Peter legte mit dem Kopf für Kilian Affentranger ab, der aber am glänzend reagierenden Goali Luca Bernasconi scheiterte. So ging es mit der 1:3 Gäste-Führung zum Pausentee.
Algro drückt – und drückt – und drückt
Im zweiten Durchgang spielte dann praktisch nur noch eine Mannschaft. Algro übernahm das Spieldiktat und drängte die Rotkreuzer förmlich in deren Platzhälfte zurück. Vom viel gelobten Kombinationsfussball der Gäste war nichts mehr zu sehen. Oft konnten sie sich nur mittels unkontrollierten Befreiungsschlägen aus der Umklammerung lösen. Was den Algroanern fehlte, war einzig der Anschlusstreffer. Die beste Möglichkeit dazu hatte Luigi Fedele, nachdem Mattia Palatucci den Ball im eigenen Fünfmeterraum verstolpert hatte. Hüter Bernasconi rettete mirakulös und entschärfte die Situation. Eine Kuriose Szene ereignete sich dann nach 78 Minuten. Der bereits verwarnte Lukas Schelbert wurde nach einem Gerangel mit Louis Geiser von Ref. Matosevic an eine mögliche zweite gelbe Karte erinnert. Rotkreuz-Trainer Roger Mathis reagierte blitzschnell und wollte Schelbert auswechseln. Dieser liess sich beim Gang zur Bank jedoch sehr provokativ viel Zeit, so dass er doch noch mit gelb-rot runter musste.
Rotkreuz musste die Abwehrschlacht also mit Zehn Mann bewältigen. Und es wurde noch heisser. Nur zwei Minuten später versenkte Ferat Ogjaj einen 18 Meter Freistoss im Netz. Nur noch 2:3. Algro drückte nun vehement auf den Ausgleich. Doch es sollte nicht mehr sein. Sekunden vor Schluss erzielte Gabriel Ranzenberger noch das 2:4 in das nun verwaiste – selbst Goali Reto Langenstein übte sich in der Offensive – Algro-Tor. Algro war ab der 30. Minute das bessere Team, doch leider war man da bereits mit zwei Längen im Hintertreffen. So wird es natürlich schwierig, gegen eine solch routinierte Mannschaft zu Punkten.
Am Samstag kommt Emmenbrücke…
Im vierten und letzten Aufstiegsspiel trifft der FC Algro am Samstag auf der heimischen Aengelgehr auf den souveränen, frischgebackenen Aufsteiger FC Emmenbrücke. Trotz des Scheiterns in dieser Aufstiegspoule hofft das Team nochmals auf tolle, zahlreiche Unterstützung. Man will die Saison unbedingt mit einem Sieg beenden und den Zuschauern nochmals eine gute Leistung zeigen.
Telegramm FC Algro – FC Rotkreuz 2:4 (1:3)
Aengelgehr – 470 Zuschauer – SR: Matosevic; Santhakumar, Oetterli.
Tore: 12. Gyorgiev 0:1; 14. Koller 1:1; 21. Churlinov 1:2; 22. Gyorgiev 1:3; 80. Ogjaj 2:3; 95. Ranzenberger 2:4
Algro: Langenstein; Affentranger, Heiniger, Peter; Koller, Eiholzer (66. Hofer), Bossert (86. Oetterli), Sven Geiser (60. Louis Geiser); Skelzen Alusi, Fedele; Iskandar (54. Ogjaj).
Rotkreuz: Bernasconi; Milushev, Sidler, Palatucci, Schelbert; Nabarro, Aniello (81. Zabelaj), Mehicic (90. Leite Pereira), Campello; Churlinov, Gyorgiev (63. Ranzenberger).
Bemerkungen: Verwarnungen: Ogjaj; Schelbert, Zabelaj; 78. Gelb-rote Karte Schelbert; Algro ohne Ronny Bossert, Selmani, Schmidlin (alle verletzt).