Immer wieder stehen im Spitzenfussball radikale Fangruppierungen in den Schlagzeilen. Sie sind ein Schandfleck echter Fankultur. Dass es tatsächlich auch anders geht, zeigen unsere Fans der Blegi-Kurve. Seit fünf Jahren unterstützen sie die Erste Mannschaft tatkräftig sowohl im einheimischen Eizmoos wie auch bei ihren Auswärtspartien.

Ein Höhepunkt vor drei Jahren
Vor drei Jahren stieg die Erste Mannschaft in die Promotion League auf, unterstützt durch die prominent vertretene Blegi-Kurve unter Führung von Cyril Haas. Die Spieler genossen damals die «heisse» Atmosphäre im letzten, entscheidenden Spiel gegen Wettswil-Bonstetten und liessen sich am Schluss vor ihrer Fankurve frenetisch feiern. Unvergessen sind aber auch die verschiedenen Cuppartien gegen Spitzenteams aus der Super League und die gelebte Treue Woche für Woche in der Meisterschaft. Neuerdings kommt ab und zu auch das Reserveteam in der 2. Liga in den Genuss der lautstarken und farbigen Unterstützung.

Der berühmte 12. Mann
Seit dem Aufstieg sind schon wieder drei Jahre ins Land gezogen. Auch in dieser Saison prägten die einheimischen Fans der Blegi-Kurve so manches Spiel! Der Höhepunkt gelang ihnen aber zweifellos im letzten Spiel der Saison gegen die Liga-Konkurrenten aus Basel. Im Cupspiel gegen die Old Boys war der «12. Mann aus Cham» wieder einmal sehr wichtig. Farblich wie stimmlich waren die Ennetseer nicht zu übersehen und zu überhören und riefen bei den Spielern die so berühmten Energiereserven ab. Die Spieler und der Trainer der Ersten Mannschaft zeigten sich begeistert über den Auswärtsauftritt ihrer Fans und bedankten sich nach dem Spiel für die grossartige Unterstützung. Und wenn dann auch der gegnerische Verein neidlos die Überlegenheit auch in der Fankultur eingestehen muss, dann spricht das Bände. Dies war schon auf vielen Plätzen der Fall.

Eine feste Grösse in der Promotion League
Die von Cyril Haas gegründete und geführte Blegi-Kurve besticht durch ihre Choreos und die Gesänge sowie durch die farbig untermalten Auftritte und ihr generelles faires Verhalten. Die Fans ernten dadurch Anerkennung und Respekt auch bei den Gegnern. Und wenn es dann sogar möglich ist, mit den engagierten Fans und ihren Organisationen wie beispielsweise Breitenrein nach gewonnener oder verlorener Partie noch gemeinsam zusammen zu stehen, das Spiel Revue passieren zu lassen und noch ein letztes Getränk «one for the road» für den Heimweg zu trinken, dann sind der Fussball und seine Fankultur definitiv Sieger.

Vorbildcharakter
Dass es zwischen all den so positiven Auftritten und möglichen Zwischenfällen nur ein schmaler Grat ist, das müssen sich aber auch so beherzte Fans immer bewusst sein. Eine blöde Provokation im Eifer des Gefechts, «ein Bierchen» zu viel, zu wenig kontrollierte Emotionen, und schon kann auch auf diesem Niveau «der Teufel los sein». Eine ganz besondere Herausforderung für den Verantwortlichen Cyril Haas und seine Helfer ist sicher die Tatsache, dass neben den «Hardcorefans» auch immer wieder eigene Junioren in der Südkurve den Verein lautstark unterstützen. Hier gilt es für die Älteren Vorbild zu sein, echte Fankultur zu pflegen und sich auf keinen Fall zu Unachtsamkeiten oder gar zu Dummheiten hinreissen lassen.

Eine Visitenkarte für den Verein
Der SC Cham ist ein geachteter, respektierter und gerngesehener Club in der Schweiz. Dazu tragen nicht nur die Spieler und Funktionäre bei. Dies gilt in besonderem Masse auch für das Publikum und die Blegi-Kurve.

Die Chamer Familie ist stolz auf ihre Fankurve und ist überzeugt, dies auch künftig sein zu können.