Ausgelassener Jubel bei dem Heimteam aus Rothenburg, obwohl man «nur» den Ausgleich erzielt hat. Was ist passiert, dass man sich über den Ausgleich gegen den Aufsteiger so freut?

Doch zuerst alles der Reihe nach. Es war alles angerichtet für einen perfekten Auftakt in die neue gestartete Vorrunde des «Eis» des FC Rothenburg. Es herrschte perfektes Fussallwetter, zahlreiche Zuschauer fanden sich auf der Chärnsmatt ein und nach einer gelungenen Vorbereitung und dem problemlosen Weiterkommen im Cup in der letzten Woche, schien auch die Mannschaft in einer sehr guten Form zu sein.

Doch von dieser Form war nicht viel zu sehen in den Startminuten. Es war der Aufsteiger aus Luzern, welcher etwas besser ins Spiel fand. Die Gäste tauchten einige Male gefährlich vor dem Tor des FCR auf, konnten aber den Ball nicht hinter die Torlinie befördern. Auch das Heimteam kam zu ein zwei Torchancen. Etwas Zählbares kam dabei aber auch nicht heraus. So war es dann auch nicht unverdient das Olympique Lucerne in der 40. Spielminute mit 0:1 in Führung ging. Nur 3 Minuten später tauchten die Luzerner wieder vor dem Tor auf. Nach einer Serie missglückter Klärungsversuche des Heimteams war es Dashurim Ballazhi, der mit einem sehenswerten Fallrückzieher via Innenpfosten auf 0:2 erhöhte. Mental schon in der Pause oder noch in der Schockstarre von den beiden Gegentore erlaubte sich Marco Schürch einen haarsträubenden Fehlpass. Ein Stadtluzernen konnte davon profitieren und lief ganz alleine auf den Hintermann des FCR zu und erhöhte ohne Probleme zum 0:3 Pausenstand.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel war eine deutliche Leistungssteigerung des FC Rothenburg zu sehen. In der 53 Spielminute war es Nino Kiser, welcher sich auf der Seite durchtankte und zum 1:3 verkürzte. Für eine kurze Zeit schien es möglich, dass die Rothenburger das Spiel noch drehen können. Nur 7 Zeigerumdrehungen später war diese Hoffnung wieder zunichte. Die Auswärtsmannschaft kombinierte sich gut durch die Reihen des FCR und konnte den 3 Tore Vorsprung wiederherstellen. Danach plätscherte das Spiel etwas vor sich hin. Die Rothenburger mussten etwas offensiver agieren, wenn sie noch etwas reissen wollten in dem Spiel. Dies führte dazu, dass die Gäste öfters zu gefährlichen Torchancen kamen, da der FCR die Räume etwas aufmachen musste. Viele gute Torchancen wurden von Olympique Lucerne nicht genutzt, was beim Spielstand von 1:4 jedoch niemanden gross störte. Als dann eine Viertelstunde vor Schluss die Luzerner doch noch das 5:1 schossen, schien das Spiel gelaufen zu sein.

Niemand auf dem Platz oder auf der Tribüne erwartete noch eine spannende Schlussviertelstunde. Doch genau diese trat ein. Nach einer Standartsituation verkürzte Adrian Stocker auf 2:5 in der 79. Minute. Es waren noch über 10 Minuten zu spielen. Doch ein Rückstand von 3 Toren schien eine zu grosse Hypothek. In den folgenden Minuten drückten die Rothenburger aber der Ball zappelte nie im Netz. Bis Dario Hänsli in Aktion trat und zum 3:5 verkürzte. Plötzlich war wieder etwas Feuer in der Mannschaft des Heimteams. Aber die Nachspielzeit war bereits angebrochen. Die Rothenburger stürmten nun wieder und wieder auf das Tor der Stadtluzerner zu. Emre Dincer war es dann, welcher das Nicht Geglaubte wieder etwas realistischer erscheinen liess. Er erzielte den Anschlusstreffer zum 4:5 in der 2. Nachspielminute. Nun war definitiv wieder Spannung im Spiel. Nachdem der Torhüter der Luzerner versucht hat die restliche Spielzeit zu verkürzen, indem er den Ball möglichst lange in den Händen hält, entschied der Schiedsrichter aufgrund dessen auf Indirekten Freistoss. In der 95. Spielminute. Es war der Captain Adrian Fries, der Anlauf nahm. Nach dem kurzen Antippen eines Mitspielers nahm er Mass. Und schoss den Freistoss genau in die Mauer. Aber symptomatisch für dieses Spiel, kullerte der Ball irgendwie hindurch und dann auch noch über die Torlinie. 5:5 in der 95. Spielminute nach einem 5:1 Rückstand.

Die Rothenburger konnten aus diesem verloren geglaubten Spiel noch einen Punkt mitnehmen und einen miserablen Start in die Vorrunde gerade noch verhindern. Nächsten Sonntag hat die Mannschaft die Möglichkeit zu zeigen, dass man es besser kann. Am 26. August um 14:00 Uhr spielt der FC Rothenburg zu Hause gegen den SC Eich. HOPP FC ROTHENBURG!

Telegramm FC Rothenburg – Olympique Lucerne 5:5 (0:3)
Chärnsmatt. – 150 Zuschauer. – SR Lakic. – Tore: 40. Ballazhi 0:1. 43. Ballazhi 0:2. 45. Dulaj 0:3. 52. Kiser 1:3. 55. Peric 1:4. 58. Dulaj 1:5. 75. Stocker 2:5. 84. Hänsli 3:5. 87. Dinçer 4:5. 90. Fries 5:5. – Rothenburg: Troxler; Martin, Schürch, Stocker, Jenni, Fries, Joel Zimmermann, Kiser, Von Ah, Dincer, Pascal Zimmermann. (Matter, Beeler, Widmer, Arnold, Schürch, Schöpfer, Hänsli). – Olympique Lucerne: Schwizer; Fuchs, Arifaj, Kljajic, Cook, Essakhi, Guida, Ballazhi, Abreu Souza, Peric, Marko Sucic. (Mile Sucic, Dulaj, Redzepi, Ilic, Morad, Kurth, Gagica.