Rotkreuz siegt in Cup-«Schlacht» von Steinhausen

Steinhausen (Bild) verliert den Abnützungskampf in der 2. Cuprunde gegen Rotkreuz (Bild: Marco Agner).

Steinhausen (Bild) verliert den Abnützungskampf in der 2. Cuprunde gegen Rotkreuz (Bild: Marco Agner).

Spielbericht FC Rotkreuz:

Ein enger Platz, ein Schiedsrichter, welcher ein reguläres Tor aberkennt, fast jedes harte (öfters auch gefährliche Einsteigen, gestreckte Beine, hohe Ellenbogen etc. und wiederholte Foulspiele derselben Spieler toleriert) während für vergleichsweise geradezu harmlose Fouls gelbe Karten verteilt werden, ein aufopferungsvoll kämpfender Unterklassiger und eine desaströse Defensivleistung des Oberklassigen. Mehr braucht es nicht und schon ist alles angerichtet für ein «Spiel» welches diesen Namen eigentlich nicht verdient angesichts der unzähligen harten Zweikämpfe, Fouls, ewigen Unterbrüche und welches daher kaum einmal Spielfluss über längere Zeit bot.

Das «Spiel» lebte durch die vielen Aussetzer der Rotkreuzer von der Spannung da die Steinhauser die Tore praktisch auf dem Silbertablett präsentiert erhielten und die Situationen eiskalt, gekonnt und resolut ausnutzten (Drei Tore durch grobe Torhüter bzw. Abstimmungsprobleme zwischen Torhüter und Abwehr und zwei unnötig verursachte Elfmeter). Da die ansonsten während der Saison meist sehr solide Abwehr nach dem haarsträubenden ersten Gegentor sichtlich verunsichert wirkte, musste es an diesem Abend die Rotkreuzer Offensive richten. Die spielerischen Highlights des Abends waren sicherlich die beiden herrlichen Hocheckschüsse (einmal in den linken Winkel, einmal in den rechten Winkel) aus vollem Lauf durch FCR Torjäger Dragan Gyorgiev, der einmal mehr seine Extraklasse unterstrich, der Weitschuss «Hammer» durch «Guto» Campello in den oberen rechten Winkel des Steinhauser Gehäuses, und der gefühlvolle Lob aus vollem Lauf durch Balu Ndoy Bokanga zum Siegtor. Alles Tore, welche man nicht jeden Abend sieht.

Seiner persönlichen Leistung hätte Gyorgiev in der Schlussminute mit seinem Elfmeter noch die Krone aufsetzen können. Er täuschte zwar den starken Steinhausen Keeper Portmann (der übrigens bei allen Gegentoren absolut machtlos war), sein frecher Chip prallte aber von der Latte ins Feld zurück. So blies es schliesslich beim knappen 5:6 nach Verlängerung für die Gäste aus Rotkreuz welche so nochmal mit einem blauen Auge davonkamen.

Fazit
Im Bericht ist zum Spiel selber eigentlich das Wichtigste schon gesagt. Bei konsequenterer, korrekter, Regelauslegung hätten – beide Mannschaften! – wohl kaum im Vollbestand zu Ende gespielt an diesem Abend. Da es wegen des harten Spiels schon während des Spieles mehrfach zu verbalen Scharmützeln und einzelnen Handgemengen gekommen war, erstaunt es nicht mehr wirklich, dass es nach dem Schlusspfiff gar zu Handgemengen mit Rudelbildungen kam. Ein – leider – unwürdiger Abschluss des stimmungsvollen Abends.

Was bleibt ist, der FC Rotkreuz ist eine Runde weiter im IFV-Cup. Der ganze Fokus muss nun wieder auf dem kommenden Meisterschafts-Auswärtsspiel gegen den SC Emmen liegen, (Samstag, 8. September, 18:00 Uhr, Sportanlage Feldbreite) welches sicher nicht einfach wird.

Spielbericht SC Steinhausen: Krachendes Zuger Cupderby zwischen Steinhausen und Rotkreuz

Die Sensation war zum Greifen nahe. Schlussendlich rettet sich der FC Rotkreuz, nach einem harten Abnützungskampf, durch ein Tor in der 118. Minute, vor dem blamablen Cup-Out.

Der SC Steinhausen empfing in der 2. Cuprunde den aktuell in der 2. Liga regional 2. platzierten FC Rotkreuz. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass die Gäste über die zweifelsohne besseren Individualisten verfügen und somit als haushoher Favorit nach Steinhausen reisten. Ebenfalls war es anzunehmen, dass wenn die Steinhauser eine Chance haben wollen, sie sich nicht vor Zweikämpfen scheuen dürfen. Und so kam es auch. Rotkreuz war über 120 Minuten gesehen spielbestimmend und hatte den Ball mehrheitlich in ihren Füssen. Doch der SCS setzte Nadelstiche, und diese hatten es in sich. In der 18. Minute tankte sich Hürlimann durch welcher die Aktion zur 1:0 Führung vollendete.

Der FCR auf der anderen Seite spielte die Angriffe oftmals nicht konsequent zu Ende und kreierte sich nur Halbchancen, welche von Torhüter Portmann oder von der Steinhauser Defensive zunichte gemacht wurden. In der 33. Minute rieben sich wohl viele der gut 200 Zuschauer die Augen. Baumann erhöhte das Skore für den SCS auf 2:0. Die Sensation war zu diesem Zeitpunkt näher den je. Glück und wohl etwas Übermut des Heimteams verhalfen Rotkreuz noch vor der Pause die Partie auszugleichen. So landete zum einen ein Prellball direkt vor den Füssen von Gyorgiev, welcher sich nicht zweimal bitten lies und Portmann im Steinhauser Tor bezwang. Zum anderen ging in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit Ranzenberger am 2. Pfosten völlig vergessen. Und auch diese Chance nutzte der FCR und egalisierte den Spielstand.

Je länger die Partie dauerte umso hektischer wurde das Spiel. Mit jeder verstrichenen Minute wurden die Gäste nervöser, dies wurde auf und neben dem Spielfeld spürbar. In der 56. Minute drosch Hoxha das Leder zur erneuten Steinhauser Führung in die Maschen. Diese Führung hielt jedoch nicht lange. FCR Goalgetter Gyorgiev glich in der 58. Minute aus und brachte in der 61. Minute seine Farben erstmals in Führung. Beide Treffer waren absolut sehenswert und unhaltbar für den ansonsten tadellosen Steinhauser Schlussmann. Der SCS gab jedoch nicht auf. In der 75. Minute wurde den Steinhauser, nach einem sehr ungeschickten Verhalten der Rotkreuzer Defensive, einen Penalty zugesprochen. Eric Baumann verwertete diesen kaltschnäuzig und glich zum 4:4 aus. Dies war auch nach 90 Minuten der Spielstand und somit musste eine Verlängerung her.

Der FCR startete besser in die Verlängerung und ging bereits nach 5 Minuten in Führung. Doch auch auf diesen Treffer wusste das Heimteam eine Antwort. Wiederum wurde ein Steinhauser Angreifer im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt, was als Konsequenz einen weiteren Penalty zur Folge hatte. Eric Baumann gab sich auch bei seinem zweiten Versuch vom Punkt aus keine blöse und glich zum 5:5 aus. Doch die Aufholjagd zahlte sich letztendlich nicht aus, in der 118. Minute erspielte sich Balu Ndoy etwas Platz, schüttelte den letzten SCS Verteidiger ab und chippte den Ball, zum Entsetzen der zahlreichen Besucher, ins SCS Gehäuse. Auf diesen Rückschlag konnte die Verta/Flores Elf nicht mehr reagieren.

David gegen Goliath war die Ausgangslage vor der Partie. Wie in der Saga setzte der Underdog seine Fähigkeiten geschickt ein und brachte den Favoriten mächtig ins Wanken. Schlussendlich fiel der Favorit allerdings doch nicht, dafür waren einzelne Individualisten wohl zu stark. Trotz dem Cup out kann der SCS aus dieser Partie viel Mut und Zuversicht schöpfen. Das Team hat gezeigt was in ihnen steckt und hat insbesondere bewiesen, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Am kommenden Sonntag wartet mit dem FC Küssnacht der «Ligaalltag» auf den SCS. Dann heisst wieder die Devise der Verta und Flores Equipe: fleissig Punkte sammeln.

Telegramm IFV-Cup SC Steinhausen – FC Rotkreuz 5:6 nV. (2:2) (4:4)
Nebenspielfeld Eschfeld – 150 Zuschauer.
SC Steinhausen: Portmann; Beck Raphael (96. Boog), Schlumpf (66. Birchler), Agner, Hoxha, Andermatt, Beck Ramon, Fruci, Bosshard (63. Gschwend), Hürlimann, Baumann.
FC Rotkreuz: Hermann; Palatucci Mattia, Latifi, Besic, Sidler; Palatucci Davide (Träger), Nabarro, Campello, Mehicic (84. Zabelaj); Gyorgiev, Ranzenberger (55. Ndoy).
Tore: 18. Andermatt 1:0. 33. Hürlimann 2:0. 39. Gyorgiev 2:1. 45. Ranzenberger 2:2. 56. Hoxha 3:2. 58. Gyorgiev 3:3. 61. Gyorgiev 3:4. 75. Baumann 4:4 (Foulpenalty). 95. Campello (4:5). 103. Baumann 5:5 (Foulpenalty). 118. Ndoy 5:6.
Bemerkungen: 120. Gyorgiev verschiesst Foulfpenalty (Latte). Schwache SR Leistung.