Reiden ist mit diesem wichtigsten Sieg der laufenden Saison zurück im Geschäft. Gast Wolhusen ging zwar durch Michael Stöckli in Führung, verpasste dessen Ausbau und bekam kurz vor der Pause mit dem Elfmetertor von Anel Jukic die Quittung präsentiert.
Der frühe Führungstreffer in der Reprise von Gian Cavegn (51) legte den Grundstein zum sicheren Sieg der mit der Moralspritze in Entlebuch vor Wochen eingeleitet wurde. Die Krummenacher Elf hat mit diesem Sieg für einen allgemeinen Zusammenschluss am Tabellenende gesorgt und für die Rückrunde die Karten völlig neu gemischt. Wolhusen seinerseits muss mit einer unnötigen Niederlage in die Winterpause und hat nun hoffentlich genügend Zeit um die Wunden zu lecken?
Wolhusen profitierte von bösem Bock
Zum ersten Mal in dieser ganzen Vorrunde mussten die Akteure bei nassen, trüben Bedingungen und bei leichtem Regen eine Partie bestreiten. Selbst in den Trainingseinheiten fanden die Spieler solche garstigen Verhältnisse vor. Dem entsprechend agierten beide Teams sehr vorsichtig auf einem glitschigen aber gut bespielbaren Kleinfeldrasen. Wolhusen mit der Hypothek angetreten, im Verlaufe der Vorrunde ohne Auswärtssieg geblieben zu sein, bekam es mit einem Gastgeber zu tun, welcher mit der 1:1 Moralspritze aus Entlebuch geradezu nach einem versöhnlichen Vorrunden Abschluss lechzte. Die Krummenacher Elf konnte mit einem Heimsieg bis auf drei Punkte zu den Gästen vom Emmenknie aufschliessen und in der hinteren Tabellenregion wieder für Spannung sorgen.
Bei der Chance von Anel Jukic in der 11. Minute versprang diesem im dümmsten Moment der Ball. Auf der Gegenseite scheiterte Miachel Stöckli am glänzend reagierenden Severin Steiner (12.) Die nun eher besser ins Spiel findenden Gastgeber schossen in den eigenen Abwehrreihen einen „bösen Bock“ von welchem Miachel Stöckli profitierte. Die Nummer 18 der Gäste liess alleine vor Severin Steiner stehend, in der derselben Minute, dem Reidener Schlussmann keine Abwehrchance und bracht die Wolhuser in Front. Diese verpassten um die halbe Spielstunde mittels Freistoss von Michael Wirz den Führungsausbau. Mit den Fingerspitzen war erneut Severin Steiner zur Stelle und bugsierte das Leder über die Querlatte. Wenig später zielte Dario Marti in guter Schussposition zu Hoch (34.) Das nasse, glitschige Terrain war die Ausgangslage zum Ausgleich. Kurz vor der Pause liessen sich die Gäste in den eigenen Strafraum zurück drängen, wo Arsim Selimi das Missgeschick passierte. Der ausgezeichnete Schiedsrichter Visar Salihu ahndete das Vergehen des Wolhusers mit dem Penlaty, welchen Anel Jukic mitten ins Tor versenkte (44). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verpassten die Gäste durch Alain Brunner mehr aus einem Freistoss unmittelbar am rechten Strafraumeck zu machen. Mit dem 1:1 Pausenstand suchten nicht nur die Akteure, gerne trocknere und wärmere Räume auf.
Goalgetter Gian Cavegn ideal lanciert
Die Einheimischen brachten zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich mit Jasha Bättig und Lorenzo Dantas Cardoso gleich zwei neue Spieler. Die erste Nennenswerte Chance verpassten jedoch die Gäste. Wohl mit den Gedanken noch bei der vertanen Möglichkeit, liefen sie in einen Konter Reidens. Der Ball kam über die linke Aussenseite, wo Patrick Bösch mit einem klugen Querpass Gian Cavegn alleine vor David Wicki auftauchen liess. Der Goalgetter der Wiggertaler bekundete keine Mühe die seinen mit 2:1 in Führung zu bringen. (51.) In Rücklage musste die Diethelm/Imfeld Elf reagieren, brauchte aber einige Zeit um sich einigermassen in Strafraumnähe der Platzherren zu positionieren. Dazu benötigten sie noch das Glück, dass Reiden nicht mehr aus seinem Konter über die rechte Aussenseite vorgetragen machte. Obwohl von oben genügen Wasser niederprasselte, besass Thomas Burri in der 67. Minute nicht das richtige Zielwasser. Sein Geschoss landete irgendwo im Nachthimmel.
Mitte des zweiten Spielabschnittes bekamen die Wolhuser einen Freistoss auf der linken Mittelfeldseite zugesprochen. Diesen zirkelte Daniel Brunner vors Reidener Tor. Die Abwehr geriet viel zu kurz und so landete der Ball direkt vor den Füssen von Alain Brunner, welcher nicht lange fackelte und das Leder in der 70. Minute zum 2:2 Ausgleich ins Netz drosch. Die Gäste versuchten es nun mit der Brechstange, dem Spiel eine Wende zu geben. Erst scheiterte Jonas Wicki an Torwart Steiner (71.). Augenblicke später köpfte Reidens Kapitän Benjamin Koch für seinen geschlagenen Torwart den Ball in der 73. Minute von der Linie. Wenig später zielte Gianni Supino zu genau in die Arme von Torwart Severin Steiner.
Reiden konterte eiskalt
In dieser Phase hätte die Begegnung durchaus einen andren Verlauf nehmen können als das Schlussresultat vermuten lässt. Mit Beginn der Schlussviertelstunde brach aber nicht gerade die Schokoladenseite der Gäste an. Diese hatten in den bisherigen Partien sich in der Schlussphase des Öftern die Butter vom Brot nehmen lassen. So auch in dieser Phase liessen sie Reiden zu fest gewähren, statt den ausgeglichenen Spielstand zu verwalten und abzusichern? Von der rechten Aussenseite verlagerten die Platzherren den Ball mit geschickten zuspielen bis auf die Linke Seite wo Patrick Bösch sich nicht zweimal bitten liess und eiskalt zum 3:2 einnetzte. Mit dem Führungstreffer in der 79. Minute waren die Dämme gebrochen. Reiden gelang es im Konterspiel der Partie den Stempel aufzudrücken. Aus der Drehung lanciert rutschte Reidens Dreh und Angelpunkt, Linus Glanzmann in den Ball und bugsierte das Leder aus nächster Nähe zum 4:2 in der 83. Minute über die Linie. Wolhusen war richtig gehend konsterniert und verpasste es mit dem Freistoss, bei welchem Thomas Burri und Roy Ryf aneinander gerieten, durch Arsim Selimi eine entsprechende Antwort in der 87. Minute zu geben.
Praktisch im Gegenzug erhöhte Reiden auf 5:2. Adrian Stutz passte im richtigen Augenblick genau auf den in die Tiefe laufende Ivan Jovcev, welcher alleine vor David Wicki diesem keine Abwehrchance liess und einen weiteren Konter eiskalt abschloss. Die Partie war entschieden und bekam in der Nachspielzeit durch Jonas Wicki nur noch eine Resultatkosmetik zum 5:3 Schlussresultat. Reiden freute sich über diesen Sieg, als hätten sie soeben den Gruppensieg erreicht. Mit dem Remis in Entlebuch und dem Sieg über Wolhusen haben die unteren Wigertaler, in den beiden letzten Partien, ihr Punktekonto schlichtweg verdoppelt. Mit dem Vollerfolg gelang es Reiden die Rote Laterne, während der Winterpause, Schüpfheim zu überlassen und sind jetzt nur noch einen Sieg von den Gästen in der Tabelle entfernt. Wolhusen hat die enorm wichtige „Sechspunkte“ Partie verloren und muss nun das negative Erlebnis die nächsten fast fünf Monate auf der Homepage mitansehen. Einen positiven Aspekt hat das Team vom Emmenknie aber trotzdem. Sie dürfen im Frühjahr „die Schlusslichter“ zu Hause empfangen und da sie in der Vorrunde gegen die Unmittelbaren Kontrahenten, keine Punkte gewonnen haben, kann es im Frühling ja nur besser werden oder?
Telegramm SC Reiden – FC Wolhusen 5:3 (1:1)
Sportplatz: Kleinfeld, – Zuschauer: 80 – Schiedsrichter: Visar Salihu, Willisau, – Tore: 18. 0:1 Michael Stöckli, 44. 1:1 Anel Jukic (Penalty), 51. 2:1 Gian Cavegn, 70. 2:2 Alain Brunner, 79. 3:2 Patrick Bösch, 83. 4:2 Linus Glanzmann, 88. 5:2 Ivan Jovcev, 90+2 5:3 Jonas Wicki, – Reiden: Severin Steiner, Benjamin Koch, Kristjan Jetishi, Alessandro Dantas Cardoso, Kevin Schmid (49. Adrian Stutz), Patrick Bösch (85. Ivan Jovcev), Markus Tschopp, Anel Jukic (46. Lorenzo Dantas Cardoso), Linus Glanzmann, Gian Cavegn (80. Roy Ryf), Jon Bill (46. Jasha Bättig), – Wolhusen: David Wicki, Arsim Selimi, Oliver Bucher (52. Thomas Burri), Michael Wirz, Reto Wicki, Daniel Brunner, Roland Burri, Dario Marti (67. Gianni Supino), Michael Stöckli, Alain Brunner, Jonas Wicki – Bemerkungen: 27. Kevin Schmid (gelb), 43. Arsim Selimi (gelb), 61. Reto Wicki (gelb) 80. Gianni Supino (gelb), 85. Patrick Bösch (gelb) 87. Roy Ryf (gelb) 87. Thomas Burri (gelb).