Vorletzten Sonntag reichte den Wieseln eine gute Halbzeit für den Sieg, am letzten Sonntag waren es jeweils die letzten zwei Minuten beider Halbzeiten für den vierten Sieg in Folge. Die Wiesel behaupten damit weiterhin ihre Tabellenposition an der Spitze, die sie sich mit den punktgleichen Löwen aus Zürich teilen.
Nervöser Beginn
Was war das nur für eine verrückte erste Halbzeit letzten Sonntag in der Sporthalle Blumenfeld in Zürich-Affoltern. Die Wiesel begannen wie immer mit einer schlechten Matchvorbereitung. Die AS Jogaleros, die nach drei Spieltagen und zwei Forfait-Niederlagen kurz vor der Disqualifikation aus dem laufenden Wettbewerb standen, rafften sich personell endlich zusammen und kamen mit ihren Stammspielern nach Zürich. Das Spiel war von Nervosität und ungewöhnlich vielen Fehlern geprägt. Beide Teams schossen jeweils des Gegners Torspieler warm, welche ihre Aufgaben sehr gut erfüllten. Nach einem schlecht ausgeführten Eckball der Wiesel, schalteten die Luganesi blitzschnell um und gingen durch ihren Kapitän Antonio Micael Dias Santos in der 9. Min. mit 1:0 in Führung.
Zwei abgewehrte Strafstösse
In der 12. Min. zeigte die Foulanzeige der Innerschweizer bereits Fünf Fouls an. Von da an wurde das Spiel vor allem zur Showbühne für Schiedsrichter Stefano Meroni. Aus noch ungeklärten Gründen wollte dieser unbedingt auch in den Matchbericht. Nicht einmal eine ganze Minute nach dem 5. Foul der Wiesel pfiff Meroni für „seine“ Tessiner einen Penalty. Was er sah, bleibt sein Geheimnis. Nemanja Nikolic trat zum 6-Meter an, doch konnte Torspieler Diogo Barreiro Macieira seinen Schuss entschärfen. Küssnachts Torspieler avanciert langsam zum Penaltykiller. Die Wiesel erhöhten daraufhin den Druck, aber es fehlte ihnen an der nötigen Präzision. Besonders Kapitän Henrique Bem, hatte an diesem Tag Pech an den Füssen. Nichts wollte ihm gelingen. Als nächstes kam wieder ein Auftritt von Herrn Meroni. Er pfiff zum 7. Foul gegen die Innerschweizer. Wieder bleibt es sein Geheimnis was er sah. Die Folge: 10-Meter-Strafstoss. Es waren noch 2. Min. 46 Sek. bis zur Halbzeit zu spielen. Dieses Mal trat Kapitän Dias Santos an, doch konnte Barreiro Macieira auch diesen Schuss abwehren und zur Ecke lenken. Die Ecke brachte den Tessinern nichts ein, stattdessen hatten die Wiesel die Chance zum Konter, doch verloren sie in der Vorwärtsbewegung den Ball und wurden sofort dafür bestraft. André Dos Santos Barros liess sich nicht zwei Mal bitten und verwandelte eiskalt zum 2:0.
Ausgleich zur Halbzeitsirene!!!
Die Wiesel waren nun richtig sauer und suchten vehement den Anschlusstreffer vor der Halbzeit. Ein Eckball brachte den Wieseln den ersten Erfolgsmoment. Guilherme Savicius Fioravanti verkürzte zum 1:2 aus Küssnachter Sicht. Das Tor war längst überfällig. Den Leckerbissen des Spiels sparte sich Fioravanti jedoch bis zur Pausensirene auf. 8.7 Sekunden waren noch auf der Anzeige als Bem den Ball beim eigenen Tor eroberte und vorwärts stürmte, den Doppelpass mit Fioravanti suchte, um den Ball nochmal zu erhalten und ihn im letzten Moment wieder zu diesem zurückzupassen, dieser den Ball kurz annahm und ihn aus der Drehung über Torspieler Luca Impoco zum 2:2 Ausgleich chipte. Als der Ball Fioravantis Fuss verliess, war noch eine 1/100 Sekunde auf der Hallenuhr, der Ball senkte sich nach der Sirene ins Tornetz, doch das Tor zählte trotzdem. Riesenfreude bei den Wieseln und bei den Zuschauern, die immer mehr mit den Innerschweizern sympatisierten.
Wiesel haderten mit den Unparteiischen
1 Min. 9 Sek. war die Zweite Halbzeit alt, als die Wiesel nach einem vermeintlichen Foul mit den Unparteiischen haderten und die Tessiner konterten. Ricardo Jose Carvalho da Silva verwertete ein Zuspiel von Dias Santos zum 3:2 aus Sicht der Luganesi. Die Wiesel fingen sich aber schnell wieder und glichen nur 69 Sekunden später durch den wiedergenesenen Balu Ndoy aus. Nach diesem Ausgleichstreffer verlagerten die Innerschweizer das Spiel zusehends in des Gegners Platzhälfte. Sie erarbeiteten sich zahlreiche Chancen, dabei trafen sie den Pfosten, die Latte, das Aussennetz, den Torspieler oder des Gegners Bein, nur nicht ins Tor. Die Gäste aus dem Tessin konnten nur noch über Konter oder ihren starken Kapitän Dias Santos für Entlastung sorgen. Und so kam es wie es kommen musste. Die Wiesel haderten einmal mehr mit dem Schiedsrichtergespann über einen nichtgegebenen Eckball, während die Tessiner den Konter laufen liessen. Fioravanti rettete noch vor dem Tor für den geschlagenen Torspieler Barreiro Macieira und die Aktion schien damit bereits geklärt, doch Küssnachts Kapitän Bem verschenkte den Ball ohne jeglichen Druck direkt in die Füsse von Giuseppe Taverniti, der das Geschenk gerne annahm und 3 Min. 26 Sek. vor Schluss das 4:3 markierte.
La Rocca Matchwinner
Küssnachts Juwel an diesem Tag hiess mit vollem Namen: Guilherme Savicius Raimundo Fioravanti, der in seinem zweiten – und leider bereits letzten – Spiel (geht zurück nach Brasilien) für die Wiesel seinen ersten Hattrick markierte. Nur 32 Sekunden nach dem 3:4 glich Fioravanti das Spiel für seine Mannschaft mit einem weiteren wunderschönen Chip zum 4:4 aus. Neuzugang und Debütant Giovanni La Rocca feierte mit seinem 5:4 Siegtreffer einen tollen Einstand bei den Wieseln und wurde zum Matchwinner!
Fazit
Torspieler Diogo Barreiro Macieira lieferte wiedermal ein Klasse Vorstellung ab. Die Wiesel müssen unbedingt an ihrem Umschaltspiel nach Ballverlust arbeiten. Die Chancenverwertung sollte dringend erhöht werden und die Schiedsrichterentscheidungen dürfen das Spiel in keinster Weise beeinträchtigen.
Nächstes Spiel
Am kommenden Sonntag 09.12.2018 kommt es zum Gipfeltreffen zwischen den Wieseln und den Futsal Löwen Zürich. Das Spitzenduell steigt schon um 11 Uhr in der Sporthalle Langacker in Herrliberg. Um 13 Uhr kommt es dann zum Kellerduell zwischen den beiden punkt- und sieglosen Luzernern und den AS Jogaleros aus Lugano. Es könnte die Vorentscheidung im Abstiegskampf werden. Das Verfolgerduell zwischen den punktgleichen Gastgebern Union 7 Futsal Club Zürich und Dinamo US Avellino Zurigo wird um 15 Uhr angepfiffen.
Telegramm MNK Kuna Futsal Küssnacht – AS Jogaleros 5:4 (2:2)
Sonntag 02.12.2018, Sporthalle Blumenfeld, Zürich-Affoltern; SR: Stefano Meroni, Michael Bössler.
Tore: 9. Dias Santos 0:1; 18. Dos Santos (Dias Santos) 0:2; 19. Savicius Fioravanti (Teixeira Machado) 1:2; 20. Savicius Fioravanti (Bem) 2:2; 22. Carvalho da Silva (Dias Santos) 2:3; 23. Ndoy (Bem) 3:3; 37. Taverniti 3:4; 38. Savicius Fioravanti (Ndoy) 4:4; 39. La Rocca (Paulino) 5:4.
Verwarnungen: 8. I. Procopio (Gelb/Foul); 12. Dos Santos (Gelb/unerlaubtes verlassen des Spielfeldes); 13. Barreiro Macieira (Gelb/Reklamieren); 39. Paulino (Gelb/unsportliches Verhalten); 39. Dias Santos (Gelb/unsportliches Verhalten).
MNK Kuna Futsal Küssnacht: Barreiro Macieira; Teixeira Machado; Zeba, Savicius Fioravanti; Bem; Paulino, Alcantara, La Rocca, I. Procopio, Ndoy, Miranda.
AS Jogaleros: Impoco; Taverniti; Carvalho da Silva, Dias Santos; Dos Santos; Sciuchetti, Milic, Nikolic, Ajetaj, Brunner Carrera.
Bemerkungen: Kuna Futsal ohne Nabarro und Lustenberger (alle Verletzt), Mavembo, Pes Campello, Hönger, Tavares (alle Ferien), Gregorio Cappellini (Privat), A. Procopio und Mukinisa (Familie).