Wiesel entscheiden Innerschweizer Derby für sich!

Vierfachtorschütze Balu Ndoy (ganz links) beim Freistoss zum Zwischenzeitlichen 6:4 (Bild: Marko Zeba).

Vierfachtorschütze Balu Ndoy (ganz links) beim Freistoss zum Zwischenzeitlichen 6:4 (Bild: Marko Zeba).

Es war der siebte Sieg im siebten Spiel in Folge der Küssnachter Wiesel. Ein sehr torreiches und phasenweise enges Spiel gegen den Futsal Club Luzern, in welchem sich die Wiesel letztlich doch noch belohnen und so weitere 3 Punkte mit nach Hause nehmen.

Teamfoto vom Spiel gegen Luzern: Hinten von links nach rechts: Lewis Tavares, Balu Ndoy, Marko Zeba (Spielertrainer), Gabriel Texeira Machado, Calderon Mavembo, Ivan Procopio. Vorne von links nach rechts: Gustavo Pes Campello, Alessio Procopio, Carlos De Jesus Ferreira, Petar Matijevic (Assistent) (Bild: Marko Zeba).

Ausgangslage
Tabellenführer Kuna Futsal Küssnacht gegen Schlusslicht Futsal Club Luzern, ein ungleiches Duell, doch haben Derbys eben immer einen gewissen Charakter, der solchen Duellen Ausdruck verleiht. Die Wiesel sind schon mit einem Bein in den Playoffs, während die Nachbarn aus Luzern um den Klassenverbleib kämpfen.

8 Tore in Halbzeit Eins
Bis Mitte der ersten Halbzeit kreierten sich die Küssnachter Wiesel zu einigen aussichtsreichen Chancen, aus denen mindestens drei Hochkaräter nicht genutzt wurden. Erst in der 10. Min. des Spiels verwertete Balu Ndoy einen genialen Pass von Vize-Kapitän Gabriel Teixeira Machado genau so genial zum 1:0 Führungstreffer. Doch wehrte die Freude nicht lange, denn die Luzerner machten den Rückstand nur eine Minute später durch Roland Preka wieder wett. Die Wieselsche Antwort liess keine Minute auf sich warten. In Person von Lewis Tavares, der mit den Luzernern Katz und Maus spielte, ging Küssnacht wieder mit 2:1 in Führung. In der 16. Min. setzten erneut Ndoy und Teixeira Machado in Co-Produktion einen drauf, dabei erzielte Ndoy bereits sein 8. Tor im 4. Spiel! Weitere sollten noch folgen…
Doch zunächst tasteten sich die Luzerner wieder ran. Nach einem gut einstudierten Freistoss verkürzte Luzerns Kapitän Ratko Tripunovic auf 2:3. Daraufhin folgte ein offener Schlagabtausch in der Schlussminute der ersten Halbzeit. Die Wiesel antworteten postwendend. 14 Sek. nach dem Anschlusstreffer der Luzerner erhöhte Gustavo Pes Campello, nach schöner Kombination mit Calderon Mavembo, auf 4:2. Weitere 16 Sek. später profitierten die Luzerner nach einem missglückten Einkick von Küssnachts Giovanni La Rocca und verkürzten erneut. Preka liess seinen zweiten Treffer zum 4:3 folgen. 12 Sek. vor der Halbzeitsirene belohnte sich dann auch noch Mavembo für seine bis dato vergebenen Chancen und erhöhte zum 5:3 Halbzeitstand.

Luzern antwortet, Küssnacht zieht davon
So wie die erste Halbzeit endete, so startete gleich auch die zweite. Mit Toren im Sekundentakt! 21 Sek. brauchten die Luzerner vom Anspiel bis zum erneuten Anschlusstreffer. Alen Rojc traf zum 5:4 nach einer Unaufmerksamkeit der Wiesel in der Zuordnung. Genauso lang dauerte es auch bis Ndoy seinen zweiten Hattrick in dieser Saison schnürte. Nachdem Luzerns Torspieler Emir Music den Ball zu lange in den Händen hatte, erhielten die Wiesel einen indirekten Freistoss, den Ndoy eiskalt zum 6:4 in den Winkel nagelte. In der 25. Minute folgte ein Küssnachter Doppelschlag. Nach einer Ecke von Luzern, konterten die Wiesel blitzartig über Mavembo, der La Rocca bediente und dieser nur noch zum 7:4 einschieben musste, und nur 30 Sek. später steuerte das gleiche Duo auch den nächsten Treffer zum 8:4 bei. Luzern seinerseits konnte immer wieder über Standardsituationen und Tempogegenstössen Gefahr ausstrahlen, doch fehlte es an der nötigen Präzision und Kaltschnäuzigkeit.

Wiesel und das Foulkontingent
Schon im letzten Spiel gegen Avellino Zurigo bekundeten die Wiesel ihre lieben Probleme mit den Fouls. Wieder leisteten sie sich bereits Mitte der zweiten Halbzeit schon das 5. Foul und mussten nun sehr vorsichtig in die Zweikämpfe, um keinen 10m-Penalty zu verursachen. Doch anscheinend brauchen die Rigidörfler diesen Nervenkitzel oder sie wollen ihren Spielertrainer Marko Zeba früh in Rente schicken. Auf jeden Fall sei gesagt, leisteten sich die Wiesel keine Fouls mehr. Tore, fielen aber dennoch…

Ndoy mit 10. Saisontreffer
Es dauerte ca. 8 Min. bis die nächsten Treffer fielen. Getreu dem bisherigen Spielverlauf, folgten in der 33. Min. wieder zwei Treffer innerhalb von Sekunden. Zuerst waren die Luzerner nach einem Gegenkonter über Alen Rojc erfolgreich und verkürzten auf 8:5, ehe 19 Sek. danach Ndoy von Tavares abgeschossen wurde, aber sein Schädel hielt dem Geschoss stand und lenkte den Ball zum 9:5 ins Tor. Ndoy’s 10. Saisontreffer war ein Treffer von Seltenheitswert, denn Kopfballtore im Futsal fallen wirklich nicht oft. Die Luzerner liessen sich nicht so einfach abschütteln und antworteten zwei Minuten später ihrerseits mit einem Doppelschlag. Die Wiesel nahmen es nicht mehr so genau mit der Defensive und so stimmte die Zuteilung nicht, als Preka in der 35. Min. zu seinem Hattrick ansetzte. Kurz darauf verkürzte Clemens Flohr, nach erneut haarsträubendem Positionsspiel der Wiesel, zum 9:7! Etwas weniger als 4. Min. vor dem Ende fand Pes Campello eine Lücke und netzte auf Vorarbeit von Mavembo zum 10:7 ein. Die Luzerner versuchten es mit dem Mute der Verzweiflung nochmals mit dem Flying Goalkeeper, doch liessen die Wiesel ihnen keinen Raum zur Entfaltung und bestraften sie stattdessen mit dem 11:7 über La Rocca, was gleichzeitig auch den Endstand bedeutete.

Fazit
Die Wiesel holen mit dem Selbstverständnis eines Tabellenführers weitere 3 Punkte und stehen schon faktisch in den Playoffs, doch kämpften die Luzerner tapfer gegen den Abstieg und bereiteten den Küssnachtern immer wieder Probleme. Es gilt die Feinabstimmung in der Defensive zu finden, um die Gegentore auf ein Minimum zu reduzieren. Ebenso muss am Zweikampfverhalten gefeilt werden, um die unnötigen Fouls zu minimieren.

Nächstes Spiel
Es folgt nun eine zweiwöchige Pause bis es am Sonntag 10.02.2019 wieder weitergeht. Den
8. Spieltag eröffnen denn auch die Wiesel und Union 7 Futsal Club Zürich (11 Uhr), die sich letzten Sonntag gegen die Zürcher Löwen mit 2:9 geschlagen geben mussten. Das Spiel wird in der Luzerner Maihofhalle stattfinden. Im zweiten Spiel des Tages (13 Uhr) treffen der zweitplatzierte Futsal Löwen Zürich auf die abstiegsbedrohten AS Jogaleros. Schlusslicht Luzern muss im Heimspiel gegen Dinamo US Avellino Zurigo dringend punkten, um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren. Im Hinspiel gewannen die Zürcher deutlich mit 13:4!

Telegramm Futsal Club Luzern – MNK Kuna Futsal Küssnacht 7:11 (3:5)
Sonntag 20.01.2019, Sporthalle Langacker, Herrliberg; SR: Nicolas Morf, Deni Ibrulj.
Tore: 10. Ndoy (Teixeira Machado) 0:1; 11. Preka 1:1; 11. Tavares 1:2; 16. Ndoy (Teixeira Machado) 1:3; 19. Tripunovic (Rojc) 2:3; 20. Pes Campello (Mavembo) 2:4; 20. Preka (Flohr) 3:4; 20. Mavembo 3:5; 21. Rojc (Tripunovic) 4:5; 21. Ndoy (Tavares) 4:6; 25. La Rocca (Mavembo) 4:7; 25. La Rocca (Mavembo) 4:8; 33. Rojc 5:8; 33. Ndoy (Tavares) 5:9; 35. Preka (Tripunovic) 6:9; 35. Flohr 7:9; 36. Pes Campello (Mavembo) 7:10; 39. La Rocca 7:11
Verwarnungen: 19. A. Procopio (Gelb/Foul); 20. Rojc (Gelb/Unsportliches Verhalten).
MNK Kuna Futsal Küssnacht: A. Procopio; Teixeira Machado; Tavares, Pes Campello; Ndoy; I. Procopio, De Jesus Ferreira, La Rocca, Zeba, Mavembo.
Futsal Club Luzern: Music; Tripunovic; Flohr, Barbosa Duarte, Abdulahovic; Rojc, Ryser, Preka.
Bemerkungen: Kuna Futsal ohne Bem und Paulino (Ferien), Lustenberger (Beruf), Barreiro Macieira (Krank), Figueiredo Dias, Hönger, Gregorio Cappellini, Mukinisa, Nabarro (alle Privat).