Der FCL schlägt den BSC Young Boys absolut verdient mit 4:0 und zieht ins Halbfinale des Helvetia Schweizer Cups ein. Eine absolute Topleistung der Luzerner, die auch in dieser Höhe verdient ist.
Traumstrat für den FCL
Durch Protestaktionen aus beiden Lagern verzögerte sich der Anpfiff um ein paar Minuten (REGIOfussball.ch berichtete). Das Spiel brauchte keine Minute um richtig lanciert zu werden. Nach einem Steilpass aus dem Berner Mittelfeld stand Roger Assalé plötzlich ganz alleine vor Dave Zibung. Dieser aber reagierte glänzend und konnte die eins gegen eins Situation entschärfen. Auch der nächste Paukenschlag liess nicht lange auf sich warten. In der fünften Minute lancierte Idriz Voca Pascal Schürpf mit einem Sahnepass in die Tiefe. Dieser behielt die Nerven und schon an David Von Ballmoos vorbei zur frühen Führung für den FCL! Die Luzerner überzeugten in den ersten Minuten mit einer starken Präsenz und mit viel Aggressivität. Die Berner aber nahmen den Kampf an und so entwickelte sich eine muntere und flotte Cuppartie. Nach knapp 25 Minuten übernahmen die Gäste so allmählich das Spieldiktat. Da die Luzerner aber gut und kompakt verteidigten, ergaben sich nur ganz wenige gefährliche Aktionen im Strafraum des FCL. So war die bis dato grösste Möglichkeit ein Eckball, der von Nsame gefährlich verlängert wurde, schlussendlich aber am Tor vorbeisegelte.
Zehn Minuten später kam dann der FCL zu seiner nächsten Gelegenheit. Ruben Vargas verlängerte im Strafraum auf den Kopf von Blessing Eleke. Dieser aber schien ein bisschen zu überrascht zu sein und konnte diese sehr gute Möglichkeit nicht nutzen. Das gute Verteidigen des FCL sorgte immer wieder dafür, dass man sofort selber in den Gegenangriff schalten konnte. Das gefürchtete, schnelle Umschaltspiel setzte die hoch stehenden Berner vor Probleme und mit ein wenig mehr Genauigkeit und besserem Timing beim Steilpass, hätte der FCL noch die eine oder andere gute Möglichkeit herausspielen können. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff kombinierten sich Assalé und Nsame gekonnt durch die Luzerner Hintermannschaft. Dem Abschluss von Nsame fehlte aber die letzte Präzision und so blieb auch diese Möglichkeit ungenutzt. Im direkten Gegenzug vergab Blessing Eleke die grosse Chance zum zweiten Treffer für den FCL. Nachdem er von Schneuwly angespielt wurde, schlug er einen Hacken und kam freistehen zum Abschluss. Aus 13 Metern aber, platzierte er den Ball zu zentral und Von Ballmoos im Berner Tor hatte keine Probleme diesen Abschluss zu entschärfen. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Sandro Schärer nach intensiven und hart umkämpften 45 Minuten zum Pausentee.
Der FCL wie von einem anderen Stern
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhitzten sich die Gemüter auf dem Platz und auf den Rängen gleichermassen, nachdem ein klares Handspiel eines Berners nicht geahndet wurde, auf der Gegenseite aber ein Foulspiel von Schwegler sehr kleinlich gepfiffen wurde. Kurz darauf unterlief Sandro Lauper einen langen Ball und so konnte Blessing Eleke durchlaufen. Wie in der ersten Hälfte schlug er einen Haken und konnte so seinen Gegenspieler abschütteln. Aber auch jetzt war sein Abschluss zu unpräzise und Von Ballmoos konnte ihn entschärfen. Die Luzerner spielten nun wieder etwas mehr mit als noch in der ersten Halbzeit und nach einer Flanke von Silvan Sidler kullerte der Ball durch den Berner Fünfmeterraum, konnte aber von keinem Blauen über die Linie bugsiert werden. Nach Ablauf der 60. Spielminute war es dann soweit und der FCL durfte ein zweites Mal jubeln. Christian Schneuwly schlug eine butterweiche Flanke auf den ersten Pfosten. Dort stand Pasci Schürpf und dieser tat es schon wieder und erhöhte für die Innerschweizer!
Dank einer klaren Leistungssteigerung zu Beginn des zweiten Durchgangs ging dieser Treffer absolut in Ordnung. Danach überschlugen sich die Ereignisse in der swissporarena. Zuerst erzielte Christian Schneuwly mit einem Freistoss, der an Freund und Feind vorbeizog, das 3:0. Und keine fünf Minuten später, war es Ruben Vargas, der mit einem absoluten Traumtor das 4:0 für das Heimteam erzielte. Unglaubliche Szenen spielten sich hier ab. Auf dem Platz und auf der Tribüne gab es kein Halten mehr. Die bärenstarke Leistung der Mannschaft wurde mit stehenden Ovationen goutiert. Und als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, lagen sich alle Luzerner in den Armen. Ein elektrisierender Sieg des FCL, der auch in dieser Höhe absolut in Ordnung geht.
Jetzt gilt es diesen Schwung in die Meisterschaft mitzunehmen und am Sonntag zuhause gegen den FC St.Gallen 1879 genauso aufzutreten.
Telegramm FC Luzern – BSC Young Boys 4:0 (1:0)
8110 Zuschauer. – SR Schärer. – Tore: 5. Schürpf (Voca) 1:0. 62. Schürpf (Schneuwly) 2:0. 69. Schneuwly 3:0. 75. Vargas 4:0.
Luzern: Zibung; Schwegler, Cirkovic, Alves, Sidler; Voca, Schulz; Christian Schneuwly, Vargas (85. Custodio), Schürpf (73. Ndenge); Eleke (79. Demhasaj).
Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu (73. Schick), Wüthrich, Lauper, Benito; Fassnacht (73. Camara), Aebischer, Sow, Moumi (78. Garcia); Nsame, Assalé.
Bemerkungen: Luzern ohne Knezevic, Schmid, Kakabadse, Juric (alle verletzt). Young Boys ohne Von Bergen (gesperrt) Lotomba, Sulejmani, Hoarau (alle verletzt). Verwarnungen: 10. Schürpf (Foul). 32. Schulz (Foul). 45. Schwegler (Foul). 81. Alves (Unsportliches Verhalten).


























