
In einem hochemotionalen Spiel gegen Salines Futsal aus Rheinfelden, setzten sich die Küssnachter Wiesel vor heimischer Kulisse mit 7:5 durch und haben nun als erster Innerschweizer Futsalclub überhaupt die grosse Möglichkeit in die höchste nationale Spielklasse, die Swiss Futsal Premier League, aufzusteigen! Leider gab es kurz vor Ende des Spiels etwas unschöne Szenen, da durch ein vermeintliches Handspiel Salines‘ wenige Sekunden vor Abpfiff ein Tor aberkannt wurde.
Wiesel bestärken Comebackqualitäten
Seit nunmehr Fünf Spielen in Folge mussten die Wiesel zunächst immer zu Spielbeginn wachgerüttelt werden, bis sie in ihr Spiel fanden. Auch letzten Sonntag bescherten die Hausherren ihren Zuschauern zu Beginn des Spiels nicht gerade eine Freude, hätten sie doch mehr als nur einmal die Möglichkeit gehabt selber früh in Führung zu gehen, doch stattdessen bot sich den Zuschauern das alte Muster; Übergabe klappte nicht und so stand es 2 Min. 52 Sek. nach Spielbeginn 0:1 aus Sicht der Wiesel. Dario Delpini brachte die Gäste früh in Führung und nur 1 Min. 31 Sek. später, klingelte es schon wieder im Kasten der Hausherren! Erneut ähnliches Muster, wieder markierten die Wiesel schlecht und luden den Gegner zum Toreschiessen ein. Arben Gashi liess sich nicht zwei Mal bitten und erhöhte auf 2:0 für die Gäste aus Rheinfelden. Das Spiel fand, durch die hohe Intensität, am Rande des erlaubten statt. Viele Fouls und Unterbrüche prägten die ersten 20 Minuten. Aus einem dieser Unterbrüche, gelang den Innerschweizern der Anschluss. Victor Raphael Pelae Cardoso erzielte in seinem ersten Pflichtspiel für Kuna Futsal Küssnacht, nachdem sein Freistoss zunächst noch von Salines‘ Torspieler Ivan Fernandez geblockt wurde, im Nachsetzen per Kopf das 1:2 für das Heimteam. Dieser Treffer sorgte bei den Innerschweizern für den nötigen Antrieb und die nötige Energie, um zur Aufholjagd zu blasen.
Es dauerte zwar etwas mehr als 4 Min. bis der Ausgleichstreffer fiel, doch unter gütiger Mithilfe der Aargauer Gäste. Pechvogel Hakan Onur Akbulut, lenkte den Ball nach einem scharf gespielten Pass von Lewis Tavares unglücklich zum 2:2 ins eigene Tor. Das Spiel war nun wieder offen, und die Wiesel witterten ihre Chance vor dem Halbzeitpfiff. Es vergingen gerade mal 58 Sekunden nach dem Ausgleich bis es dem Heimteam gelang das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen! Nach einer Balleroberung von Calderon Mavembo in der gegnerischen Platzhälfte, setzte sich dieser gegen zwei Gegenspieler durch und brachte die Küssnachter zum ersten Mal in Führung. Mit dem 3:2 verabschiedeten sich die Wiesel unter stehendem Beifall zum Pausentee.
La Rocca wieselflink, Mavembo unnachahmlich
Der Start zur zweiten Hälfte hätte für die Wiesel kaum besser beginnen können. 36 Sek. nach Wiederbeginn, erhöhte Giovanni La Rocca eiskalt mit der Picke auf 4:2, doch nur 2 Min. 1 Sek. später bringen sich die Wiesel wieder selber in Schwierigkeiten. Ein vermeidbares Foul von Kapitän Gabriel Texeira Machado an Salines‘ Stiven Petrovic am Rande der Strafraumgrenze führte zu einem Strafstoss, den Akbulut sicher zum 3:4 aus Sicht der Aargauer verwandelte. Danach mussten sich die anwesenden Zuschauer, genauso wie die Protagonisten auf dem Parkett, Lange 8 Min. 38 Sek. in Geduld üben bis zur La Rocca Show! Aus der eigenen Platzhälfte startend, entwischte er zunächst zwei Gegenspielern und setzte sich im Eins gegen Eins mit Gashi durch. Danach warf sich ihm auch noch Delpini entgegen, doch da hatte er schon Vitor Agusto „Guto“ Gregorio Cappellini gesehen, der im Doppelten Doppelpass mit La Rocca Salines‘ Torspieler Fernandez auch noch Schachmatt setzte und mit dem 5:3 die Halle zum Beben brachte! Standing Ovations für den Torschützen, aber noch viel mehr für den Vorbereiter Giovanni La Rocca. Keinen hielt es bei diesem Treffer mehr auf den Sitzen. Und es gab auch keine Verschnaufpause.
Ein weiterer Wiesel-Protagonist sollte an diesem Sonntagnachmittag, seine Wichtigkeit für Kuna Futsal Küssnacht untermauern. Nur 46 Sekunden nach dem 5:3, tankte sich Mavembo nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte mit einem unnachahmlichen Sololauf gegen zwei Gegenspieler durch und liess im Anschluss Torspieler Fernandez keine Chance. 6:3! Die Halle stand nun Kopf! Etwas mehr als Fünf Minuten vor dem Ende, fiel wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer für die Rheinfelder. Stiven Petrovic nutzte den ihm gewährten Freiraum und erwischte Küssnachts Torspieler Diogo Barreiro Macieira aus spitzem Winkel im Torwarteck. Nur noch 6:4. Wenige Sekunden nach diesem Treffer wurde Salines‘ Trainer Vlado Markovic wegen heftigen Reklamierens auf die Tribüne verbannt. Doch tat dies dem Spiel von Salines Futsal nichts ab. Nur Zwei Minuten danach erzielte Enis Haxhijaha den 5:6 Anschluss-treffer und das Spiel wurde zum Schluss nochmal richtig heiss. 15 Sekunden vor Spielende wurde der Ausgleichstreffer von Dario Delpini von Schiedsrichter Adrian Tschopp wegen einem vermeintlichen Handspiel aberkannt, was zu einer Rudelbildung und heftigen Protesten der Aargauer führte. Delpini wurde vom Platz gestellt und musste unter die Dusche. Die Rheinfelder fühlten sich um einen Treffer betrogen und wollten danach nicht mehr spielen! Fairerweise standen dann doch noch 4 Spieler auf den Platz und beendeten das Spiel. Das 7:5 durch „Guto“ 7 Sekunden vor Abpfiff ging dabei schon fast etwas unter. Salines ergab sich seinem Schicksal. Die Wiesel stehen im Finale, doch wurde die Freude darüber etwas getrübt…
Fazit
Nach 11 Jahren Küssnachter Futsal und 5 Jahren NLA Zugehörigkeit, stehen die Wiesel zum ersten Mal in einem Playoff-Finale. Wieder kamen sie nach einem Rückstand zurück, wie schon im Viertelfinale und weiterer drei Spiele zuvor! Nun gilt es die Fehler zu analysieren und sich auf das Finale vorzubereiten.
Nächstes Spiel
Schon nächsten Sonntag 17.03.2019 mit Anpfiff 16:00 Uhr empfangen die Wiesel im Final-Hinspiel den anderen Finalisten aus der ersten Halbfinalpartie, Swiss Geneva Futsal, welche sich mit 9:3 gegen den FC Iliria durchsetzen konnten zum ersten Kräftemessen. Das Spiel findet erneut in der heimischen Ebnethalle statt. Das Rückspiel findet dann erst drei Wochen später am Sonntag 07.04.2019 in der Ecole Aimée-Stitelmann in Plan-Les-Ouates GE statt. Alle Küssnachterinnen und Küssnachter sind herzlichst eingeladen den Wieseln beizustehen und sie anzufeuern. Ein kleines Dorf, Mitten in der Zentralschweiz könnte bald grosse Sport-Geschichte schreiben. Es bleibt spannend…Vamos Kuna, Hopp Küssnacht!
Telegramm MNK Kuna Futsal Küssnacht – Salines Futsal 7:5 (3:2)
Sonntag 10.03.2019, Sporthalle Ebnet, Küssnacht am Rigi; SR: Adrian Tschopp, Thomas Zihlmann, Julian Müller (Zeitnehmer), Ali Seyed Madani (SR 3).
Tore: 3. Delpini 0:1; 5. Gashi (S. Petrovic) 0:2; 12. Pelae Cardoso 1:2; 16. Akbulut (Eigentor) 2:2; 17. Mavembo 3:2; 21. La Rocca (Gregorio Cappellini) 4:2; 23. Akbulut (6m-Penalty) 4:3; 32. Gregorio Cappellini (La Rocca) 5:3; 33. Mavembo 6:3; 35. S. Petrovic (Gashi) 6:4; 37. Haxhijaha 6:5; 40. Gregorio Cappellini (Mavembo) 7:5.
Verwarnungen: 19. Gashi (Gelb/Foul); 23. Texeira Machado (Gelb/Foul); 33. Haxhijaha (Gelb/Foul); 40. Delpini (Rot/Reklamieren).
MNK Kuna Futsal Küssnacht: Barreiro Macieira; Teixeira Machado; Gregorio Cappellini, La Rocca; Ndoy; I. Procopio, Paulino, Tavares, Pes Campello, Mukinisa, De Jesus Ferreira, Mavembo, A. Procopio, Pelae Cardoso.
Salines Futsal: Fernandez; Delpini, Haxhijaha, S. Petrovic, G. Petrovic; Currenti, Durmaz, Akbulut, Gashi, Andric, Tettey.
Bemerkungen: Kuna Futsal ohne Bem, Nabarro (beide Ausland), Biqkaj (Krank), Lustenberger (Arbeit), Duarte Dos Santos, De Franca Moura, Rodrigues (Aufgebot anderes Team) Pelae Cardoso (37.) verschiesst 6m-Penalty.