
Der FCL verliert das Helvetia Schweizer Cup Halbfinale gegen den FC Thun mit 0:1. Eine extrem unglückliche Niederlage, waren die Luzerner doch die klar bessere Mannschaft mit den besseren Möglichkeiten.
Verhaltener Start
Eine dicke Überraschung gab es für die Zuschauer bereits vor Anpfiff. Francisco Rodriguez stand in der Startelf und kam zu seinem ersten Einsatz seit dem 19. August 2018 und dem Cupspiel in Gland. Der FCL erwischte in diesem Halbfinale den besseren Start und machte den etwas wacheren Eindruck. Zum ersten Mal gefährlich wurde es aber im Luzerner Strafraum nach einem Flankenball von Stillhart, den Ferreira am zweiten Pfosten im Spiel halten konnte und zurück in den Fünfmeterraum legte. Dort aber kam Cirkovic zuerst an die Kugel und konnte diese befreien. Die erste Duftmarke für den FCL setzte Mittelfeldspieler Ndenge mit einem Distanzversuch, der nur ganz knapp am Tor vorbeizog. Ein Leckerbissen war das bislang aber noch nicht. Denn diese beiden Möglichkeiten blieben die einzigen gefährlichen Aktionen in den ersten 25 Minuten.
Kurz nach Ablauf der ersten 25 Minuten kam der FCL zu einer ganz guten Möglichkeit. Kakabadze setzte sich auf rechts durch, legte in den Strafraum zu Schneuwly, dieser behielt die Übersicht und legte auf für den noch besser postierten Sidler. Der Aussenverteidiger zog ab und Faivre verhinderte mit einer Glanzparade den ersten Treffer des jungen Luzerners. Auch die nächste Möglichkeit gehörte der Heimmannschaft. Ruben Vargas setzte sich im eins gegen eins durch, war aber mit seinem Abschluss zu unpräzise und Faivre konnte parieren. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff kam Lazar Cirkovic nach einem Eckball zu einer guten Kopfballchance, konnte den Ball aber leider nicht gut genug platzieren. Die Ecke rausgeholt hatte der andere Rückkehrer, Otar Kakabadze, der eine ganz starke erste Hälfte spielte und einen enormen Offensivdrang verspürte. Praktisch mit dem Pausenpfiff dann nochmals der FCL. Eleke setzte sich auf rechts durch und zog aus spitzem Winkel ab. Leider übersah er in der Mitte Ndenge, der völlig freistand und in deutlich besserer Abschlussposition gewesen wäre. So blieb es zur Pause beim torlosen Unentschieden, obwohl der FCL die agilere Mannschaft war und mehr Möglichkeiten zu verzeichnen hatte.
Gelmi schlägt zu
Auch in die zweite Hälfte startete der FCL leicht besser. Rodriguez testete Faivre aus der Distanz und Eleke verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter nach einem Energieanfall von Ndenge, der leichtfüssig durchs ganze Mittelfeld marschierte. In der 57. Minute wurde es dann richtig laut im Stadion, als Publikumsliebling Pasci Schürpf den Rasen betritt. Er ersetzte Francisco Rodriguez, der eine gute Leistung zeigte, jedoch in der einen oder anderen Situation etwas unglücklich agierte. Nach einer knappen Stunde kam Schneuwly zu zwei guten Abschlussmöglichkeiten, setzte den Ball aber beide Male etwas zu hoch an. Eine Luzerner Führung wäre mittlerweile mehr als nur verdient gewesen. Die Leuchtenstädter waren die klar bessere Mannschaft und taten deutlich mehr fürs Spiel. Noch aber konnten die Berner Oberländer das torlose Unentschieden halten.
Und in der 80. Minute kam es für sie sogar noch besser. Nach einem Tohuwabohu im Luzerner Strafraum legte Sorgic den Ball zurück auf Gelmi und dieser bezwang David Zibung mit einem platzierten Flachschuss gegen die Laufrichtung. Extrem bitte für den FCL. Aber wieder einmal kam die alte Fussballerweisheit zum Tragen, wonach man gerecht wird, wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt. Noch blieben dem FCL aber zehn Minuten, um das Resultat zu wenden. Es wurde dann auch alles nach vorne geworfen und mit Shkelqim Demhasaj brachte Thomas Häberli einen weiteren Stürmer für die Schlussminuten. Der FCL brachte aber keine gefährliche Aktion mehr zu Stande und verlor dieses Halbfinale extrem unglücklich und unverdient gegen den FC Thun.
Viele Diskussionen nach Abpfiff
Vor dem 0:1 soll Thuns Sorgic im Abseits gestanden haben. Tatsächlich steht FCL-Keeper David Zibung vor seinem Mitspieler Lucas. Somit gibt Zibung die Abseitslinie vor. Sorgic steht hinter Zibung, als er den Ball bekommt. Allerdings ist fast nicht zu erkennen, ob die Kugel von Thuns Salanovic oder von Luzerns Kakabadze zu Sorgic kommt. Zudem wurde den Luzernern in der ersten Halbzeit einen klaren Handselfmeter nicht zugesprochen. Den Berner Oberländern ist es egal, sie feiern nach Spielende laut in den Katakomben der Swissporarena.
Am Samstag kommt’s in der swissporarena bereits zur Revanche. Los geht’s um 19:00 Uhr.
Telegramm FC Luzern – FC Thun 0:1 (0:0)
Swissporarena.– 12094 Zuschauer. – SR Jaccottet. – Tor: 80. Gelmi (Sorgic) 0:1.
Luzern: Zibung; Kakabadse, Lucas, Cirkovic, Sidler; Voca, Ndenge (62. Custodio); Vargas, Schneuwly (87. Demhasaj), Rodriguez (58. Schürpf); Eleke.
Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Joss (39. Salanovic); Gelmi; Ferreira, Karlen, Stillhart, Spielmann (70. Tosetti); Sorgic.
Bemerkungen: Luzern ohne Schulz, Schwegler (beide gesperrt), Juric, Knezevic und Schmid (alle verletzt). Thun ohne Da Silva, Kablan (beide gesperrt), Hediger und Ruberto (beide verletzt). 38. Joss verletzt ausgeschieden. – Verwarnungen: 56. Ndenge (Foul), 71.Rodrigues (Foul), 85. Glarner (Foul/im Cupfinal gesperrt), 90. Cirkovic (Foul), 93. Sidler (Foul).

























