«Die Kirche ist erst aus, wenn man aufhört zu singen» besagt ein Sprichwort und ohne Dramatik scheint es auch bei den Weggisern einfach nicht zu gehen. Zum zweiten Mal in der Rückrunde holten sich die Rigidörfler in der Nachspielzeit wichtige Punkte, während sie gegen Küssnacht ihrerseits auch schon Punkte noch abgaben.
Am letzten Samstag stand der vierte Teil der Serie gegen die Top 4 der Gruppe an. Nach drei ebenso klaren – wie erwarteten – Niederlagen, war die Devise für das Spiel gegen Buochs klar: verlieren verboten! Dementsprechend ging die Mannschaft das letzte Heimspiel der Saison an. Die Rigidörfler waren von Beginn an die wachere, kämpferischere und entschlossenere Mannschaft. Bereits nach drei Minuten fand eine Flanke von Regisseur Luca Küttel am hinteren Pfosten Patrick Hegglin, welcher den Ball Volley nahm und hervorragend traf. Der Teufelskerl Truttmann im Buochser Tor schaffte es aber irgendwie blitzschnell zu verschieben und den Ball um den Pfosten zu lenken. Den anschliessenden Eckball verlängerte ein Weggiser zu Sam Louis, welcher seinen Kopfball völlig freistehend nur Zentimeter neben das Tor setzte. Das Heimteam powerte weiter und wurde nach neun Minuten belohnt. Nach einem Foul an Flavio Duschan, scheiterte Nicolas Eyer zuerst mit einem gelinde gesagt suboptimal getretenen Strafstoss an Truttmann, setzte aber energisch nach und traf zur frühen Führung. Ab Mitte der zweiten Halbzeit kamen auch die Buochser etwas besser ins Spiel, gefährliche Chancen blieben aber gegen eine für einmal hervorragend stehende Weggiser Defensive Mangelware. Vor der Pause zog Ramon Arbia unwiderstehlich an seinem Gegenspieler vorbei, scheiterte aber am erneut stark reagierenden Truttmann. Mit einer verdienten 1:0-Führung ging es in die Kabine.
Die zweite Halbzeit war lange arm an Höhepunkten. Disziplinierte und einsatzfreudige Weggiser schafften es auch weiterhin die Gäste grösstenteils vom Tor fernzuhalten, spielten sich aber in den ersten 20 Minuten nach dem Pausentee auch selbst kaum nennenswerte Torchancen heraus. In der 69. Minute dann der Schock: die Nidwaldner kamen aus einer unübersichtlichen Situation und einem Gerangel mit Jan Bühler zum Ausgleich wie die Jungfrau zum Kind. Hätte dies das Heimteam in anderen Spielen noch lange beschäftigt, schüttelten sie sich diesmal nur kurz und warfen alles nach vorne. Chancen im Minutentakt waren die logische Folge. Sowohl dem Sturmduo Livio Küttel und Benjamin Arbia als auch Junior Michael Pirker fehlte gleich mehrmals das Glück. Letzterer scheiterte nach einem Corner gar mit einem Kopfball am Pfosten.
Die 90. Minute war angebrochen und noch immer stand es 1:1. Zu wenig angesichts der Tabellensituation, viel zu wenig angesichts des Spielverlaufs und noch viel weniger für das Selbstverständnis des Weggiser Messi(a)s Luca Küttel. Mit mehreren Haken und einer Tempoverschärfung liess er gleich zwei Gegenspieler stehen und drosch den Ball überragend ins Lattenkreuz – 2:1! Heute gab es für das Heimteam nur eine Richtung und kaum hatte sich die Jubeltraube aufgelöst, zappelte der Ball bereits wieder im Netz. Diesmal belohnte sich Benjamin Arbia spät doch noch für ein laufintensives Spiel. Inmitten der Euphorie des Zweitorevorsprungs gelang den Gästen mit einem abgefälschten Kullerball tief in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer. Doch die Leistung der Weggiser gegen einen starken Gegner verdiente heute einfach drei Punkte, welche erneut Benjamin Arbia mit einem frechen Chip definitiv sicherstellte.
Somit kommt es am nächsten Samstag zum alles entscheidenden Direktduell gegen den SC Goldau. Die Tierpärkler sind mit 14 Punkten aus den letzten sechs Spielen hervorragend in Form und haben sich vom Tabellenende auf Rang 9 nach vorne gekämpft. Die Weggiser brauchen zwingend einen Sieg um die Ligazugehörigkeit sicherstellen zu können. Jegliche Unterstützung ist daher noch mehr als sonst sehr willkommen.
Telegramm Weggiser SC – SC Buochs 4:2 (1:0)
Thermoplan Arena. – 100 Zuschauer. – SR Lingg. – Tore: 9. Eyer 1:0. 69. Amrhein 1:1. 90. Luca Küttel 2:1. 92. Benjamin Arbia 3:1. 93. Schumacher 3:2. 94. Benjamin Arbia 4:2. – Weggis: Bühler; Rego, Greter, Buser, Mundprecht, Luca Küttel, Louis, Ramon Arbia, Hegglin, Eyer, Duschan. (Gügler, Jakupovic, Mikulicius, Livio Küttel, Benjamin Arbia, Morina, Pirker). – Buochs II: Truttmann; Niederberger, Mathis, Hermann, Barmettler, Schumacher, Binaku, Ruhstaller, Wyss, Amrhein, Voci. (Nickel, Wirth, Amstad, Prenka). – Bemerkung: 27. Pfostenkopfball Pirker.