Der Spieltag für das ELQ3-Rückspiel gegen Espanyol Barcelona bleibt für die Fanarbeit und die mitgereisten FCL-Fans in schlechter Erinnerung.

Es war vorgängig bekannt und hat sich in der Vorbereitung bestätigt, dass der Umgang mit Fans in Spanien rigoros ist. Das Ausmass, wie aggressiv die spanische Polizei aufgetreten ist und wie die friedlichen Fans des FC Luzern vor und im Stadion behandelt wurden, entsetzt die Fanarbeit Luzern.

Bei Ankunft beim Stadion wurden die Fans in Kleingruppen zum Einlass begleitet. Nach dem konsequenten Body Search (inkl. Schuhe ausziehen, Durchsuchen der Portemonnaies, Griffe in die Intimzonen und in Einzelfällen sogar in Körperöffnungen) wurden die Kleingruppen an einer Wand in einer Reihe von einem Spürhund abgesucht. Einmal von vorne, einmal von hinten. Die Situation mutete sich schikanös an, da unter anderem einzelne Fans mit grosser Angst vor Hunden dieses Prozedere durchmachen mussten. Die Kontrollen bei den weiblichen FCL-Fans waren nochmals eine Stufe „intensiver“. Das gemäss Stadionordnung erlaubte Fanmaterial konnte erst nach äusserst mühseligen Diskussionen reingenommen werden. Der Präsident des FC Luzern war im Austausch mit der Fanarbeit und hat Einfluss beim UEFA-Delegierten genommen. Von der Fanarbeit auf die „Gastfreundschaft“ angesprochen, meinte der UEFA-Delegierte, dass er sich nicht in die Kompetenzen der spanischen Polizei einmische… Nach 1.5h waren die FCL-Fans im Stadion.

Die Polizei war in Vollmontur im Gästesektor und hat umgehend mit Schlagstöcken interveniert, wenn der Abstand zu ihnen nicht eingehalten wurde. Beim Gang auf die Toilette wurden die Fans (v.a. die Frauen) nochmals durchsucht. Ein Spürhund patrouillierte die ganze Zeit durch die Menschenmenge. An Stimmung und Fussball war nicht zu denken. Eine grosse Gruppe FCL-Fans verliessen in der Halbzeit aus Protest das Stadion. Verletzt oder festgenommen wurde an diesem Spieltag glücklicherweise niemand.

Die FCL-Fans blieben während dem ganzen Spieltag ruhig, friedlich, reagierten deeskalierend und übernahmen Verantwortung. Die Fanarbeit war in ständigem Austausch mit Fans, Sicherheitsverantwortlichen, Polizei und vermittelte intensiv zwischen den Parteien. Grosse Unterstützung dabei waren die beiden Sicherheitsverantwortlichen des FC Luzern und die beiden Spotter der Luzerner Polizei, welche vor Ort waren. Der FC Luzern sammelt in Zusammenarbeit mit der Fanarbeit Fakten zu den Vorkommnissen in Barcelona und wird einen ausführlichen Bericht der UEFA übergeben. Dass sich dadurch in Zukunft etwas ändert, ist jedoch stark anzuzweifeln…

Danke an alle, welche sich an diesem Spieltag zum Wohl der Fans des FC Luzern eingesetzt haben.