Überraschung an der Hergiswiler Gemeindeversammlung am Dienstagabend: Die rund 350 Stimmbürger haben die Sanierung des Fussballplatzes Grossmatt abgelehnt – entgegen dem Antrag des Gemeinderates und gegen den Fussballclub.
Der Sportplatz Grossmatt, das Hauptspielfeld des FC Hergiswil sollte zum einen auf die Normgrösse 100 mal 64 Meter vergrössert und zum anderen der bisherige Naturrasen durch einen Kunstrasen ersetzt werden. Die Kosten der Sanierung hätten sich auf 1,86 Millionen belaufen, woran sich der FC Hergiswil mit 200000 Franken beteiligen würde.
Zur Frage, ob Natur- oder Kunstrasen, sagte Gemeinderat Walter Mösch letzte Woche noch in der «Nidwaldner Zeitung»: «In verschiedenen Besprechungen zwischen Gemeinde und Fussballclub sind wir zum Schluss gekommen, dass die Vorteile des Kunstrasens überwiegen.» Die grössten Vorteile sind gemäss Mösch die intensivere Nutzung bei fast gleichem Pflegeaufwand und dass er das ganze Jahr bespielbar ist – auch nach intensiven Niederschlägen, bei schlechtem Wetter oder ausserhalb der Vegetationszeit. Und: Ein Kunstrasen kann auch für ein Schwingfest oder Ähnliches benutzt werden.
In längeren Voten war unter anderem der vorgesehene Einsatz eines Kunstrasens kritisiert worden, schreibt die «Nidwaldner Zeitung». Im Sinne einer Kompromisslösung schlug schliesslich der ehemalige SRF-Auslandkorrespondent Peter Gysling vor, das Projekt im Grundsatz gutzuheissen, den Gemeinderat aber gleichzeitig zu beauftragen, das Projekt zu verbessern und dabei Vorschläge der Anwohner und Bürger zu prüfen und zu berücksichtigen. Mit 198 gegen 118 Stimmen ist dann der entsprechende Rückweisungsantrag angenommen worden.