Das nächste Spektakel des SC Kriens: Beim 4:4 auswärts in Aarau führt der SCK bis in die Nachspielzeit.

Was für ein turbulentes, spektakuläres, aufwühlendes Spiel in Aarau: Das Krienser Wechselbad der Gefühle führte über die 1:0-Führung, den 1:2-Rückstand, die 3:2- und 4:3-Führung bis zum 4:4-Ausgleich in der 94. Minute.

Dieser Sonntagsausflug ins Brügglifeld hat sich gelohnt – für den neutralen Fussballbeobachter zumindest. Die Innerschweizer nehmen einen Punkt mit nach Hause, nach einem wunderbar spektakulären Fussballspiel. Das Unentschieden ist wohl gerecht, das darf man am Ende dieser fast 100 Minuten Fussball mit Leidenschaft festhalten. Aber natürlich, die Krienser ärgern sich auch. Zurecht. Dreimal gingen die Kriener in Führung und am Ende traf Aarau auf etwas komische Art und Weise in der Nachspielzeit zum Ausgleich. Eigentlich müsste Kriens das Ding nach einem solch couragierten Auftritt nach Hause bringen und hätte einem weiteren Grossen der Liga tüchtig in die Suppe gespuckt. Leider ist der Konjunktiv selten ein gutgesinnter Begleiter im Fussball.

Aber, defensiv war das heute halt nicht immer einwandfrei. Da fehlte bisweilen die Konsequenz im Zweikampf und bei zwei der vier Gegentore auch die Abstimmung. Wer allerdings in Aarau vier Kisten kassiert und trotzdem nicht verliert, dem darf man auch Komplimente aussprechen. An der Leidenschaft, Solidarität und Kampfbereitschaft fehlte es Kriens nicht. Denn zusätzlich zu den vier Treffern, hatte Kriens weitere Gelegenheiten zum Torerfolg. Liris Pfostenkopfball zum Beispiel. Offensiv war es ein beherzter Auftritt – von beiden Mannschaften.

Kriens-Trainer Berner in der «Luzerner Zeitung»: «Der Schiedsrichter begründete die lange Nachspielzeit (6 Minuten Anm. d. Red.) mit den Auswechslungen und der Pflege eines Spielers. Klar, in Aarau vier Tore zu erzielen und nicht zu gewinnen, den Ausgleich so spät noch zu erhalten – das ist schon auch ärgerlich.»

Die Krienser sind nun bei 36 Punkten angekommen, verpassen zwar den Sprung auf Platz 2, bleiben aber dran. Am nächsten Samstag kommt Schaffhausen ins Kleinfeld. Anpfiff 17.30 Uhr.

Telegramm FC Aarau – SC Kriens 4:4 (2:1)
Brügglifeld. – 3140 Zuschauer. – SR Cibelli.
Tore: 23. Sadrijaj 0:1. 36. Schneuwly 1:1. 38. Peralta 2:1. 52. Siegrist 2:2. 57. Dzonlagic 2:3. 61. Alounga 3:3. 66. Siegrist (Handspenalty) 3:4. 94. Schneuwly 4:4.
Aarau: Ammeter; Thiesson (89. Balaj), Affolter, Thaler; Peralta (65. Schindelholz), Jäckle, Zverotic, Mehidic (56. Misic); Neumayr; Alounga, Schneuwly.
Kriens: Osigwe; Costa (76. Fäh), Elvedi, Berisha, Busset; Ulrich (61. Kukeli), Yesilçayir (68. Wiget), Sadrijaj, Dzonlagic; Siegrist, Abubakar (87. Teixeira).
Bemerkungen: Aarau ohne Gashi, Spadanuda, Rrudhani, Corradi (alle verletzt) und von Arx (krank); Kriens ohne Follonier, Bürgisser und Fanger (alle verletzt). 65. Kopfball von Berisha an den Pfosten. Verwarnungen: 84. Schneuwly, 89. Alounga.