Hohe Verluste bei Saisonabbruch

Keine Spiele im Sportpark Rotkreuz - ein «finanzielles Desaster» für den Verein (Archivbild: Ruth Carbone).

Keine Spiele im Sportpark Rotkreuz - ein «finanzielles Desaster» für den Verein (Archivbild: Ruth Carbone).

Das Corona-Virus und seine Einschränkungen sorgen auch bei zahlreichen Innerschweizer Fussballvereinen für finanzielle Probleme. Gleichzeitig hoffen die Verbandsverantwortlichen und Vereine auf eine Wiederaufnahme der laufenden Saison.

12 Spiele in 6 Wochen
Wie Urs Dickerhof, Präsident des Innerschweizer Fussballverbandes (IFV), gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass bei einer möglichen Wiederaufnahme die Vorbereitungszeit für die Vereine drei Wochen beträgt. Gestartet könne so frühstens Mitte Mai werden. Laut Dickerhof genügen sechs Wochen um theoretisch gesehen 12 Meisterschaftsspiele auszutragen.

Weiter lässt sich der IFV auf keine Spekulationen ein. Der Fussballverband Region Zürich hingegen hat vor einigen Wochen drei Szenarien skizziert, ob und wie die Saison im Amateurfussball weitergehen kann (REGIOfussball.ch berichtete). Voraussetzung für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist aber ein positiver Entscheid des Bundesrates in den nächsten Tagen. Terminlich knapp wird es aber auf jeden Fall werden.

Fehlende Einnahmen
Auf den Einnahmeseiten fehlen den Vereinen Erträge aus Klubrestaurants und Ticketverkäufen und von wichtigen Anlässen. Der SC Obergeissenstein musste gestern Samstag eine 100-Jahre-Party verschieben oder Dietwil muss den Ausfall des Zugerlandturniers am Pfingstsamstag verkraften. Dies nur zwei von unzähligen Beispielen. Auch herrscht Unklarheit über das weitere Engagement von Sponsoren. Auf der Ausgabeseiten gibt es aber weiterhin Fixkosten für die Amortisation des Klubhauses, Platzunterhalt oder Aufwände für Trainersaläre.

«finanzielles Desaster»
Besonders prekär ist die Situation beispielsweise beim 2.-Liga-inter-Verein FC Rotkreuz. Bei einem definitiven Saisonabbruch erwartet Präsident Claudio Carbone ein «finanzielles Desaster». Aber auch beim Drittligisten FC Horw wird der wirtschaftliche Schaden auf einen fünfstelligen Betrag beziffert. Juni nichts mehr machen können, werden uns 80’000 Franken Ertrag fehlen», sagt Präsident Albert Kaufmann gegenüber der «Luzerner Zeitung». «Uns entgehen vor allem die Einnahmen der Klubbeiz. Von März bis Juni machen wir über 50 Prozent des Jahresumsatzes.»

Der Drittligist FC Dietwil beziffert den Ausfall bis Ende April auf rund 50’000 Franken. «Uns trifft die Krise sehr stark», erklärt Präsident Marco Herzog in der «Luzerner Zeitung» und nennt Sofortmassnahmen: «Investitionsstopp und Streichung der Trainersaläre bis Juni. Die versicherten Löhne haben wir als Kurzarbeit angemeldet.» Sollte der Spielbetrieb weiter ruhen, werde ihnen aber ungefähr im Sommer das Geld ausgehen.