Der SC Kriens blickt auf ein schwieriges, aber erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Sportlich herauszuheben gilt es die tolle zweite Challenge-League-Saison der 1. Mannschaft und die positive Entwicklung der SCK-Juniorenabteilung. Finanziell schliesst der SCK die Saison 2019/20 zwar besser ab als budgetiert, rechnet aber für das laufende Vereinsjahr mit einem deutlichen Verlust – und gründet trotzdem, oder gerade deshalb, ein neues Vereinsressort.
Speziell war die 76. ordentliche Generalversammlung des SC Kriens schon deshalb, weil sie in Zeiten von Corona nicht wie gewohnt im Kleinfeld Restaurant «1944» stattfand, sondern draussen auf der Tribüne des Stadions Kleinfeld. Und verständlicherweise standen die Vereinsfinanzen in diesem Jahr noch etwas mehr im Vordergrund als normalerweise. Dennoch würdigten sowohl SCK-Präsident Werner Baumgartner und Sportchef Bruno Galliker das gute Abschneiden unserer 1. Mannschaft, unter teilweise ganz schwierigen Bedingungen.
Auch die Juniorenabteilung des SC Kriens hat sich trotz Meisterschaftsabbruch unter der Leitung von Toni Schwab (Breite) und Bruno Galliker (Spitze) positiv weiterentwickelt und konnte die Zwangspause für eine Neuorganisation und die Gründung neuer Mannschaften, zum Beispiel im Mädchenfussball, nutzen. Der SC Kriens zählt heute über 600 Juniorinnen und Junioren und führt damit eine der grössten Nachwuchsbewegungen des Landes.
Ein dunkelblaues Auge
Das Vereinsjahr 2019/20 schliesst der SC Kriens mit einem Verlust von CHF 41‘736 ab. Budgetiert wurde vor einem Jahr ein Minus von CHF 49‘700. Das «gute» Resultat spricht einerseits für die seriöse Arbeit, die im Kleinfeld auf und neben dem Feld geleistet wird, anderseits aber auch für das Krisenmanagement des Vereins in einer noch immer sehr schwierigen Phase.
«Mit den getroffenen Sofortmassnahmen wie Kurzarbeit und einem Ausgabenstopp konnten wir den Schaden in Grenzen halten. Zudem wurde ein Teil des Ertragsausfalls im Restaurant durch die Versicherung übernommen. Wir sind bisher mit einem dunkelblauen Auge davongekommen und unser Verein hat vom gesamten Umfeld einmal mehr sehr viel Solidarität erfahren. Das beginnt bei unseren treuen Sponsoren, geht über verschiedene Rechnungserlasse bis hin zu Lohnverzicht von Vereinsangestellten», sagt SCK-Finanzchef Simon Bachmann.
Wie herausfordernd die aktuelle Situation für den SC Kriens aber weiterhin ist, zeigt der Blick auf das Budget 2020/21. Besonders die ausbleibenden Match-und Gastroeinnahmen verursachen für die laufende Saison ein budgetiertes Minus von CHF 201‘000. «Die finanzielle Situation ist sehr ernst und die Perspektive schlecht. Der SCK wird diese Saison trotz allem überleben, jedoch auf längere Zeit wird dies unter den heutigen Umständen nicht möglich sein.»
Mehr Engagement neben dem Fussballplatz
Der SC Kriens gab an seiner Generalversammlung aber auch die Gründung eines neuen Ressorts bekannt. «Wir möchten uns als Verein über den Fussball hinaus weiterentwickeln und uns mit eigenen Projekten und Kooperationen mit lokalen Institutionen für die Menschen und das Gemeinwohl in Kriens engagieren», sagt SCK-Präsident Werner Baumgartner.
Geführt wird der neue Bereich «Projekte» von Sandra Bütler und Edith Müller Loretz, die an der SCK-Generalversammlung beide in die Geschäftsleitung des SC Kriens gewählt wurden. «Wir freuen uns sehr über die Mitarbeit von Sandra und Edith beim SC Kriens. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich zwei so engagierte Persönlichkeiten in ihrer Freizeit für unseren Verein einsetzen», sagt SCK-Präsident Werner Baumgartner.
Sandra Bütler wohnt mit ihrer Familie in Kriens und ist Mitinhaberin und CEO der Kommunikati-onsagentur Premotion in Luzern. Edith Müller Loretz leitet das Departement Gesundheitsschutz bei der Suva und ist Mitglied der Geschäftsleitung. Auch sie ist mit ihrer Familie in Kriens zu Hause.