Küssnacht luchst Erstfeld Punkte ab

Gegen einen stark einzustufenden Gegner darf Küssnacht, hier mit Kevin Schilliger (links) im Duell mit Nedal Ahmad, mit dem 2:2 durchaus zufrieden sein (Bild: Mateo Landolt).

Gegen einen stark einzustufenden Gegner darf Küssnacht, hier mit Kevin Schilliger (links) im Duell mit Nedal Ahmad, mit dem 2:2 durchaus zufrieden sein (Bild: Mateo Landolt).

Spielbericht FC Küssnacht:

In einem umkämpften Spiel trennten sich Küssnacht und Erstfeld am Sonntag mit 2:2. Das geht so in Ordnung, doch fiel Küssnachts Ausgleich sehr spät.

Tendenziell war es der leichte Favorit Erstfeld, der gefährlicher in die Partie kam. Zwar spielte Küssnacht munter mit, doch besonders über links brachten die Urner Druck aufs Tor. Nach knapp zehn Minuten war es ein Freistoss von Gian-Luca Tresch, der per Kopfball an die Latte abgefälscht wurde. Kurz darauf dann das frühe Gegentor für Küssnacht: Samuel Baumann liess zwei Verfolger auf der linken Seite stehen und brachte den Ball flach in die Mitte. Dort stand Silvan Baumann zu unbedrängt schussbereit und verwertete zum 1:0. Wie so oft in dieser Saison rannte der FCK also wieder einem Rückstand hinterher. Nur Minuten später gab es dann erstmals Aufregung auf der Gegenseite. Oliver Rössler reklamierte nach einem Freistoss zurecht aber erfolglos Penalty als ihn ein Erstfeld-Verteidiger zurückhielt.

1:1 zur Pause
Immerhin gelang dem FCK der Ausgleich kurz darauf dennoch. Nach einem Einwurf leitete Nicola Landolt den Ball hoch weiter auf Antonio Linares. Dieser spitzelte auf der 5er-Höhe geschickt am Goalie vorbei zum 1:1. Bis zur Pause fiel Küssnacht dann insbesondere durch einen ruppigen Einsatz auf, der durch drei gelbe Karten geahndet wurde. Der Gast startete aber stärker in die zweite Halbzeit und kam mit Stadler und Ravarotto zu Chancen. Dann der Dämpfer: Erstfelds Gian-Luca Tresch durfte nach einem Foul im Strafraum zum Penalty antreten. Janner parierte und die Partie blieb völlig offen. Zuerst war es Küssnacht, welches zu einigen Chancen kam. Zu oft landeten die Abschlüsse aber irgendwo in der Hemisphäre.

Turbulente Schlussphase
Zehn Minuten vor Schluss brach das FCK-Spiel etwas ein und Erstfeld war die bessere Mannschaft. Zu einer grossen Chance kam das Heimteam aber erst in der 90. Minute. Nach einem Eckball köpfelte Fabian Gerig den Ball in die Maschen. Unglücklich weil in der letzten Minute und weil der Ball schon fast geklärt schien. Doch der FC Küssnacht bewies Biss und kam ganz zum Schluss zu einem Freistoss. Während Linares Schuss noch abgewehrt wurde, stand sogleich Kevin Schilliger bereit und verwertete zum 2:2. Küssnacht also mit dem durchaus verdienten Lucky-Punch in dieser Partie.

FCK-Frauen bezwangen Verfolger
Das erste Frauenteam des FC Küssnacht festigte am Samstag seine Position an der Tabellenspitze. Mit einem 4:0-Heimerfolg gegen den FC Erlinsbach banden die Küssnachterinnen ihren Verfolger erfolgreich zurück. Dank Toren von Céline Künzli, Gina Schilliger, Andrea Schuler und Géraldine Sommer war es im Nachhinein eine relativ klare Angelegenheit. «Das Team hat nahtlos an den starken Auftritt im Cup angeknüpft und sich diesen Sieg verdient», so Trainer Remo Zwyssig.

Spielbericht ESC Erstfeld: Dramatik pur

Mit Küssnacht kam ein Team welches in der bisherigen Meisterschaft auch erst an Rothenburg gescheitert ist. Die Differenz zwischen den Rängen besteht lediglich aus mehreren Unentschieden. Sie haben im Cup FC Altdorf I eliminiert, daher wusste man dass es ein hartes Stück Arbeit wird an diesem Sonntagnachmittag. Das Schlussresultat von 2:2 fühlt sich dann für den ESC aufgrund des dramatischen Spielverlaufs wohl eher wie ein Punktverlust statt Gewinn an.

Vor der beachtlichen Rekordkulisse von fast 190 Zuschauern ging es anfänglich noch Verhalten los. In der 9. Minute änderte sich dies jedoch mit einem Freistoss von Gian-Luca Tresch auf Fabian Gerig. Leider klatschte der Ball an die Latte. Die Gangart der Gäste machte deutlich, dass sie gewillt waren den Erstfeldern den Spielfluss zu nehmen. Der wirblige Samuel Baumann entwischte aber trotzdem Mal für Mal auf der linken Seite, so konnte er nach gut 15 Minuten den Ball schön in die Mitte zu seinem Bruder Silvan legen, welcher gekonnt zur Führung verwertete. Ein paar Minuten später dann Aufregung im Strafraum der Erstfelder nachdem ein Küssnachter am Boden lag und auf Halten monierte, der Schiedsrichter die Situation jedoch anders taxierte. Die Aufregung wich jedoch wenig später Jubel, denn nach einem Einwurf wurde der Ball hoch in den Sechzehner verlängert wo Antonio Linares den Ball an Markus Bürgler vorbeizuspitzeln vermochte. Die harte Gangart des Gegners vermochte dieser Ausgleich jedoch nicht zu bremsen was sich dann in 3 gelben Karten bis zur Pause niederschlug. Chancen waren bis zur Pause auf beiden Seiten noch die eine oder andere auszumachen, jedoch waren die Abschlüsse zu unpräzis.

Dramatik bis zum Schlusspfiff
In der zweiten Halbzeit startete Küssnacht spielerisch besser. Die Erstfelder noch etwas im Pausenmodus bis zur 61. Minute als nach einem Eckball Nino Epp zurückgehalten wird und der Schiedsrichter korrekt auf Strafstoss entschied. Gian-Luca Tresch lief zu seinem 4. Penalty in den letzten Spielen an, diesmal jedoch zu unplatziert und der Torwart roch die richtige Ecke. Weiterhin also 1:1. In der 70. Minute auch Ausgleich was die Aluminiumtreffer anbelangt, dies sollte dann jedoch für lange Zeit die einzige gefährliche Szene bleiben. Man wähnte sich schon mit diesem 1:1 am Ende, als Sven Tresch einen Eckball treten konnte. Der Ball fand in der Mitte wieder Fabian Gerig, welcher schlussendlich im Getümmel den Ball irgendwie noch über die Linie brachte. Wahnsinn, 2:1 in der 90. Minute, nun hiess es sich nochmals zu konzentrieren und die Nachspielzeit zu überstehen. Küssnacht griff nun vehement an und kam zu einzelnen Freistössen bei welchen beiderseits gezogen und gestossen wurde. Ein solcher Freistoss führte dann kurz vor dem Schlusspfiff noch zum 2:2 Ausgleich der Gäste, nachdem ein Schuss zuerst noch abgewehrt werden konnte, stand Kevin Schilliger goldrichtig und netzte zum vielumjubelten Ausgleich ein. Sämtliche Proteste auf Foul an einem Verteidiger blieben erfolglos.

Gemischte Gefühle
Man wusste, dass mit Küssnacht ein Team zu Gast war, das teilweise unter seinem Wert geschlagen wurde mit den diversen Remis. Mit ihrem Sieg über Altdorf haben sie sicherlich bewiesen, dass sie eine gute Mannschaft haben, wenn der Tag stimmt. Mit ihrer harten Gangart haben sie dem jungen Erstfelder Team aber sicher etwas den Schneid abgekauft, sodass diese ihr Spiel während den ganzen 90 Minuten nicht wie gewohnt aufziehen konnten. Mit dem verschossenen Penalty und dem Ausgleich mit dem Schlusspfiff fühlt sich dieses Unentschieden für die Gäste wohl eher wie ein Sieg an, als ein Punktgewinn für Erstfeld, auch wenn man als ESC immernoch alles darf aber nichts muss. Die Ansprüche sind halt bereits nicht mehr die gleichen wie noch vor Jahresfrist als alles neu war in der 3. Liga.

Telegramm ESC Erstfeld – FC Küssnacht 2:2 (1:1)
Pfaffenmatt – 184 Zuschauer – SR Somasundaram – Tore: 14. Baumann Silvan 1:0. 19. Linares 1:1. 90. Gerig 2:1. 92. Schilliger 2:2. – ESC Erstfeld: Bürgler; Epp, Gerig, Arnold, Schuler; Baumann Samuel, Tresch Sven, Tresch Gian-Luca, Gisler; Ahmad, Baumann Silvan. (Tresch Fabio, Baumann Michael, Traxel Michael). – FC Küssnacht: Janner; Rössler, Ulrich, Schilliger, Lieb; Stadler, Horat, Landolt, Krüsi; Ravarotto, Linares. (Christen, Tarzia, Das Neves). – Bemerkung: 62. Tresch Gian-Luca vergibt Penalty (ESC Erstfeld).