Der SC Reiden musste nach der höchsten Saison-Niederlage (2:6) gegen den FC Zell vor einer Woche reagieren: Er tat es und besiegte den FC Nottwil mit 2:1. Dank grossem Kämpferherz und einem Rückkehrer.
Kann der SC Reiden denn nicht mehr gewinnen? Das mögen sich einige Fans der Wiggertaler gefragt haben, seit das Team um Ruedi Krummenacher zuletzt fünfmal in Folge sieglos blieb und in der Tabelle auf Rang 10 abrutschte. Zuletzt gab es zwei Niederlage nacheinander: Eine gegen den Tabellenführer Ruswil (0:1), trotz guter Leistung. Und eine gegen das damals noch sieglose Zell, nach vielen verpassten Torchancen und vielen individuellen Fehlern. Der Gegner am Samstag: Nottwil. Beim SC Reiden stand erstmals in dieser Saison Routinier Beni Koch nach langer Verletzung in der Startformation.
Es sei vorweggenommen: Der Innenverteidiger brachte dem Team viel Stabilität. Die erste halbe Stunde war geprägt von Zweikämpfen im Mittelfeld, Torchancen gab es auf beiden Seiten kaum. Reiden war bemüht, ein gepflegtes Aufbauspiel zu betreiben. Nottwil versuchte immer wieder seine Nummer 11, Michael Peter, anzuspielen. Mit Grund: Der schnelle Stürmer hatte diese Saison für sein Team getroffen. Es war dann aber Reidens Topskorer Mark Dedaj (3 Saisontore), der in dieser Partie Entscheidendes vollbrachte. Einen langen Auskick von SCR-Keeper Severin Steiner nutzte er für einen Pass in die Tiefe, den Linus Glanzmann aus (offsideverdächtiger) Position zum 1:0 ausnützte.
Den besseren Start in der zweiten Hälfte gelang den Wiggertalern. Gross waren die Torchancen zwar nicht. Gleichwohl war der SCR mehr in Ballbesitz. Insbesondere Hannes Glanzmann war auffällig, enorm war sein Laufpensum. Gleichwohl fanden mit zunehmender Dauer des Spiels die Gäste im Mittelfeld mehr Räume vor. Reiden agierte nun plötzlich zu defensiv, liess sich nach hinten drängen. Die Zuordnung in der Abwehr stimmte nach einer Standardsituation überhaupt nicht, was Nottwils Captain Pascal Bühlmann in der 66. Minute ausnützte. Er dürfte wohl selber gestaunt haben, wie viel freien Platz ihm gewährt wurde.
Der Ausgleich gab den Seesternen Auftrieb, verunsicherte auf der Gegenseite die Reider. Sollte die Partie nun zugunsten der „Notteler“ kippen? Gian Cavegn beantwortete diese Frage. Eine Minute nach seiner Einwechslung schloss er einen schönen Angriff mit seinem linken Fuss trocken und platziert zur 2:1-Führung ab. Es war gleichzeitig der Siegestreffer, weil die Reider in den Schlussminuten dank viel Kampf und Solidarität den Gäste keine Torgelegenheiten mehr zuliessen.
Telegramm SC Reiden – FC Nottwil 2:1 (1:0)
Kleinfeld. – 100 Zuschauer. – SR Erdöl. – Tore: 31. Linus Glanzmann 1:0. 66. Bühlmann 1:1. 78. Cavegn 2:1. – Reiden: Steiner; Schmid, Stutz, Koch, Jetishi; Balazi, Hannes Glanzmann, Linus Glanzmann, Gervasio, Bättig, Dedaj. (Dettwiler, Wittmann, Rodriguez, Cavegn, Dantas Cardoso Lorenzo). – Nottwil: Weingartner; Bühlmann, Schumacher, Heini, Renggli; Bislimi, Schmidiger, Hodel, Lichtsteiner, Basler; Röösli. (Jufer, Röösli, Koch).