Die Klubs warten auf grünes Licht

Auch beim SC Goldau (hier gegen den SV Muttenz) ruht der Spielbetrieb (Archivbild: topsportfotografie.ch).

Auch beim SC Goldau (hier gegen den SV Muttenz) ruht der Spielbetrieb (Archivbild: topsportfotografie.ch).

Noch immer ist unklar, wie lange der Trainings- und Spielbetrieb noch ruhen muss. Dafür ist klar, dass die Erste Liga am 10. April einen neuen Präsidenten erhält. An der ausserordentlichen GV wird der Nachfolger von Romano Clavadetscher gewählt.

An der virtuell durchgeführten Präsidentenkonferenz/Generalversammlung der Ersten Liga nahmen Vertreter aller 58 Vereine teil. Der abtretende Präsident Romano Clavadetscher und seine Kollegen des Komitees führten am Samstag aus dem Stadion Wankdorf in Bern durch die insgesamt drei Stunden.

Die Frage: Wann gehts weiter?
Eine zentrale Frage, mit der sich alle Klubs konfrontiert sehen: Wann darf das Training wieder aufgenommen werden? Und wann geht es mit der Meisterschaft weiter? Angepeilt war eine Fortsetzung des Wettspielbetriebs per Ende Februar, aber ein entsprechender Antrag beim Bundesamt für Sport (Baspo) wurde wegen der aktuellen Pandemielage abgelehnt. Die Promotion League wird als nicht mehrheitlich professionelle Liga eingestuft und muss deshalb, wie alle anderen Nicht-Profi-Ligen, weiterhin ruhen.

Dieser Entscheid löste laut Vizepräsident Markus Hundsbichler «einigen Unmut bis Empörung» aus, weil von den 16 Teams der Promotion League deren drei weiterhin trainieren dürfen, nämlich die U-21 der Super-League-Vereine Basel, Zürich und Sion. Den anderen 13 Mannschaften ist das Training strikt untersagt. Hundsbichler erklärte: «Es handelt sich um eine behördliche Vorgabe.» Klar ist, dass der Re-Start nicht von heute auf morgen erfolgen wird, sondern nach einer vierwöchigen Vorbereitungszeit.

Wenn die Saison bis zum 30. Juni 2021 vollständig absolviert werden soll, also inklusive Aufstiegsspiele, werden einige Wochentagsrunden unvermeidlich sein. Um die Meisterschaft werten zu können, müssen mindestens 50 Prozent aller Partien ausgetragen worden sein. Bei einem Abbruch erhielte der zu dem Zeitpunkt Tabellenerste der Promotion League zumindest die Möglichkeit, gegen den Letzten der Challenge League eine Barrage zu bestreiten.

Die Strukturreform: Vorschlag gemacht
Seit geraumer Zeit ist eine intensive Diskussion über eine Reform der Ligastruktur im Schweizerischen Fussballverband (SFV) im Gange. Die Erste Liga bezieht mit ihrem Vorschlag Position: Sie schlägt vor, die Promotion League auf 18 Vereine aufzustocken und die 1. Liga mit 3 Gruppen à 16 Teams zu bilden. Ausserdem soll der Zweitplatzierte der Promotion League in Zukunft eine Barrage gegen den Neunten der Challenge League austragen dürfen. Diesem Vorschlag hat die Mehrheit der Vereine zugestimmt. Der SFV, die Swiss Football League und die Amateur Liga müssen nun Stellung dazu beziehen.

Der neue Präsident: Wahl am 10. April
Romano Clavadetscher richtete ein paar persönliche Worte an die Versammlungsteilnehmer. Es sei ihm eine Ehre gewesen, sechs Jahre lang das Amt ausüben zu dürfen. Aufgrund beruflicher und persönlicher Gründe entschloss er sich, nun aufzuhören. Der Präsident, der am 13. Januar seinen Rücktritt bekanntgeben hatte, appellierte an die Solidarität: «Wir müssen noch stärker zusammenspielen, gerade in dieser schwierigen Zeit ist der Zusammenhalt besonders wichtig.» Mit ihm stellt sich auch Philippe Hertig, Mitglied des SFV-Zentralvorstandes, nicht mehr zur Wiederwahl. Auch für ihn waren persönliche Gründe sowie die berufliche Auslastung ausschlaggebend. Das Duo hinterlässt Spuren. Unter anderem hat es sich auch für das Projekt Entwicklung Online eingesetzt und zuletzt dafür, dass mit dem ehemaligen Profi-Fussballer Jérémy Manière ab dem 1. Februar ein Geschäftsführer eingestellt wurde. Mit ihm soll die Professionalisierung des Betriebs vorangetrieben werden.

Die Nachfolger von Clavadetscher und Hertig werden an der ausserordentlichen Generalversammlung am 10. April bestimmt. Die weiteren Vorstandsmitglieder Marco Di Palma, Markus Hundsbichler, Urs Reinhard, Bruno Tanner und Christian Yerly hingegen machen weiter: Sie alle wurden für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Und für die Übergangszeit bis am 10. April wird ein alter Bekannter beratend zur Seite stehen: Kurt Zuppinger, Ehrenpräsident der Ersten Liga, wird diese Rolle übernehmen. Aber er betonte auch: «Ich stehe nicht als neuer Präsident zur Verfügung.»

Die nächste GV im Wallis
Die Präsidentenkonferenz/Generalversammlung 2021 findet am 5./6. November statt. Gastgeber wird der FC Naters sein.