Der SC Kriens spielt zuhause im Abstiegskampf 1:1-Unentschieden gegen Xamax und sichert sich damit einen wichtigen Punkt.
Einmal auch ein Tor in der Nachspielzeit schiessen, nicht eines bekommen, nein, eines schiessen. Gestern waren die Krienser verdammt nahe dran. Ein Abstauber aus sieben Metern, aber irgend ein Xamax-Bein flog zwischen Ball und grünweisser Glückseligkeit.
So bleibt es bei einem Punkt. Das geht eigentlich in Ordnung, wäre da eben nicht diese 92. Minute gewesen. Ansonsten wars eine Partie auf Augenhöhe. Chancen gab es nicht im Minutentakt. Weder hier noch da. Und wenn, dann hatte der SCK die Tormöglichkeit. Patrick Luan mit dem Kopf und Izer Aliu nach einer schönen Ulrich-Flanke. Liri Mulajs guten Schuss nach dem Seitenwechsel kann auch noch hinzugezählt werden.
Sonst war es eine Partie mit vielen Duellen im Mittelfeld, oft um zweite Bälle. Viel Tempo. Kämpfen und laufen, die Basiselemente passten wieder bei den Innerschweizern. Da war viel Wille drin, viel Kampfkraft.
Und irgendwann ging Xamax in Führung. Aus dem Nichts. Denn eigentlich waren die Krienser besser im Spiel. Hatten mehr Ansätze in der Offensive, liessen dem Gegner wenig Entfaltungsraum. Das Gegentor war ein Nackenschlag. Der SCK brauchte einige Minuten. Rappelte sich aber wieder auf, versuchte nach vorne zu spielen, aber es fehlten etwas die entscheidenden Einfälle.
Aber, die Krienser bissen sich rein. Bäumten sich auf, auch wenn manches nicht gelang. Helios Sessolo kam zu seinem Debüt im SCK-Dress. Und Dario Ulrich fasste sich dann nach gut 80 Minuten ein Herz, drosch das Leder von 18 Metern aufs Tor, Walthert konnte nur abklatschen und Mark Marleku war zur Stelle. Ausgleich. Wunderbar. Verdient.
Und so könnte diese Matchbericht beendet werden. Wäre da diese 92. Minute nicht gewesen. Nun gut, irgendwann wird so ein Spiel auch auf Krienser Seite kippen. Wenn nicht gestern, dann morgen. Schön auch, wie die Mannschaft direkt nach dem Schlusspfiff zusammenstand und sich für die weiteren Aufgaben einschwor. Kriens-Torschütze Marleku sagte hinterher gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Wir haben bis zum Schluss gekämpft und wir werden weiterkämpfen.»
Telegramm SC Kriens – Neuchâtel Xamax 1:1 (0:0)
Kleinfeld. – 5 Zuschauer. – SR Dudic.
Tore: 59. Mafouta 0:1. 82. Marleku 1:1.
Kriens: Brügger; Urtic, Alessandrini (71. Djorkaeff), Berisha, Costa; Kukeli (81. Sessolo), Mistrafovic (71. Kryeziu), Aliu; Mulaj (61. Yesilçayir); Ulrich, Luan (61. Marleku).
Neuchâtel Xamax: Walthert; Mveng, Gomes, Kaiser; Parapar (72. André), Corbaz (46. Beloko), Dominguez, Kempter (56. Morina); Mutombo (46. Morgado); Nuzzolo (80. Koura), Mafuta.
Bemerkungen: Kriens ohne Follonier und Busset; Xamax ohne Djuric, Basha, Ouattara, Bangura, Frick, Dugourd und Saiz (alle verletzt). 62. Lattenschuss Dominguez. Verwarnungen: 11. Mafouta (Schwalbe), 19. Walthert, 25. Corbaz, 35. Mistrafovic (Fouls), 50. Kempter, 68. Ulrich (Schwalben).
