
Heute Samstag trifft der HSV zu Hause gegen Hergiswil. Es ist vorerst der zweitletzte Auftritt in der Drittliga. Die Mannschaft von Trainer Bosshard möchte sich mit Abstand aus der Liga verabschieden und wird danach alles daransetzen baldmöglichst dorthin zurückzukehren.
Wenn der HSV am Samstag zum letzten Heimspiel auf dem Bogenhüsli aufläuft, schwingt, nebst der Vorfreude über die Wiederaufnahme der Meisterschaft, auch ein bisschen Wehmut mit. Aufgrund der verkürzten Saison wird es der jungen Mannschaft in der Rückrunde verwehrt bleiben, um den Ligaerhalt kämpfen zu können. Stattdessen steigt Hildisrieden in der Saison 2020/2021 nach lediglich elf Partien ab. Sicherlich hätte es sich der HSV mit den bisher beherzten, leidenschaftlichen und mutigen Auftritten in der Vorrunde verdient, die deutlichen Fortschritte unter Beweis zu stellen. Mutig war es auf jeden Fall mit einer teils sehr jungen und unerfahrenen Truppe in der 3. Liga anzutreten. Die Mannschaft ist nur mit wenigen Routiniers gespickt, von denen zwei aus einer längeren Verletzungspause zurückkehrten.
Auch als es mit der Punkteausbeute nicht optimal lief, mit dem Abstiegsgespengst im Rücken, wich Trainer Bosshard nicht von seinen Plänen ab und schenkte sämtlichen vorhandenen Spielern im Kader maximales Vertrauen, denn zeitweise stand tatsächlich fast eine ganze A-Juniorenmannschaft auf dem Platz, inklusive einem damals erst 15jährigen Stammtorhüter. «Wir bezahlten für den Umbruch in entscheidenden Situationen schon sehr viel Lehrgeld. Rückblickend würde ich jedoch alles wieder genau gleich machen. Wenn es jetzt halt zwischenzeitlich eine Liga tiefer weitergeht, nehmen wir das in Kauf. Das wirft niemanden aus der Bahn. Es ist erfreulich zu sehen, wie sich alle Spieler im Team entwickelten. Ich bin stolz auf die Jungs» sagt der 42jährige Urner Trainer, der voller Tatendrang der neuen Saison entgegenblickt.
Die Zuversicht ist gross die Saison mit einem sportlichen Erfolgserlebnis abzuschliessen, auch wenn der HSV personell nicht aus dem vollen schöpfen kann. Es verbleiben zwei Spiele, damit die Null auf dem Punktekonto korrigiert wird. Bei den Testspielen zu Vorbereitung präsentierte sich die Mannschaft von sehr unterschiedlichen Seiten. Das erste Spiel nach über sieben Monaten ging dann auch reichlich in die Hosen als man beim Drittligisten FC Grosswangen eine Klatsche kassierte, doch wer will es der Mannschaft nach reduziertem Training und fehlender Matchpraxis verübeln. Im Anschluss zeigte der HSV bei einem weiteren Drittligisten, SC Steinhausen, eine starke Reaktion (3:1), verbunden mit einer markanten spielerischen Steigerung.
Beim letzten Test gegen den Zweitligisten FC Altdorf schlug sich die Mannschaft bravourös und leistete eine beachtliche Gegenwehr, vor allem in der zweiten Halbzeit. Das Resultat (2:5) war ohnehin reine Nebensache. Was man nun gegen Hergiswil II und Alpnach erwarten darf, ist schwierig einzuschätzen, zumal für beide Gegner auch bereits die sportlichen Entscheidungen gefallen sind. Möglicherweise könnte es zu einem abwechslungsreichen Schlagabtausch kommen, weil nirgends mehr Druck existiert. Während Hergiswil II auch in der kommenden Spielzeit in der 3. Liga mitspielt, tritt der FC Alpnach den Gang in die 4. Liga an. Für den HSV ist allerdings klar, dass man sich mit Anstand und einer engagierten Leistung aus der 3. Liga verabschieden möchte. Das entspricht auch vollumfänglich der Charaktereigenschaft des Teams.
Was die neue Saison betrifft laufen die Kaderplanungen auf Hochtouren. Mit Mattia Hüsler (16), Simon Ruckli (17), Nils Röösli (17) und Gian Betschart (17) schafften bereits vier weitere junge Nachwuchskräfte den Sprung ins «Eis». Möglicherweise stossen noch zusätzlich zwei bis drei ebenfalls junge Spieler zum Kader. Torhüter Diego Heller (16) verlässt, wie bereits im letzten Sommer vorgängig vereinbart, den Verein. Er wird sich ausschliesslich auf seine Karriere beim FC Luzern konzentrieren und somit keine Doppellizenz mehr lösen. Für ihn stösst neu Martin Stocker (24) zum Team.