
In einer äusserst unterhaltsamen Partie lieferten sich der FC Ruswil und der FC Algro ein wahres Schützenfest. Am Ende behielt das Heimteam die Oberhand. Mit dem Aufstieg in die 2. Liga wird’s für den Gruppensieger trotzdem nichts.
Für die Ruswiler war die Partie gegen den FC Algro so fast wie ein inszeniertes Aufstiegsspiel. Mit einem Sieg hätte man seine Hausaufgaben gemacht, gleichzeitig musste man auf einen Ausrutscher von einem der anderen Gruppenleader Rothenburg oder Sins hoffen. Bekanntlich gaben sich diese beiden aber keine Blösse. Für den Gast aus Altbüron ging’s auf dem Schützenberg nicht mehr um sehr viel. Klar, man wollte die Saison mit einem positiven Resultat abschliessen. Oberstes Credo war jedoch, nicht noch irgendwelche Verletzungen oder Sperren einzufangen. Denn bereits in zwei Wochen geht’s mit der Vorbereitung auf die neue Saison wieder los. Und in dieser neuen Spielzeit will man beim FC Algro wieder etwas reissen.
Binaku macht’s wie Schick…
Völlig befreit von jeglichem Aufstiegsdruck übernahmen die Hinterländer das Spieldiktat in der Startphase. Nach nur fünf Minuten ein erster gefährlicher Angriff über links. Gashis scharfe Hereingabe «klärte» der Ruswiler Captain Matthias Bühlmann spektakulär, in dem er den Ball einfach mal ans eigene Lattenkreuz drosch. Wenig später war die Führung der Gäste aber Tatsache. Dies durch einen Genie-Streich von Arbias Binaku. Dieser wurde in der eigenen Platzhälfte gefoult, reagierte aber blitzschnell und schoss den Freistoss praktisch aus dem Stand über das halbe Spielfeld zum 0:1 in die Maschen. Ganz im Stile von Tschechien- Star Patrik Schick. Algro dominierte in der Folge weiter und erhöhte nach einer Viertelstunde auf 0:2. Der selbst gefoulte Binaku traf vom Elfmeterpunkt. Nur drei Zeigerumdrehungen später hatte Rouven Corti alleine vor Goali Schärli die goldene Chance auf das 0:3. Doch sein Chip-Versuch missriet. Es wäre wohl so etwas wie eine Vorentscheidung gewesen in dieser Partie.
So waren die Ruswiler immer noch mit einem Bein im Spiel. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde musste Sven Geiser seinen Platz verletzungsbedingt räumen. So mussten die Gäste in der Defensive umstellen, und zu allem übel konnte das Heimteam in derselben Minute verkürzen. Philippe Steinmann düpierte Goali Cédrice Häfliger mit einem Freistoss von der Strafraumecke. So, Ruswil war also wieder im Spiel. Fortan begegneten sich die Teams auf Augenhöhe. Philippe Steinmann stellte dies kurz vor der Pause auch Resultatmässig klar. Sein Gewaltshammer aus 20 Metern in der Torwinkel war ebenso sehenswert, wie Binakus 0:1. Doch damit noch nicht genug aus Durchgang Eins. In der Nachspielzeit gingen die Platzherren gar noch in Führung. David Simon reüssierte im Sechzehner am schnellsten und stellte auf 3:2.
Standards entscheiden das Spiel…
Auch die Startphase der Reprise gehörte der Schützenberg-Elf. Sie waren nun eindeutig Spielbestimmend und konnten so auch das Skore erhöhen. In der 50. Minute traf Philippe Steinmann zum dritten Mal ins Schwarze zum 4:2. Die Vorentscheidung zugunsten der Einheimischen war also gefallen. Oder doch nicht? Die Algroaner schalteten nun wieder einen Gang höher und legten einen 10-minütigen Zwischensprint ein. So konnten sie durch Tore von Marcel Koller und Liberat Gashi wiederum ausgleichen.
Was für ein Spiel auf dem Schützenberg in Ruswil! Beide Offensivreihen stellten die gegnerische Abwehr immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Nun war aber wieder das Groenendijk-Team am Zug. Einen Steinmann-Corner nickte Matthias Bühlmann wuchtig zur erneuten Führung unter die Latte. Und auch das 6:4 hatte die Entstehung in einem Eckball. Diesmal war Leandro Nunes Coelho mit dem Kopf zur Stelle. Die Hinterländer konnten in der Folge nicht mehr reagieren. So blieb es bei diesem 6.4 für die Ruswiler, welche sich nach Spielschluss damit abfinden mussten, dass dieser Sieg am Ende wertlos blieb. Da mit Sarnen und Aegeri bereits zwei IFV Vereine als Absteiger aus der 2. Liga Inter feststehen, und somit nur zwei Drittligisten zur Promotion zugelassen sind, musste man die Gratulationen nach Sins und Rothenburg überbringen.
Cédrice Häfliger zu Schötz – Keller, Huwiler und Achermann kommen…
Für den FC Algro ist die Saison damit nach nur einem Spiel wieder zu Ende. Doch wie erwähnt startet das Bossart-Team in gut zwei Wochen mit der Vorbereitung zur neuen Saison. Kickoff-Day ist am Samstag, 10.Juli mit einem ersten Testspiel gegen den Hildisrieder SV. (16.00h, Aengelgehr Altbüron). Betreffend der Kaderplanung ist vieles bereits in trockenen Tüchern. Vom aktuellen Kader haben, bis auf Stammgoali Cédrice Häfliger, alle Spieler ihren Verbleib auf dem Aengelgehr bestätigt. Häfliger wechselt zum FC Schötz. Als neuen Torhüter konnten die Verantwortlichen Yannick Keller vom FC Willisau gewinnen. Zudem konnten mit Sandro Huwiler und Matthias Achermann zwei erfahrene Defensiv-Allrounder vom Absteiger Schötz II verpflichtet werden.
Telegramm FC Ruswil – FC Algro 6:4 (3:2)
Schützenberg – 200 Zuschauer .
Tore: 08. Binaku 0:1; 15. Binaku (Foulpenalty) 0:2; 28. Steinmann 1:2; 43. Steinmann 2:2; 45+1. Simon 3:2; 50. Steinmann 4:2; 53. Koller 4:3; 60. Gashi 4:4; 64. Bühlmann 5:4; 79. Nunes Coelho 6:4.
Ruswil: Schärli; Schäfer, Vogel, Bühlmann, Florin; Groenendijk, Meier, Steffen, Simon, Nunes Coelho, Steinmann (Tomaj, Lötscher, Hofstetter, Helfenstein).
Algro: Häfliger; Sven Geiser, Affentranger, Rontea, Salihaj; Koller, Louis Geiser, Alusi, Binaku, Corti; Gashi (Peter, Oetterli, Hofer).
Bemerkungen: Algro ohne Imbach, Nyanimani (verletzt), Derendinger, Grüter, Blum (abwesend).