
Bereits am Freitagabend traf der Hildisrieder SV auf den Tabellenletzten FC Alpnach. Beidseitig wurden Spieler verabschiedet, u.a. auch FCL Leihgabe Diego Heller (16).
Beim Abschlusstraining am Donnerstagabend herrschte, wie fast immer beim HSV, eine ausgelassene und entspannte Atmosphäre und doch war etwas anders als sonst. Ein letztes Mal hechtete die FCL Leihgabe Diego Heller, in Diensten des HSV, auf dem Trainingsplatz den Bällen hinterher. Zuvor erhielt er ein kleines Abschiedsgeschenk von der Mannschaft. Im Gegenzug spendierten Diego Heller und sein Vater während des EM-Spiels Holland gegen Österreich ein paar kühle Getränke inklusiv einem Imbiss.
Der erst 16jährige konzentriert sich in der neuen Saison ausschliesslich auf seine Aufgabe beim FC Luzern und wird versuchen bei der U18 resp. U21 entsprechend Fuss zu fassen. Aus diesem Grund gibt es keine Doppellizenz mehr, sehr zum Bedauern von Trainer Bosshard. «Diego kam als 15jähriger zu uns. Wie er sich in einem Jahr gesamthaft entwickelte, ist einfach genial. Ich kann mich an keinen jüngeren Stammtorhüter in der 3. Liga mit einer derartigen Qualität erinnern. Für mich war er ausnahmslos vorbildlich mit seinem Einsatz, dem Verhalten auf- und neben dem Platz sowie der Loyalität gegenüber dem Verein und der Mannschaft. Wir werden ihn alle vermissen, nicht nur wegen seinen Qualitäten als Torhüter». Durch die wertvolle Erfahrung bei den Aktiven, gelang es ihm, in Verbindung mit den täglichen Trainingseinheiten beim FCL, sich stetig zu verbessern. Diego Heller geht mit einem lachenden und weinenden Auge. «Ich bin dem HSV und Trainer Bosshard sehr dankbar. Die Kameradschaft hier ist super. Ich erhielt die Möglichkeit mich weiterzuentwickeln. Meine Zeit beim HSV behalte ich in ausgesprochen guter Erinnerung». Demnach hütete der Jungspund am Freitagabend in Alpnach das letzte Mal den Kasten der Blau-Schwarzen.
Im Hinblick auf die Partie gegen Alpnach fehlten insgesamt neun Spieler. Allzu viele Optionen standen Trainer Bosshard nicht zur Verfügung, zumal sich auch noch Noah Villiger krankheitsbedingt kurzfristig abmeldete. Immerhin kehrte Fabio Ruckli nach einjähriger Pause zurück, wies jedoch verständlicherweise einen Fitnessrückstand auf. Die Mannschaft wollte gegen Alpnach drei weitere Punkte einfahren, um die Saison aus sportlicher Sicht einigermassen versöhnlich abzuschliessen. Wer die Mentalität der jungen HSV-Truppe kennt, der weiss, dass man niemals eine Partie «schleifen» lässt, egal ob es eine tabellarische Wichtigkeit besitzt oder nicht. Begleitet von Blitz, Donner und Regen entwickelte sich ein munteres Spiel auf dem Kunstrasenplatz von Alpnach. Manche Spieler bekundeten Schwierigkeiten mit der Standfestigkeit, weil es teilweise in Strömen regnete und an manchen Stellen der altertümliche Platz einige Herausforderungen bot nicht mit den Schuhen in einem Spalt hängenzubleiben. Ausreden sucht man jedoch beim HSV keine, denn die Bedingungen waren für beide Teams gleich. Nach zwei Minuten landete ein Schuss von Jonas Villiger am Pfosten. Auch Alpnach kam zu Chancen doch Torhüter Heller zeigte eindrücklich, weshalb er in der Nachwuchsabteilung vom FCL ausgebildet wird. Mit einer Nullnummer zur Halbzeit schritten beide Teams in die Kabine.
In der 50. Minute erzielte Alpnach nach einem Standard per Kopf das 1:0. Nur eine Minute später doppelte der Gastgeber nach. Ein Schock für die junge Mannschaft, denn bis Dato führte man die feinere spielerische Klinge, zeigte sich leider vor dem Tor zu hektisch und zu wenig konsequent. Der Anschlusstreffer durch Silas Gumann brachte ein wenig Hoffnung auf einen Punktgewinn zurück. Alpnach kam kaum noch aus der Defensive. Hildisrieden drückte, powerte und suchte vehement den Ausgleich. Sogar der inzwischen für Heller eingewechselte Torhüter Betschart stürmte bei der letzten Aktion in den Straftraum.
Es nützt nichts! Alpnach siegte mit 2:1 und drängte den HSV auf den letzten Tabellenplatz zurück. Die Enttäuschung war riesig. Vor allem Trainer Bosshard wirkte reichlich bedient. «Läuferisch und kämpferisch agierten wir wiederum sensationell, doch es fehlte irgendwie der geordnete Spielfluss sowie die letzte Konsequent in der gegnerischen Zone. Ob es schlussendlich mit dem, aus meiner Sicht, nicht mehr 3. Liga tauglichen und gefährlichen Platz zu tun hat, ist für mich nicht relevant. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Punkt.». Bereits diese Woche testet der HSV gegen Engelberg und setzt somit den Trainingsbetrieb ohne Pause fort, um für die neue Saison gerüstet zu sein. Ziel ist der sofortige Wiederaufstieg.
Telegramm FC Alpnach – Hildisrieder SV 2:1 (0:0)
Städerried. – 80 Zuschauer. – Tore: 50. Hellmüller 1:0. 53. Imfeld 2:0. 70. Gumann 2:1. – Alpnach: Schelbert; Burch, Dillier, Janick Wetterwald, Hellmüller; Mala, Bucher, Lötscher, Imfeld; Sägesser, Costa. (Baumeler, Joel Wetterwald, Nico Wallimann, Küng, Bittel, Jan Wallimann. – Hildisrieden: Heller; Jost, Müller, Estermann, Schmid; Simon Ruckli, Wiederkehr, Villiger, Joel Krieger; Strazzella, Contreras. (Burri, Fabio Ruckli, Gumann).