FC Sins unterliegt dem FC Littau im Cupfinal

Die Littauer feiner den IFV-Cupsieg 2021 (Bild: FC Littau).

Die Littauer feiner den IFV-Cupsieg 2021 (Bild: FC Littau).

Spielbericht FC Littau:

Ein aufsässiger FC Littau holte sich nach einem 1 : 0 Sieg gegen den neuen Aufsteiger FC Sins den Cup. Es lief die 98. Minute als der sehr gut pfeifende Schiedsrichter die Partie abpfiff. Nun war der Deckel der Emotionen gehoben, und die Littauer konnten sich als Cupsieger 2021 feiern lassen, herzliche Gratulation.

Auf einem hervorragenden Terrain waren es die Littauer, welche gleich nach dem Anpfiff die Schlagzahl vorgaben. Es dauerte jedoch bis zur 25. Minute, als der agile Verteidiger Simon Cook alleine vor dem Torhüter der Einheimischen auftauchte, jedoch sein Geschoss neben dem Tor landete. Es ging nur immer in eine Richtung, und es waren die Littauer, welche die Fackel in die Hand nahmen und immer wieder mit brillianten Ballstafetten ein Feuerwerk zündeten. Es war jetzt eine andere Gewichtsklasse auszumachen, doch der Torhüter der Einheimischen legte immer wieder sein Veto ein. Der Hallo wach Moment war nun sichtbar, doch die zwei Viererketten der Sinser machten es den Littauern nicht leicht, die spielerische und technische Klasse vorerst in Toren umzusetzen.

Es wurde eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für den Torhüter des FC Littau gesucht, denn kein Schuss musste er in der ersten Halbzeit abwehren. An diesem Abend war die ganze Mannschaft des FC Littau nicht zu schade, auch die defensive Arbeit in den Vordergrund zu stellen.

Die zweite Halbzeit war ein Abziehbild der ersten ersten 45. Minuten. Es waren die Littauer, die mit einer Kadenz einer Nähmaschine auftraten, doch die vielbeinige Abwehr der Gäste konnte immer wieder klären. In der 55. Minute war die Annäherung an ein Tor da, doch der

junge Adiller fand aus fünf Metern nach einem Fünfsternepass von Dominik Britschgi mit der Pose eines Handballtorhüters seinen Meister, unglaublich. Es war immer wieder der Torhüter der Einheimischen, welcher als Partykiller die Littauer zum Verzweifeln brachte. Es lief bereits die 85. Minute, als Simi Britschgi mit einem Zuckerpass von Ivo Schorno bedient wurde. Mit seiner Schnelligkeit drang er in den Strafraum ein, und drosch die «Murmel» unhaltbar zum verdienten 1 – 0. Nun war die Messe gelesen, der Zahn gezogen und die vielen Littauer Zuschauer konnten nach vielen Jahren der Abstinenz den Cupsieg feiern.

Die Cupreise geht nun weiter, und so hoffen die Littauer auf eine göttliche Wirkung, dass die Cupfee (Datum ist noch nicht bekannt) es gut meint. Sie hätten es verdient.

Spielbericht FC Sins:

Bei der 2. Teilnahme an einem Cup-Endrundenspiel wollte der FC Sins die Sensation schaffen und sich erstmals in der Vereinsgeschichte zum Cupsieger küren.

Vor dem Spiel zeigte sich Benno Burkard, Präsident des FC Sins, äusserst zuversichtlich. Als Unterklassiger gelte man automatisch nicht als Favorit, so der Vereinspräsident, doch die Mannschaft habe sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale eine grossartige Leistung gezeigt und er traue ihr auch im Finale den Cupsieg zu. Mit dem FC Littau wartete jedoch ein starkes Team auf die Gastgeber. Es war also alles angerichtet auf dem Letten für einen spannenden Showdown.

Keine Tore in den erstem 45 Minuten
Die Partie startete nur schleppend und es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich die erste offensive Szene abzeichnete. Nach einem Freistoss der Platzherren und dem Ballverlust ging es blitzschnell in die andere Richtung. Littaus Simon Britschgi kam im Strafraum an den Ball und hatte ein freies Schussfeld vor sich. Im letzten Moment konnte Jan Kalt sich in den Schuss werfen und zum Eckball ablenken. Während die Littauer langsam den Weg ins Spiel fanden, hatten die Platzherren ihre Mühe, den Rhythmus zu finden. Kurz vor der Halbzeitpause spielten sich die Gäste noch einmal zwei schöne Chancen heraus, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Ohne Tore ging es also in die Kabine.

Niederlage in letzter Minute
Nach dem Seitenwechsel kamen endlich auch einmal die Sinser in den gegnerischen Strafraum. Der Littauer Schlussmann verhinderte jedoch den Sinser Führungstreffer. Im direkten Gegenzug wurden die Reflexe vom Sinser Torhüter Patrick Kohler auf die Probe gestellt. Einen satten Schuss von der rechten Seite lenke der Keeper mit seinem Bein mit etwas Glück am Tor vorbei.

Man stellte sich schon auf eine Verlängerung auf dem Sinser Letten ein. Bis zur 87. Spielminute. Simon Britschgi tankte sich durch die Sinser Verteidigung und erzielte abgeklärt den späten ersten Treffer der Partie. So kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit blieb der Heimmannschaft kaum noch Zeit, um auf dieses Gegentor zu reagieren. Durch einen Standard in der 91. Minute hatte der grossgewachsene Verteidiger Tim Oechslin dann den Ausgleich auf dem Kopf, traf jedoch den Ball nicht richtig und köpfelte ihn am Tor vorbei. Nach weiteren vier Minuten Nachspielzeit pfiff der Unparteiische die Partie ab – Cupsieger der Saison 20/21: der FC Littau.

«Es war eine starke Saison»
Spielertrainer Samuel Lustenberger stand die Erschöpfung nach der Partie deutlich ins Gesicht geschrieben. Es seien kräfteraubende Partien gewesen, die die Sinser innert zwei Wochen absolviert hätten.

Aber es waren nicht nur Ausdauer und Kraft, die an diesem Abend den Unterschied machten: «Heute waren es ganz viele kleine Sachen, die nicht ineinandergepasst haben. (…) Littau hat heute das bessere Spiel gemacht, das kann man so sagen. Der Sieg ist verdient. An einem Cupmatch kann schlussendlich alles passieren und heute haben wir leider 0:1 verloren.»

Und dennoch: Das klare Saisonziel – der Aufstieg in die 2 Liga – wurde deutlich erfüllt. «Es war eine starke Saison, wir haben gerade einmal 2 Niederlagen hinnehmen müssen.» Jetzt ist erst einmal die verdiente Sommerpause angesagt, in der die Geschehnisse verarbeitet werden können. Bereits Anfang/Mitte August geht es jedoch schon wieder los mit der Saison 21/22 und dem FC Sins in der 2. Liga.

Telegramm FC Sins – FC Littau 0:1 (0:0)
Sportplatz Letten, Sins. 500 Zuscbauer.
Tore: 87. Britschgi Simon, 0:1.
FC Sins: Kohler; Gumann, Kalt, Oechslin, Niederberger Alex; Mourad, Niederberger Sven, Lustenberger (83. von Flüe Marc), Özdemir (64. Müller); Bertelsen (79. Arnold), Mavembo.
FC Littau: Grüter; Cook, Gilli, Bächler, Milakovic (71. Colatrella); Adiller, Britschgi Simon (93. Baumann Nicola), Schorno, Britschgi Dominic; Baumann Luca (89. Machado), De Jesus (94. Markovic).