Späte Wende bringt Hitzkirch auf die Verliererstrasse

Konsterniertes Team FC Hitzkirch nach dem vergebenen Sieg (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Konsterniertes Team FC Hitzkirch nach dem vergebenen Sieg (Archivbild: REGIOfussball.ch).

Hitzkirch verspielte in den Schlussminuten einen schon fast sicher geglaubten Sieg. Gestohlen haben diesen die Einheimischen aber nicht. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Kickers ein klares Chancenplus.

Zu beneiden war FCH-Trainer Markus Winiger schon vor dem Spiel nicht. Mit Patrick Herzog und Patrik Bucher fielen verletzungs- und familiär bedingt gleich beide «Abwehrhäuptlinge» aus. So kam der junge Basil Elmiger zum ersten Mal in der Startelf zum Einsatz. Auf dem sehr holprigen und extrem schwer bespielbaren Hauptspielfeld auf Tribschen taten sich beide Mannschaften von Anfang an schwer, irgendwelche Kombinationen oder ein gepflegtes Passspiel aufzuziehen. Torgefahr entstand nur durch stehende Bälle, aber die hatten es vor allem auf Seiten der Rotschwarzen in sich.

Erst musste Verteidiger Samuel Nurmi in Stuntman-Manier eine herrliche Direktausnahme aus der Drehung per Kopf abwehren (17.), danach verpasste Presas mit einem Kopfball nach einem Corner die Führung für das Heimteam (22.). Wirklich Glück hatten die Gäste aber, als Giuliano den Ball aus 10 Metern an den rechten Pfosten donnerte (28.). Der Führungstreffer für die Tribschen-Elf schien in dieser Phase nur noch eine Frage der Zeit. Aber es hätte für das Heimteam noch schlimmer kommen können. Unmittelbar vor der Pause vergab Patrick Langenstein völlig freistehend per Kopf die Gästeführung. Sein Kopfball aus 7 Metern verkam aber zu zentral, um Kickers-Goalie Cavelti wirklich zu beunruhigen.

Der zweite Umgang begann mit einem Paukenschlag. Sandro Rosenberg schickte mit einem Zuckerpass Langenstein auf die Reise und diesmal reussierte der junge Angreifer. Mit einem satten Schuss in die rechte hohe Torecke brachte er sein Team entgegen dem Spielverlauf in Führung. Dieses Tor änderte für lange Zeit die Physionomie des Spiels. Den Kickers gingen nun die Ideen aus, so dass Hitzkirch die Torgefahr lange Zeit weit weg vom eigenen Tor halten konnte. Das Team muss sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass man die sich durchaus bietenden Kontermöglichkeiten fahrig und schlecht gespielt hat, so dass diese oft mit einem Fehlpass versandeten.

So kam es, wie es fast kommen musste. Nach einem Pass in die Tiefe zog ein Kickers Stürmer allein aufs Tor los. Weil er aber den Ball auf dem unebenen Terrain nicht unter Kontrolle brachte und den Lauf fast komplett abbrechen musste, kam es zum fatalen Zusammenprall mit zwei nacheilenden Verteidigern des FCH. Den fälligen Elfmeter verwandelte der eingewechselte Maric sicher (83.). Richtig ärgerlich war aber dann die Entstehung des zweiten Gegentreffers. Wer bei diesen Terrainverhältnissen am eigenen Strafraum ein Klein-Kleinspiel aufzieht, darf sich nicht wundern, wenn es dann in die Binsen geht. Marc Syfrig, einer der wenigen FCH-Akteure in Normalform, traf bei seinem Rettungsversuch den eigenen Pfosten, von wo der Ball Komani pfannenfertig vor die Füsse fiel (89.).

Trainer Markus Winiger war nach dem Spiel konsterniert und etwas angefressen. «So was von unnötig, ein solches Tor so kurz vor Schluss noch zu kassieren.»

Am Samstag (Hegler, 18.00) gastiert das Team der Stunde in Hitzkirch. Adligenswil, das in der Drittliga-Geschichte auf dem Hegler noch nie punkten konnte, kommt mit 15 erzielten Treffern aus den letzten beiden Spielen im Gepäck ins Seetal. Da kommt eine geballte Ladung Offensivpower auf die Winiger-Mannschaft zu. Einem attraktiven und unterhaltsamen Spiel steht also nichts im Weg.
Thomas Bucher

Telegramm FC Kickers Luzern – FC Hitzkirch 2:1 (0:0)
Sportplatz Tribschen, Luzern – Tore: 47. Patrick Langenstein 0:1. 83. Ivan Maric (Penalty) 1:1.89. Noel Komani 2:1. – Kickers: Andriu Cavelti, Kevin Kisungu, Joao Ricardo Presas Abreu, Yonas Kidane, Jan Fischer, Joachim Berchtold, Sven Gehrig, Fabrizio Giuliano, Mithulan Rasakumar, Simon Rothenfluh, Noel Komani. – Hitzkirch: Nermin Badic, Marc Syfrig, Basil Elmiger, Thomas Meier, Samuel Nurmi, Simon Trottmann, Colin Moos, Sandro Rosenberg, Patrik Moura Dos Santos, Patrick Langenstein, Michael Winiger. – Verwarnungen: 80. Joel Heggli.- Bemerkung: 28. Pfostenschuss Giuliano.