Hildisrieder SV: Out in der 2. Cup-Runde

IFV-Cup: Dienstagabend-Spiel zwischen dem Hildisrieder SV und dem FC Grosswangen-Ettiswil (Bild: Reto Estermann).

IFV-Cup: Dienstagabend-Spiel zwischen dem Hildisrieder SV und dem FC Grosswangen-Ettiswil (Bild: Reto Estermann).

Für den Hildisrieder SV (4. Liga) bedeutete die 2. Runde im Cup gegen den FC Grosswangen-Ettiswil (3. Liga) leider Endstation. Gleichzeitig war es die erste Saisonniederlage.

Ein wunderbarer lauer Spätsommerabend, optimale Rasenverhältnisse, eine stattliche Zuschauerkulisse sowie ein guter Drittligisten als Gegner im Cup. Idealer Voraussetzungen also für einen unterhaltsamen Fussballabend und den bekamen die Fussballinteressenten geboten. Motiviert und voller Selbstvertrauen wartete der Tabellenführer der 4. Liga Gruppe 4 zuversichtlich auf den Anpfiff der Cuppartie gegen den Favoriten FC Grosswangen-Ettiswil. Mit Müller (17), Ruckli (17), Röösli (17), Hüsler (16) sowie Gumann (18) standen gleich fünf Jungspunde in der Startelf. Der HSV legte einen furiosen Start hin. Von einem Klassenunterschied keine Spur. Im Gegenteil; Hildisrieden spielte deutlich besser. Frech, mutig und mit viel Tempo. Wahrscheinlich überraschte die junge Truppe den Gegner mit dem forschen Auftreten. Gästetorhüter Armend Tarashaj musste bereits in der ersten Viertelstunde zahlreiche Parade zeigen, um seine Farben vor einem Rückstand zu bewahren. Ein regelrechter offensiven Sturmlauf vom HSV, der sich jeweils mit zwei bis drei Ballkontakten pro Aktion nach vorne kombinierte.

Was die Mannschaft in den ersten 30 Minuten ablieferte war, ohne eine blaue Brille auf der Nase zu tragen und ohne zu übertreiben, schlichtweg überragend. Einziges Manko war bis dato die fehlende Chancenauswertung. Ausserdem erwischte Grosswagen-Ettiswil Schlussmann Armend Tarashaj einen sackstarken Abend. Er machte einige 100% Chancen zunichte und trieb den HSV fast zur Verzweiflung. In der 33. Minute musste er sich dann doch endlich bezwingen lassen. Simon Ruckli profitierte von einem Abpraller. 1:0 für den HSV. Allerdings hätte es zu diesem Zeitpunkt bereits eine Führung mit 3 oder 4 Toren Differenz geben können respektive sogar müssen. Die Führung hielt nur kurz. Eine Unachtsamkeit, sprich zu viel Platz für den FC Grosswangen-Ettiswil im Zentrum, führte zwei Minuten nach dem Führungstreffer zum 1:1 durch Albion Ajdini. Eine sehenswerte Kombination endete mit einem gekonnten Schuss in die Ecke. Unhaltbar für HSV-Torhüter Stocker. Bis zur Pause erspielte sich der HSV weitere Chancen, blieb jedoch erneut an Tarashaj oder eben am eigenen Unvermögen hängen. Für den Favoriten war somit das Remis zur Halbzeit sehr schmeichelhaft.

Trainer Bosshard warnte seine Mannschaft während der Pause vor den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit. Grosswangen-Ettiswil würde mit Sicherheit die Schlagzahl erhöhen und Druck ausüben. Tatsächlich kam der Gast sehr druckvoll vom Pausentee zurück. Offensichtlich mit den Gedanken noch bei der tollen ersten Halbzeit, agierten die HSVler zu passiv. Fabian Ukaj setzte sich mit seiner Dynamik durch und erzielte auf eine trockene Weise das 2:1. Daniel Bucher sorgte mit dem 3:1 in der 49. Minute für eine kleine Vorentscheidung. Fortan wirbelten die schnellen Offensivkräfte der Gäste und sorgten für Nadelstiche im offensiven Bereich. Die Abstände zwischen den Linien vergrösserten sich beim HSV merklich, wodurch der Drittligist nun deutlich besser mit seinen wendigen Spielern seine Stärken entfaltete. Sie übernahmen das Spieldiktat. Beim HSV schwanden zunehmend die Kräfte. Zwar versuchte der HSV irgendwie den Anschlusstreffer zu erzielen, hätte auch die eine oder andere Chancen gehabt, aber dies war alles nicht im gleichen Masse überzeugend oder zwingend wie noch in den ersten 45 Minuten.

Grosswangen-Ettiswil bot sich genügend Platz, um seine gefährlichen Konter zu lancieren. Torhüter Stocker zeigte, wie sein Gegenüber, mehrere grossartige Paraden. Seitens HSV wollte der Ball nicht mehr ins Tor. Bezeichnet hierfür ein verschossener Penalty. Für den Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Noel Luca Luternauer mit seinen beiden Toren in der 77. und 87. Minute zum 5:1 gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes Hildisrieden. Betrachtet man die verpassten Chancen aus der ersten Halbzeit, ist der Sieg der Gäste schlussendlich sicherlich zu hoch ausgefallen. Übers Gesamte hinweggesehen stellt aber Grosswagen-Ettiswil den verdienten Sieger. Sie konnten sich deutlich steigern. Für den HSV gab es mehrere wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft. Fakt ist; die Mannschaft vom Trainerduo Bosshard/Koch befindet sich auf einem sehr guten Weg und konnte die Fortschritte eindrücklich unter Beweis stellen. Jedoch, und dies sollte ebenso nach dieser Begegnung klar sein, braucht es halt doch noch einiges, um bald wieder im Kreise der 3. Liga mitspielen zu können. Weiter geht’s für den HSV am Samstagabend mit dem wichtigen Auswärtsspiel gegen die zweite Mannschaft vom FC Emmenbrücke.

Telegramm Hildisrieder SV – FC Grosswangen-Ettiswil 1:5 (1:1)
Raiffeisen-Arena Bogenhüsli; 120 Zuschauer.
Tore: 33. Simon Ruckli 1:0, 35. Albion Ajdini 1:1, 47. Fabian Ukaj 1:2, 49. Daniel Bucher 1:3, 77. Noel Luca Luternauer 1:4, 87. Noel Luca Luternauer 1:5.
Bemerkungen: 34. Pfostenschuss HSV, 81. verschossener Penalty HSV. Beidseitig keine Karten!
HSV: Stocker; Villiger, Müller, Schmid, Gumann, Paolicelli, S. Ruckli, Röösli, Wiederkehr, Bucher, Hüsler (Burri, Burkart, F. Ruckli, Krieger).
Grosswagen-Ettiswil: Tarashaj; Wirz, Wälti, Stöckli, Bucher, Grüter, Ukaj, Baumeler, Hofstetter, Ajdini, Hodel (Gehrig, Zeder, Neziri, Luternauer).