Der Hildisrider SV holte sich auswärts bei der zweiten Mannschaft des FC Emmenbrücke immerhin einen Punkt.
Am Samstagabend um 20.30 Uhr duellierten sich der HSV und der FC Emmenbrücke II im Stadion Gersag. Für beide Teams eine enorm wichtige Partie, Einerseits galt es für den FCE den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Andererseits strebte der HSV nach der erneuten Tabellenführung. Auf einem nassen Terrain entwickelte sich ein intensives sowie abwechslungsreiches Spiel. Emmenbrücke zeigte, dass sie sich spielerisch nicht verstecken müssen. Die technisch versierten Spieler liessen ihre Fähigkeiten mit einstudierten Spielzügen aufblitzen Vor allem über aussen stürmte Emmenbrücke immer wieder gefährlich in Richtung des HSV-Strafraums. In der 20. Minute tauchte Joel Krieger allein vor FCE Schlussmann Pilss. auf. Pilss parierte den Schuss jedoch ohne Schwierigkeiten, denn Krieger’s Abschluss war einfach viel zu unplatziert.
Eine strittige Szene ereignete sich einige Minuten danach im Straftraum. Obwohl Adrian Ineichen regelwidrig von den Beinen geholt wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Sidler unverständlicherweise stumm. Mit Sicherheit eine Fehlentscheidung, die bei der Nachbetrachtung einiges an Diskussionsstoff auslöste. Vor der Pause kam es zu einem Missverständnis zwischen Hüsler und Torhüter Betschart. FCE Spieler Daniel Martin profitierte und fing den missglückten Rückpass ab. Aus naher Distanz verwertete er zum 1:0 für das Heimteam. Krieger scheiterte in der 44. Minute aus aussichtsreicher Position mit einem zweiten Versuch. Der anschliessende missglückte Nachschuss von Ruckli verabschiedete sich in den Nachthimmel von Emmenbrücke. Pause auf dem Gersag. Die Führung von Emmenbrücke nicht unverdient, führten sich doch mehrheitlich die etwas feinere spielerische Klinge.
Mit Wiederaufnahme des Spiels für die zweite Halbzeit, nahm Trainer Bosshard gleich drei Wechsel vor. Bucher, Contreras und Wicki sollten neue Impulse setzen. Obwohl der HSV einen ordentlichen Start hinlegte, erwischte Daniel Martin den HSV ein zweites Mal eiskalt. Emmenbrücke führte nach 52 Minuten mit 2:0. Bereits eine Vorentscheidung? Denkste! Wer den HSV kennt, der weiss, dass aufgeben nie eine Option darstellt. Vehement suchten den die Gäste den Anschlusstreffer. Ein Freistoss von Burri verfehlte das Gehäuse denkbar knapp. Eine Serie von Eckbällen brachte höchste Alarmstufe beim FCE, aber irgendwie fehlte immer der berühmte letzte Schritt, um nach einem ruhenden Ball erfolgreich zu sein. Wohl aus Kompensation zur Szene in der ersten Halbzeit, zeigte der Unparteiische zum Erstaunen der anwesenden Spieler plötzlich auf den Penaltypunkt. Grosse Chance für den HSV zurück ins Spiel zu finden. Raymond Wicki drückte seinen Schuss mit einer Urgewalt in die Maschen zum 1:2. Jetzt war richtig Feuer in der Begegnung. Die Gangart wurde um einiges ruppiger. Man schenkte sich keinen Meter. Wiederum war es Wicki, der nach einem ordentlichen Durcheinander im Strafraum in der 72. Minute zum 2:2 abstaubte.
Auch Emmenbrücke hätte noch mindestens einen Treffer erzielen können. Torhüter Betschart parierte einige Versuche des Gastgebers. Leider folgten nun regelmässige kleinere unnötige Unterbrechungen, weil die Emotionen beidseitig hochkochten. 10 Minuten vor Schluss schickte Schiedsrichter Sidler einen FCE frühzeitig mit einer roten Karte unter die Dusche. Das Spiel war dermassen zerfahren, dass der HSV nicht mehr von der Überzahl profitierte. Gumann, inzwischen als Stürmer eingewechselt, gehörte die letzte Aktion, als er einen bekannten Schritt zu spät kam und einen schönen Pass in die Tiefe nicht verwertete. Zusammengefasst geht das Remis in Ordnung.
Emmenbrücke trat vor allem in der ersten Halbzeit souveräner auf. Dem HSV gehörte hingegen der zweite Durchgang. Ein Punkt, welcher sich der HSV nach einem zwei Tore Rückstand, schliesslich durch eine tolle Moral verdientermassen erkämpfte. Die Zuschauer auf dem Gersag sahen ein unterhaltsames Spiel zweier Teams, die durchaus Potential für zukünftige Auftritte in der 3. Liga mitbringen. Weniger erbaulich hingegen das negative Ereignis unmittelbar nach Spielschluss, welches einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.
Telegramm FC Emmenbrücke – Hildisrieder SV 2:1 (1:0)
Sportanlage Gersag; 60 Zuschauer.
41. Daniel Martin 1:0, 52. Daniel Martin 1:1, 65. Raymond Wicki 2:1, 72. Raymond Wicki 2:1.
Bemerkungen: gelbe Karten gegen Kahraman und Ibra (FCE), Contreras, Krieger und Bucher (alle HSV), rote Karte gegen Prenk Lazri (FCE).
HSV: Betschart; Villiger, Estermann, Schmid, Burri, Ineichen, S. Ruckli, Krieger, Hüsler, Röösli, Wiederkehr, (Wicki, Gumann, F. Ruckli, Burkart, Contreras, Bucher).
FC Emmenbrücke II: Pilss, Kahraman, Bushaj, Zefi, Merino, Sadiku, Shaqiri, Martin, Boukradini, Ibra, Gagica (Shehu, Ramushi, Ibra, Bajgora, Ramushi, Lazri).