Ein Kommentar unserer Redaktion
In der Challenge League, notabene die zweithöchste Schweizer Liga, kämpfen die Vereine um den Gunst der (wenigen) noch verbleibenden Zuschauerinnen und Zuschauer. Doch schaut man auf die Anspielzeiten der aktuellen 7. Runde reibt sich der normale Fan verwundert die Augen. Anspiel unter der Woche um 18:00 Uhr? Wie soll das gehen?
Die Idee der Swiss Football League (SFL) etablierte sich in Zeiten von Corana in der letzten Saison als keine Zuschauer in den Stadien erlaubt waren. Gut war es auch damals nicht trotz Livestream – doch die Fans akzeptierten diese Anspielzeiten als notwendiges und vorübergehendes Übel in einer nicht einfachen Zeit. Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Die Fans können und wollen wieder in die Stadien. Doch geändert hat sich nichts, die unsäglichen Corona-Anspielzeiten haben sich beim Verband gefestigt und sind nun bei Wochentags Spielen fester Bestandteil geworden. Hier muss man sich fragen, ob die Verantwortlichen bei der SFL sich nicht bewusst sind, dass normale Schweizerinnen und Schweizer tagsüber einer Arbeit nachgehen?
Diese Woche steht in der Challenge League die 7. Spielrunde an. Nur Aarau gegen Wil (gestern Dienstag um 20:30 Uhr) und Xamax gegen Lausanne Ouchy (heute Mittwoch um 20:30 Uhr) spielen – abgesehen von den unsäglichen Wochentags Spielen – zu einer akzeptablen Uhrzeit. Gestern Spielten Schaffhausen gegen Thun und Vaduz gegen Winterthur um 18:00 Uhr. Heute steht die Partie Kriens – Yverdon ebenfalls um 18:00 Uhr auf dem Programm. Gehts noch? Muss sich hier der normale Arbeitnehmer fragen.
Am Beispiel der gestrigen Partie in Schaffhausen gegen Thun kann man den Irrsinn dieser Anspielzeit verdeutlichen. Sogar für viele Schaffhauser Heimfans ist die Anspielzeit um 18:00 Uhr zu früh – aber denkt man an die Gästefans dann wirds richtig bitter. Von Thun nach Schaffhausen sind es ungefähr 200 Kilometer – mit dem Auto legt man (ohne Feierabendverkehr) diese Strecke in 2 Stunden und 20 Minuten zurück. Welcher normale Arbeitnehmende hat die Möglichkeit so seinen Club auch auswärts zu unterstützen? Vermutlich die Wenigsten.
Hier müssen sich die Verantwortlichen der SFL dringend an der eigenen Nase nehmen. Die Clubs sind ebenfalls aufgefordert Einfluss zu nehmen. Denn sonst verkommt die sonst schon eher spärlich besuchte Challenge League endgültig zu einer unnötigen Randerscheinung im Fussballsport.
Auch heute Abend in der Begegnung zwischen Kriens und Yverdon wird neben dem bisher fehlenden sportlichen Erfolg der Krienser auch die Stimmung trist und traurig sein. Dies ist einem Traditionsverein wie Kriens nicht würdig. Hier darf und muss gehofft werden, dass die Verantwortlichen der Liga und Vereine im Hinblick auf die Gestaltung der Spielpläne noch zu retten sind. Ansonsten Bye Bye Challenge League!