Hildisrieder SV: Erster Platz verteidigt!

Der Hildisrieder SV feiert den Sieg gegen Emmen (Bild: Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV feiert den Sieg gegen Emmen (Bild: Hildisrieder SV).

Der HSV qualifiziert sich mit einem 2:1 Auswärtserfolg gegen Emmen souverän für die Aufstiegsrunde im Frühling 2022. Zudem bleibt Hildisrieden auf dem ersten Platz.

Die Anspannung vor der Begegnung gegen Emmen war beim Trainerstaff sowie bei den Spielern ziemlich gross. Obwohl sich der HSV von Beginn weg als Spitzenteam der Gruppe 4 etablierte, keine einzige Niederlage kassierte, blieb die Konstellation zwei Runden vor Abschluss der Qualifikation zur Aufstiegsrunde unglaublich spannend. Nur gerade zwei Punkte trennte der HSV als Leader vom sechsten Platz. Ein Sieg deswegen absolute Pflicht, um nicht noch beim abschliessenden Spiel gegen Obergeissenstein in die Bredouillen zu geraten. Auch für Emmen, bisher unter ihrem Wert geschlagen, war ein Dreier notwendig, um weiterhin von der Aufstiegsrunde träumen zu dürfen. Zwischen den beiden offensiv ausgerichteten Teams entwickelte sich eine abwechslungsreiche, intensive und schnelle Partie

Bereits nach drei Minuten stand Torhüter Betschart ein erstes Mal im Fokus als ihm, der Nervosität geschuldet, ein Ball durch die Beine rutschte. Es sollte gleichzeitig die letzte Unsicherheit des HSV-Keepers in der gesamten Partie sein. Auf der Gegenseite musste sich SCE Torhüter Roth mächtig strecken, als er ein Abschlussversuch von Ineichen gerade noch mit den Fingerspitzen aus der unteren Ecke fischte. Der SC Emmen wusste mit gefälligem Kombinationsspiel zu gefallen. In der 10. Minute flog eine scharfe Hereingabe knapp über das HSV Gehäuse. Nach einem Eckball verfehlte ein Spieler des Heimteams mit dem Kopf nur um Zentimeter. Emmen war in der Anfangsphase näher am Führungstreffer, wobei der HSV auch zwei Mal sehr knapp mit seinen Abschlussversuchen hängen blieb.

Auf dem tiefen Terrain versprangen einige Bälle in teils unerwartete Richtungen, was ein gepflegtes Spiel nur bedingt ermöglichte. Trotzdem, und dies spricht für die beiden Teams, sahen die Zuschauer eine qualitativ überdurchschnittliche 4. Liga Partie. Man schenkte sich keinen Meter aber die Partie bleib jederzeit sehr fair. Weder auf dem Platz noch auf den Spielerbänken kam Hektik auf. Trotzdem zückte der Schiedsrichter in gewissen Situationen relativ schnell eine gelbe Karte. Bis zur Halbzeit neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Torchancen gab es keine mehr zu bestaunen. Das torlose Remis entsprach dem Spielverlauf und keine der Mannschaften schien unzufrieden zu sein über die bisher gezeigte Leistung. Hildisrieden erwischte den besseren Start in den zweiten Durchgang. Sie suchten nun mit aller Konsequenz den Führungstreffer, scheiterten jedoch vorerst an der stabilen Abwehr von Emmen.

Dasselbe Bild auf der Gegenseite. Ebenso lies die HSV Abwehr mit einem überragenden Hüsler und Villiger im Zentrum nur wenig Chancen zu. Eine kuriose Szene in der 70. Minute. Ein Spieler von Emmen fiel in Straftraumnähe, der Ball kullerte zu einem weiteren SCE Spieler, der aus 20 Metern abschloss, aber der Schuss landete weit über dem Tor. Die Aktion schien vorüber zu sein. Erst Sekunden danach zeigte der Schiedsrichter auf den Penaltypunkt. Das kam für alle Beteiligten relativ überraschend. Zu 100% lässt sich die Situation nicht auflösen und vielleicht gab es tatsächlich einen Kontakt im vorhergehenden Zweikampf. Auf Proteste verzichtete der HSV, denn man wollte den Fokus aufs Spiel nicht verlieren und gebrächt hätte es aufgrund des Tatsachenentscheids ohnehin nichts. Betschart hielt den Penalty und dann auch gleich den zweiten Versuch mit einem sensationellen Reflex. Weil die HSV Spieler bei dieser Aktion allesamt gedanklich schliefen, traf der Spieler von Emmen dann doch noch beim dritten Versuch in die Maschen. Ärgerlich, denn mit einem konsequenteren Eingreifen wäre das Gegentor zu verhindern gewesen, zumal Betschart gleich zwei Mal parierte.

Inzwischen schaltete der HSV wieder einen Gang höher, drückte und drängte Emmen nun immer häufiger in die eigene Platzhälfte. Wicki hämmerte nach einem Eckball das Leder unhaltbar ins Tor zum Ausgleich. Ein Spieler von Emmen erhielt die zweite gelbe Karte, was einen Platzverweis mit sich zog. Durchaus eine harte Entscheidung. Nur fünf Minuten später zeigte der Unparteiische auf den Penaltypunkt bei Emmen. Schmid wurde nach einem beherzten Sololauf im Strafraum vom herauseilenden Torhüter gestoppt. Eine strittige Entscheidung und auch hier gibt es wohl kein abschliessendes «richtig» oder «falsch». Wicki verwertete den fälligen Elfmeter zur 2:1 Führung. Mit einem Mann weniger versuchte Emmen zwar nochmals für Gefahr zu sorgen, blieb jedoch an der stabilen HSV Abwehr hängen.

Der Sieg vom HSV geht in Ordnung. Es sah jedoch über einen längeren Zeitraum nach einem Remis aus und dies hätte dem HSV, aufgrund der vielen Überraschungen in den anderen Begegnungen, auch gereicht aber mit dem Sieg bleib der Sieg an der Spitze. Entsprechend freudig war die Stimmung beim HSV nach Spielschluss. «Wir haben uns in einer starken Gruppe durchgesetzt. Ich bin sehr zufrieden. Das haben die Jungs wirklich toll gemacht» sagte ein müder Captain Silvan Ineichen nach Spielschluss. Die Qualifikation ist im Sack. Was dem Team weiter zuzutrauen ist und wohin der Weg führt, bleibt abzuwarten. Zum Abschluss der Vorrunde trifft der HSV auf den Zweitplatzierten SC Obergeissenstein. Trainer Bosshard wird im Hinblick auf diese Spitzenbegegnung sicherlich einigen Spielern eine verdiente Chance geben, um sich in der Startelf präsentieren zu dürfen.

Telegramm FC Emmen II – Hildisrieder SV 1:2 (0:0)
Feldbreite Emmen; 95 Zuschauer.
Tore: 70. Emmen 1:0, 75. Wicki 1:1, 80. Wicki 1:2.
Emmen: Roth; Stojanov, Ineichen, Gomez, Nasser, Locher, Köse, Ettlin, Zoronjic, John, Küng (Macor, Barbarez, T. Locher, Krijestarac, Reda, Hussain, Laumann).
HSV: Betschart; S. Ineichen, J. Villiger, Hüsler, Schmid, Contreras, Burri, Wiederkehr, Wicki, F. Ruckli, A. Ineichen (N. Villiger, Krieger, Röösli, S. Ruckli).