Hildisrieder SV ist Herbstmeister!

Der Hildisrieder SV feiert nach nach dem Sieg gegen Obergeissenstein (Bild: Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV feiert nach nach dem Sieg gegen Obergeissenstein (Bild: Hildisrieder SV).

Der Hildisrieder SV lieferte sich ein spektakuläres Spiel gegen den Zweitplatzierter SCOG. In der allerletzten Minute vermochte der HSV durch Nils Röösli auszugleichen.

Es ist schon beeindruckend, wie schnell sich der HSV nach dem Abstieg aus der 3. Liga zurechtfand. Die Mannschaft von Trainer Bosshard und Co-Trainer Koch hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten und wurde schlussendlich seiner Favoritenrolle gerecht. Natürlich benötigten die Hildisrieder in gewissen Situationen das Glück des Tüchtigen. Dennoch ist es kein Zufall, dass der HSV ganz oben stehen. Hinter dem Erfolg stecken über mehrere Monate hinweg harte und minutiöse Arbeit.

Mit Spannung erwarteter Spitzenkampf
Im Vorfeld weckte die bevorstehende Begegnung reges Interesse. Der HSV bisher ungeschlagen als Leader gegen den Zweitplatzierten SCOG, die eine überaus gute Saison spielen und dessen Abwehr bisher kaum Gegentore zuliess. So fanden sich für das letzte Meisterschaftsspiel im Jahr 2021 mehr als 100 Fussballinteressierte auf dem Bogenhüsli ein. Mit mindestens einem Remis würde der Titel des Herbstmeisters dem HSV gehören. Eben genau dieser Titel könnte für einen direkten Aufstieg in die 3. Liga ausreichen, falls die Saison ein weiteres Mal vorzeitig abgebrochen wird. Beide Trainer nahmen in der Startelf zahlreiche Veränderungen vor. Es kamen einige Spieler zum Einsatz, die zuletzt etwas weniger Spielzeit erhielten. Einer intensiven Startphase tat es jedoch keinen Abbruch. Beide Teams agierten konzentriert. Im Zentrum stellte man vorzeitig die Räume zu, um keinen Spielfluss entstehen zu lassen. Mit wenigen Ballkontakten versuchten die Teams ihre Offensivkräfte anzuspielen. Ein ständiges hin- und her. Anstrengend für die Abwehrreihen, aber dafür umso interessanter für die Zuschauer, weil dadurch kein Geplänkel stattfand. Mit der ersten Torchance des Spiels traf Raymond Wicki in der 12. Minute per Kopf zum 1:0.

Nur Sekunden später hätte Röösli beinahe von einem Fehler der SCOG Abwehr profitiert. Er kam einen Schritt zu spät, ansonsten hätte er allein auf den Gästetorhüter ziehen können. Obergeissenstein hielt bis dahin gut mit, blieb jedoch im Abschluss eher harmlos. Eine Abwehraktion vom erst 16jährigen HSV-Torhüter Kerngast endete mit einem kleinlichen Penaltypfiff. Entsprechend gross der Unmut über die zweifelhafte Entscheidung. OG verwandelte souverän zum 1:1. Kurzzeitig war HSV komplett aus dem Tritt geraten. Die Passgenauigkeit erreichte unterdurchschnittliche Werte. Die zahlreichen Fehler im Aufbauspiel nützte OG zu einigen äusserst gefährlichen Gegenstössen. Torhüter Kerngast fischte auf sensationelle Weise einen satten Distanzschuss aus der oberen Ecke. Auch sein Gegenüber im Tor vom SC OG, Kuttenberger, parierte mehrere Abschlussversuche. Leider vergriff sich der eine oder andere Spieler vom SCOG aus einer Emotion heraus deutlich in der Wortwahl. Eigentlich hätte der Unparteiische sogar einen SCOG Spieler für dessen Äusserung gegenüber der HSV-Bank vorzeitig mit einer roten Karte zur Abkühlung unter die Dusche schicken müssen. Glück für die Gäste, dass der Schiedsrichter davon nichts mitbekam. In der 39. Minute düpierte der Stadtclub den HSV mit dem 1:2. Ein Ballverlust im Mittelfeld ermöglichte den schnellen Gegenstoss. Immerhin schien das Heimteam nun wieder wach zu sein und vermochte die Qualität des eigenen Spiels markant zu steigern. Der unermüdliche Mittelfeldmotor Wiederkehr lancierte zwei Minuten vor der Pause einen sehenswerten Angriff, der Wicki mit seinem zweiten Treffer erfolgreich abschloss.

Ausgleich in letzter Sekunde
Zur Pause vollzog Trainer Bosshard fünf Wechsel. Auch beim Gast folgten einige personelle Veränderungen. Die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit neutralisierten sich die Teams im Mittelfeld bevor dann der HSV erneut das Spieldiktat übernahm. Krieger, Ineichen und Contreras verpassten allesamt aus einer aussichtsreichen Position. Die zahlreichen Eckbälle und Freistösse pflückte der starke SCOG Torhüter Kuttenberger allesamt problemlos herunter. Auf der Gegenseite beanspruchte der HSV die Mithilfe der Querlatte. Müller rette in höchster Not vor der Linie. Ruhige Phasen gab es keine mehr. Beide Teams suchten die Entscheidung.

Als sich viele wohl schon mit einem Remis abfanden, entwischte in der 88. Minute ein SCOG Akteur sämtlichen HSV-Spielern mit einem phänomenalen Energieanfall. Aus vollem Lauf schlenzte er den Ball aus rund 25 Meter an Torhüter Kerngast vorbei. Eindeutig ein heisser Kandidat für das Tor des Jahres. Die allerletzten Kräfte mobilisiert, erhielt der HSV vor Abpfiff einen Freistoss zugesprochen. Der Ball war gefühlt eine halbe Ewigkeit in der Luft, bevor er irgendwann genau vor die Füsse von Röösli fiel. Der 17jährige reagierte blitzschnell und versenkte das Leder zum vielumjubelten 3:3. Sekunden später war das Spiel beendet. Der Titel damit in Händen vom HSV. Obergeissenstein lieferte einen bravourösen Kampf ab und war nahe am Sieg doch wer gegen den HSV spielt muss sich bewusst sein, dass die Mannschaft bis zum Abpfiff niemals aufgibt und nie den Glauben an einen Punktgewinn verliert. Der HSV ist einer von drei Teams, bei insgesamt 60 Teilnehmer in der 4. Liga, welche die Qualifikation ohne eine einzige Niederlage überstand.

Ein Dankeschön an alle!
Der HSV bedankt sich beim treuen Publikum, den vielen freiwilligen Helfern, Supportern, Sponsoren und Gönnern des Vereins. Ein grosser Dank auch den Spielern mit dem Trainerstaff für dessen hervorragende Arbeit und den unermüdlichen Einsatz. Es macht Spass der gut harmonierenden Truppe zuzusehen. Hopp Höudi!

Telegramm Hildisrieder SV – SC Obergeissenstein II 3:3 (2:2)
Bogenhüsli Hildisrieden 120 Zuschauer.
Tore: 12. Wicki 1:0, 25. SCOG 1:1, 29. 1:2 SC OG, 44. Wicki 2:2, 88. SC OG 2:3, 93. Röösli 3:3.
HSV: Kerngast; S. Ineichen, J. Villiger, Hüsler, Schmid, Wiederkehr, Gumann, Wicki, F. Ruckli, S. Ruckli, Röösli (Müller, Burkart, Contreras, Krieger, A. Ineichen).
SCOG: Kuttenberger; M. Müller, Rast, Wüest, Paci, Hirsiger, Kathriner, R. Müller, Boppart, Barbu, Arnold (Lustenberger, Fernando, Halter, Illi, Moser, Kalbermatter, Furrer).