Nachruf: Reto Zihlmann hinterlässt eine grosse Lücke

Remo Schürmann (links) zusammen mit seinem Freund und Kollegen Reto Zihlmann (Archivbild: zVg).

Remo Schürmann (links) zusammen mit seinem Freund und Kollege Reto Zihlmann (Archivbild: zVg).

Am Weihnachtsfesttag vom 25. auf den 26. Dezember starb Reto Zihlmann mit erst 58 Jahren völlig unerwartet an einem Herzversagen. Reto hinterlässt in der Zentralschweizer Fussballszene eine grosse Lücke. Auf Wunsch unserer Redaktion erinnert sich sein langjähriger Weggefährte und Freund Remo Schürmann nochmals an das Leben von Reto.

Von links: Reto als FCL-Nachwuchstalent, Reto als Trainer beim FC Meggen und Reto als kulinarischer Geniesser (Archivbilder: zVg).

Wir alle sind immer noch tief betroffen von dieser schrecklichen Nachricht. Wir wünschen seiner Familie und seinen Angehörigen in dieser schweren Zeit viel Mut und Zuversicht.

Reto begann seine «Fussballkarriere» beim FC Luzern als Junior und schaffte es bis in den erweiterten Kader der 1. Mannschaft unter Trainer Paul Wolfisberg. Danach kickte er beim FC Kickers Luzern und anschliessend bei SC Obergeissenstein. Nach dem Abstecher kehrte Reto zu Kickers zurück und begann dort auch seine Trainerausbildung.

Bei Kickers fungierte er bei Genesio Colatrella als Assistenztrainer. Danach folgte der SC Kriens, damals noch in der Nationalliga B mit Cheftrainer Jean Daniel Gross. Anschliessend wechselte der zum SC Cham, ebenfalls Nationalliga B, und dann zu Zug wieder zusammen mit Jean Daniel Gross. Nach diesen Stationen als Assistenztrainer begann er als Haupttrainer beim FC Luzern Damen damals noch mit dem Namen «LUwin». Später trainierte er vier regionale Fanionteams in der Zentralschweiz: SC Steinhausen, Luzerner SC, Engelberger SC und zuletzt den FC Meggen.

Ich kannte ihn schon über 40 Jahre, als ich selber noch bei Luzern D Talent spielte. Nur, Reto war mindestens fünf Mal besser als ich. Sein Scheitern im Profifussball war sicher seine Einstellung dazu. Reto feierte lieber zusammen mit seinen Kollegen und legte seinen Fokus weniger auf das Fussballtraining und die Matchvorbereitung. Auch war Reto für seine direkte Art bekannt, so rutschten ab und zu seine Gedanken (zu) unbedacht über seine Lippen. Ich weiss, dass viele Leute ihn als «Zambano» sahen oder leider teilweise auch als arroganter Aufschneider. Ich kann jedoch sagen, dass Reto ein super Kollege war und als Trainer einer der Besten. Er konnte klar und energisch sein und hatte immer ein treffender  Spruch bereit.

Für Reto war Fussball neben seiner Familie das Wichtigste in seinem Leben. Es gab schwere Zeiten für ihn, doch er fand immer eine Lösung. Besonders stolz war er auf seine drei Töchter und ihre Familien mit Enkelkindern. Ich habe selten so einen stolzen Vater und Grossvater gesehen.

Um alles zu bewältigen und allen Bedürfnissen nachzukommen, arbeitete Reto gleichzeitig als Landschaftsgärtner, Küchenbauer, Clubhausbetreiber beim FC Hergiswil, Betreuer an der Pilatus Academy und Trainer FC Meggen gleichzeitig. Als ich in Engelberg ab und zu spazieren ging, war Reto jedes Mal zugegen und trainierte den Engelberger Nachwuchs zusätzlich noch in Fördertrainings. Er war sich nie zu Schade etwas mehr als sonst für seinen jeweiligen Fussballverein zu machen.

Für mich ein riesiger Verlust als Kollege und Freund. Ich werde die Gespräche und Diskussionen mit ihm immer in guter Erinnerung behalten. Reto war immer offen und ehrlich und mit Herzblut bei der Sache. In diesem Sinn und Geist wirst du mir und uns allen immer in guter Erinnerung bleiben. Servus Reto!